Stadt Frankfurt vergibt Müllentsorgung für weitere 20 Jahre an privates Unternehmen

Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer, äußert sich zum Vertragsabschluss der Stadt mit dem Entsorgungsbetrieb Remondis, der die europaweite Ausschreibung gewonnen hat: „Die Beteiligung des privaten Unternehmens Remondis an der FES gehört zu den profitabelsten Projekten in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand. Davon profitieren jedoch nicht die Frankfurter Bürger*innen: In den Jahren 2017 und 2018 wurden jeweils mehr als 8 Millionen Euro Gewinn von der FES an Remondis ausgeschüttet. Wer da in der angeblichen Win-Win-Situation wirklich der Winner ist, ist offensichtlich – die Steuerzahler*innen in Frankfurt sind es jedenfalls nicht.“

Bereits in den vergangenen 20 Jahren war Remondis an der Entsorgung in Frankfurt beteiligt. Pauli dazu: „Wenn der Kämmerer Uwe Becker jetzt davon spricht, dass die Vertragsdauer von weiteren 20 Jahren gut wäre, um den Frankfurter Entsorgungsbetrieben FES und damit der Stadt Know-How zu verschaffen, frage ich mich, was sie die letzten 20 Jahre gemacht haben.“

Der Ansatz der Stadt bleibe der gleiche, so Pauli: „Die FES soll ein wirtschaftliches Unternehmen sein, das ordentlich Rendite erwirtschaften muss. Das bekommen die Arbeitnehmer*innen zu spüren: Die Sperrfrist für betriebsbedingte Kündigungen wird kurzgehalten. Die SPD in der Stadtregierung trägt das mit!“

Ein weiterer Faktor sind die Tochterfirmen der städtischen FES: Nicht alle zahlen nach Tarif. Pauli zeigt Unklarheiten im Vertrag mit Remondis auf: „Die städtischen Verantwortlichen schweigen dazu, ob diese Tarifflucht in dem neuen Vertrag mit Remondis unterbunden wird. Auch ist offen, ob die FES und/oder andere Firmenteile den Tarifverbund verlassen können. Das kann gravierende Nachteile für die Beschäftigten bedeuten! Über die angeblich so mustergültigen Arbeitsbedingungen bei der FES samt ihren sämtlichen Töchtern, wurde ich angesprochen und bin weiterhin in Kontakt mit Beschäftigten. Sie schildern mir ein anderes Bild als der Oberbürgermeister. Aus Angst vor negativen Folgen, gehen sie mit ihrer Kritik nicht an die Öffentlichkeit.“

Auch für die Kund*innen der FES – also alle Frankfurter*innen – ist unklar, wie lange die Gebühren für die Müllentsorgung stabil bleiben. Als Mitglied des Ortsbeirat 6 werden immer wieder Beschwerden über die Müllentsorgung an Pauli herangetragen. Auch in anderen Ortsbeiratsbezirken ist das sehr oft Thema: „Mangelhafte Altglasentsorgung und eine schlechte telefonische Erreichbarkeit des Winterdienstes, der von der FES Tochter FFR geleistet wird, sind nur einige Beispiele. Ich frage mich, ob diese Eindrücke das widerspiegeln, was die städtischen Vertreter Becker und Feldmann als ‚hohes Qualitätsniveau‘ bezeichnen?“

Abschließend kritisiert Pauli: „Bis zum Jahr 2040 verhilft die Stadt Frankfurt dem Unternehmen Remondis dazu, absolut risikolos Millionen zu verdienen! DIE LINKE ist weiterhin dafür, die Müllentsorgung komplett zurück in die öffentliche Hand zu bringen und die FES zu rekommunalisieren. Spätestens ab 2040 muss die FES als ausschließlich städtischer Betrieb geführt werden und nicht weiter den Rendite- und Expansionswünschen eines privaten Unternehmers dienen!“

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Kohlestrom trotz Klimaallianz

Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) hält den Klimawandel für vernachlässigbar und lässt die Bahnen der VGF daher weiter mit Kohlestrom aus dem Heizkraftwerk West fahren. Dazu erklärt Pearl Hahn, klimapolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Der oberste Verkehrspolitiker der Stadt verursacht ein klimapolitisches Desaster nach dem anderen. Erst öffnet er den Mainkai wieder für Autos und Lastwagen – entgegen der Mehrheitsmeinung der Menschen und gegen jede Vernunft – und kurz darauf verkündet er, den Kohlestromvertrag der VGF mit der Mainova nicht wie schon mehrmals zugesichert bei nächster Gelegenheit zu kündigen.“

Kein Wunder, halte er den Klimawandel doch für ein Ungemach, das zwar anderen droht, Frankfurt aber nicht weiter zu interessieren hat. „Das ist eine äußerst dreiste und unsolidarische Haltung, die die klimapolitische Verantwortung des globalen Nordens durch Ignoranz wettmachen und ein ,Weiter so‘ rechtfertigen will“, so Hahn.

In seiner Antwort auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Römer während der Stadtverordnetenversammlung am 03.09.2020 habe Stadtrat Oesterling noch davon gesprochen, dass sich ein Beschluss des Magistrats zur fristgerechten Kündigung der Vertragsbeziehungen mit der Mainova AG in Vorbereitung befände. Vier Tage später, am 07.09.2020 ist dann den Zeitungen zu entnehmen, dass er den Kohlestromvertrag nicht beenden wird, weil er dafür keine Mehrheiten sieht.

Hahn abschließend: „Pikanterweise begründet der Stadtrat seine Entscheidung mit dem Beschluss zur sogenannten Klimaallianz. Die sieht die Umstellung des Heizkraftwerk West von Kohle auf Gas bis Mitte des Jahrzehnts vor. Im Klartext heißt das, die Bahnen werden bis 2025 per Kohlestrom fahren und ab dann per Strom aus Gasturbinen, deren CO2-Bilanz nur unwesentlich besser ist. Eine Klimaallianz, die solche Blüten treibt, ist ihren Namen nicht wert. Wenn SPD und Grüne in der Koalition weiter auf schwarz abfahren, dann darf sich niemand wundern, dass das auch die Bahnen noch lange Zeit tun werden!“

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Bei der Merianschule geht nichts voran. Eine Hängepartie ohne Ende

Merianschule – Sanierung verzögert sich

Der Rückzug der Merianschule in ihr altes Gebäude in der Burgstraße verzögert sich erneut. Die Sanierung wird sich noch bis zu den Weihnachtsferien hinziehen, weil der Schulhof nicht fertig wird. Das wird langsam zur Farce, erklärt Michael Müller, Stadtverordneter der Fraktion DIE LINKE. im Römer aus dem Nordend:

„Wir zweifeln daran, dass nach den Weihnachtsferien das Gebäude in der Burgstraße bezugsfertig ist. Damit geht die Hängepartie mit dem Provisorium in Containern am Günthersburgpark für Kinder, Eltern und Lehrkräfte weiter. Das wird zunehmend zur Belastung für alle. Es ist doch ein Witz, dass ursprünglich die Fertigstellung für 2018 vorgesehen ist und wir wahrscheinlich erst 2021 mit der Eröffnung rechnen können.“

Baustadtrat Jan Schneider muss endlich Antworten geben, fordert Müller: „Herr Schneider bekommt es nicht geregelt. Immer wieder werden neue Eröffnungstermine genannt, die dann nicht gehalten werden. Und die Merianschule steht mit diesem Problem nicht alleine. Auch andere Schulen können das Lied von Pleiten, Pech und Pannen bei der Sanierung singen. Leidtragende sind die Schülerinnen und Schüler, die beim Eintritt in das öffentliche Leben mit Baustellen und Provisorien begrüßt werden, die ihnen genau zeigen, welchen Stellenwert sie in dieser Gesellschaft beigemessen bekommen.“

Mit einer Anfrage in der nächsten Plenarsitzung wird DIE LINKE. im Römer nachhaken, wann der Eröffnungstermin sein wird, um zumindest für Klarheit zu sorgen.

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Brand in Moria: #WirHabenPlatz in Frankfurt!

Das seit Jahren überfüllte Geflüchtetenlager Moria auf der Insel Lesbos brannte gestern Nacht nieder. Über 13.000 Menschen sind aus dem Lager evakuiert und leben jetzt unter Corona-Bedingungen auf der Straße.

Martin Kliehm, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer, erklärt dazu: „Der Brand ist der traurige Höhepunkt einer ignoranten und menschenverachtenden europäischen Migrationspolitik. Nicht nur die Europäische Union, die Bundes- und Landesregierungen, auch die Stadt Frankfurt hat versagt. Vor einem halben Jahr äußerten die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt noch den Willen, Geflüchtete aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. Oberbürgermeister Peter Feldmann erklärte, Frankfurt dürfe nicht wegschauen, wenn Hunderte Menschen im Mittelmeer ertrinken. Stadträtin Sylvia Weber pflichtete ihm bei, die Stadt dürfe sich nicht einfach zurücklehnen und sich hinter der Untätigkeit höherer Ebenen verstecken. Aber genau das ist geschehen: es ist nur bei diesen wohlklingenden Worten geblieben. Die CDU mit Stadträtin Birkenfeld blockiert weiterhin die Aufnahme von mehr Geflüchteten. Konkret konnte sich die schwarz-rot-grüne Koalition nur dazu durchringen, ganze 22 Geflüchtete aufzunehmen. Damit tragen sie die Mitverantwortung für das Geschehene auf Moria. Sie haben immer wieder Gründe vorgeschoben, um keine weiteren Menschen zu retten.“

Spätestens jetzt sei es an der Zeit, dass die Stadtregierung ihren Worten Taten folgen lassen müsse. „Solidarität heißt, Frankfurt wirklich zu einem Sicheren Hafen zu machen – jetzt! Mit der Aufnahme von Geflüchteten alleine ist es aber nicht getan. Für ihre Unterbringung brauchen wir Mindeststandards und ein Wohnungsbauprogramm, von dem am Ende alle Menschen in Frankfurt profitieren werden“, erklärt Kliehm.

Seebrücke Frankfurt hat für 18 Uhr heute Abend zu einer Kundgebung am Frankfurter Römer aufgerufen. Die Fraktion DIE LINKE. im Römer unterstützt die Kundgebung.

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Fragen zu Immobiliengeschäften bleiben offen

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer hat zu den Erbbaurechten der Stadt Frankfurt mit dem börsennotierten Wohnungskonzern Vonovia weitere Fragen an den Magistrat gestellt (F 2732). Die Beantwortung war mangelhaft, so Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Der Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) erklärt, dass der Stadt Frankfurt ‚keine Unterlagen bzw. Informationen‘ zu der Beteiligung an ehemals gemeinnützigen Wohnungsunternehmen vorliegen. Das spricht entweder für extrem schlechte Organisation der Akten oder mutwillige Verheimlichung. Zumindest von einer Transparenz-Offensive ist die Stadt sehr weit entfernt!“

Die Auskunft wurde nicht zum ersten Mal verweigert: „Schon im März und Mai dieses Jahres haben wir den Magistrat danach gefragt, wie viele Wohnungen auf den städtischen Grundstücken stehen, die mittlerweile von der Vonovia vermietet werden. Liegenschaftsdezernent Jan Schneider, ebenfalls CDU, konnte beide Male keine Auskunft geben. Als dann die Presse angefragt hat, wurde innerhalb weniger Tage eine Zahl veröffentlicht. Damit macht sich Schneider unglaubwürdig! Die Auskunftspflicht des Magistrats gegenüber den gewählten Stadtverordneten nimmt der Liegenschaftsdezernent nicht ernst.“

Für Yilmaz stehen die Versäumnisse stellvertretend für einen größeren Missstand: „Die CDU stellt seit Jahren den Kämmerer der Stadt und ist für die Liegenschaften verantwortlich. Viele Aufgaben in diesem Bereich liegen brach. Ich erinnere an die nicht abebbenden Diskussionen zum Sanierungsstand der Schulen und zum Toilettenkonzept. Der Wille, verantwortungsvoll mit öffentlichem Eigentum umzugehen, fehlt.“

DIE LINKE. im Römer will die ehemals gemeinnützigen Wohnungsbestände wieder zurück in die öffentliche Hand bringen.

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Frankfurt ist noch nicht aus dem Schneider

Die CDU hat auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz verkündet, die Römer-Koalition nicht verlassen zu wollen. Hintergrund sind anhaltende Streitigkeiten mit der SPD. Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Das Ergebnis dieses durchsichtigen PR-Manövers ist wenig überraschend und bedauerlich. Eine Auflösung der Koalition hätte den Weg frei gemacht für einen Magistrat, der sich tatsächlich an Mehrheiten orientieren muss. Progressive Projekte wären so möglich geworden. Schade, es wäre ein guter Tag für Frankfurt gewesen. Stattdessen klammert sich die CDU an die ihr noch verbliebene Macht und begründet das mit ihrer angeblichen Verantwortung für Frankfurt, die sie ansonsten vermissen lässt.“

Pauli denkt dabei an die Veränderungsmöglichkeiten mit mehr Personal in Ausländerbehörde, im Jobcenter oder beim Schulneubau und an Projekte gegen die Verelendung im Bahnhofsviertel, wie beispielsweise rund um die Uhr geöffnete Druckräume statt fortwährenden Lippenbekenntnissen. Auch ein Boardinghaus hätte so endlich eine reelle Chance, umgesetzt zu werden.

Martin Kliehm, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer bedauert, dass durch den Verbleib der CDU in der Koalition die Verkehrswende auch weiterhin verhindert wird: „Die Mehrheit der Frankfurter Bevölkerung möchte mehr Platz für Fuß- und Radverkehr, was sich auch in den aktuellen Nutzungszahlen und Umfragen widerspiegelt. Ohne die Blockade der CDU in der Regierung hätten wir mehr Rad- und Fußwege, weniger Abgase, ein Konzept für Elektromobilität, einen autofreien Sonntag im Jahr, mehr Fußgängerzonen in der Innenstadt, Bahnen ohne Kohlestrom, Stromversorgung für Mainschiffe und neue Stadtteile, bei denen die Bahnlinie zuerst steht. Es ist einfach nur peinlich, wie rückwärtsgewandt die CDU regiert.“

Pauli: „Besonders schade ist, dass wir nun nicht sehen können, ob SPD und Grüne wirklich immer von der CDU blockiert werden oder, ob das nur eine bequeme Ausrede ist. Bleibt nur noch: next exit Kommunalwahl. Dann kann die CDU nach 30 Jahren in der Regierung endlich in ihre verdiente und dringen nötige Erholungsphase.“

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Veranstaltung auf dem Mainkai am 5.9. ab 15 Uhr

Am 1. September hat die Stadtregierung aus CDU, SPD und Grünen den für Fuß- und Radverkehr geöffneten Mainkai wieder dem Autoverkehr mit Lärm und Abgasen übergeben.

Was für eine rückwärtsgewandte Politik der Koalition! Der Mainkai wird wieder für den Autoverkehr geöffnet, die Sperren entfernt, die Asphaltwüste neu geteert mit frisch auf­gepinselten Markierun­gen – sinnbildlicher kann das Politikversagen der Schwarz-Rot-Grünen Stadtregierung nicht aufgezeigt werden. Die Mehrheit der Frankfurter Bürger*innen ist dafür, dass der Mainkai auf Dauer dem Fuß- und Radverkehr gehört und an Aufenthaltsqualität gewinnt. Auch in der Stadtverordnetenversammlung besteht eine Mehrheit für die Verkehrs- und Klimawende. Einzig das Veto der CDU, die Wahlkampftaktik der SPD und grüner Opportunismus stehen einer dauerhaften Lösung im Weg.

Der Mainkai ist der Startschuss für eine autofreie Innenstadt [Anm.: ausgenommen Busse, Gewer­be und Menschen mit Behinderungen] und eine Verkehrswende im Allgemeinen. Wir kämpfen weiter für Vorfahrt für Fuß- und Radverkehr. Am Samstag, den 5. September, stellen wir uns auf dem Mainkai gegen die Entscheidung der Stadtregierung, mit Podiumsdis­kussionen zur autofreien, umwelt- und familienfreundlichen Innenstadt, Musik und Chillen und machen deutlich, dass Autos am Mainkai nicht weiter akzeptiert werden. Wir machen den Mainkai einfach wieder dicht!

Für gutes Klima: Mainkai bleibt autofrei! Samstag, 5. September 2020 15 bis 19 Uhr, Nördliches Mainufer, auf der Höhe des Eisernen Stegs

15:00 Begrüßung & Gespräch zum Thema Verkehrswende am Mainkai mit Stv. Martin Kliehm,  und Janina Albrecht (Mobilitätsdesignerin) und Alexander Breit (Radentscheid Frankfurt)

15:30 Musik von SHADES

16:15 Gespräch zum Thema Klima und Mainkai mit Stv. Pearl Hahn, Stv. Monika Christann, Julia Krohmer (Scientists4Future), Michael Kaminski-Nissen (B.U.N.D. e.V.) und Otto Gebhardt (Greenpeace)

17:00 Musik von THE SLAGS

17:45 Gespräch zu Stadtraum Mainkai mit Stv. Ayse Dalhoff, Katharina Knacker (Kidical Mass) und Julien Chamboncel (Jugendring)

18:15 – 19:00 Musik von FRIENDLY FIRE

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Bund und Land müssen Einnahmeverluste der Stadt durch Corona-Pandemie ausgleichen

Während die Corona-Krise sind die Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen eingebrochen. Jetzt hat Hessen finanzielle Unterstützung für die Kommunen zugesagt. Am Donnerstag wurde ein entsprechendes Gesetz im Landtag verabschiedet. Städte, Gemeinden und Kreise sollen mehr als 1,2 Milliarden Euro von Land und Bund erhalten.

Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, begrüßt den Schritt des Landes. „Es ist wichtig, dass das Land Hessen und der Bund die Stadt Frankfurt – wie andere Kommunen auch – in der aktuellen Corona-Pandemie unterstützen.  Städte und Gemeinden haben durch den Wegfall der Gewerbesteuererträge massive Einnahmeausfälle. Deren Kompensation sollte nicht nur für das Jahr 2020 erfolgen. Die Kommunen müssen für 2021 ebenfalls mit Einnahmeausfällen rechnen. Der Kämmerer der Stadt Frankfurt muss möglichst rasch auf den Tisch legen, wie hoch die Mindereinnahmen aktuell sind, auch bei den Frankfurter Bädern, bei den Museen und beim Zoo.“

Er fordert: „Der Bund muss Städte und Gemeinden von der Finanzierung sozialer Aufgaben entlasten. Hartz IV, Kosten der Unterkunft, Eingliederungshilfen und vieles weitere sind von Faktoren abhängig, die von den Kommunen kaum zu beeinflussen sind. Außerdem dürfen die Einnahmeausfälle der Stadt Frankfurt nicht dazu genutzt werden, um bei den freiwilligen sozialen Leistungen zu kürzen. Das wird es mit den LINKEN nicht geben.“

Müller fordert auch eine Reform der Gewerbesteuer, damit die Einnahmen nicht so stark von der Konjunktur abhängen und auf breitere Basis gestellt werden können. „Die Gewerbesteuer muss zu einer Gemeindewirtschaftssteuer weiterentwickelt werden, die weitere Einkommensarten und Personengruppen wie Mieten, Lizenzgebühren, Selbstständige und Freiberufler einbezieht.“

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Bedenken zur Bebauung der Grünen Lunge ernst nehmen!

Seit mehr als zehn Jahren wird die Bebauung des Areals der Grünen Lunge, einer Gartenfläche nördlich des Günthersburgparks im Nordend, geplant. Nun soll Ende des Jahres der Bebauungsplan im Stadtparlament verabschiedet werden. Damit wäre der Weg für eine Bebauung endgültig frei.

Am 22. August hat ein Bündnis der Initiativen für den Erhalt der Grünen Lunge einen offenen Brief an die Stadtverordneten geschrieben. Darin werden weitere Gutachten zur Beurteilung der mikroklimatischen Auswirkungen gefordert. Dazu Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Die Bürger*innen fordern zurecht weitergehende Gutachten über den jetzigen Zustand des Gebietes! Bevor die Gärten unwiederbringlich überbaut werden, muss klar sein, wie sich die Planungen auf Verkehr, Mikroklima und den Baumbestand im Frankfurter Nordend auswirken! Eine weitere Erwärmung des Stadtklimas und ein Abnehmen der Biodiversität können wir uns nicht leisten!“

Seit Jahren engagieren sich Bürger*innen dafür, dass die Grünflächen erhalten bleiben. Sie gärtnern gemeinsam, öffnen die Gärten regelmäßig für die Öffentlichkeit, bauen seltene Pflanzensorten an und bringen Stadtkindern die Natur näher.

Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Die schwarz-rot-grüne Koalition will unbedingt die Grünflächen mit Wohnungen überbauen. Dafür wird die Wohnungsnot vorgeschoben. Entstehen sollen allerdings nur wenige bezahlbare Wohnungen. Ein Großteil der Flächen will der Investor Instone Real Estate mit teuren Wohnungen überbauen. Das lindert die Wohnungsnot nicht, sondern verschärft den Druck auf die Mietpreise im Zweifel sogar noch! Dass die Koalition nicht sonderlich an dem Bau bezahlbarer Wohnungen interessiert ist, zeigen einmal mehr die aktuellen Planungen für das Alte Polizeipräsidium. Nur 12 Prozent der Wohnungen sollen gefördert sein. Das ist deutlich zu wenig!“

Unter dem Titel „Grüne Lunge bleibt! Klimagerechte Stadt für Alle“ organisieren die Initiativen am Samstag, den 19. September eine Doppel-Demo zur Grünen Lunge. Teilnehmen kann man ab 14 Uhr am Mainkai mit dem Fahrrad und ab 15 Uhr am Friedberger Platz zu Fuß. Weitere Informationen gibt es unter https://www.facebook.com/events/326970025309842/

Der offene Brief kann auf folgender Seite nachgelesen werden: https://www.facebook.com/groups/932781830117478/permalink/3412993382096298/

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Arbeitslosigkeit und Armut wachsen – auch im reichen Frankfurt

Die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schlagen extrem auf den Frankfurter Arbeitsmarkt durch. Im August 2020 waren 32.160 Menschen in Frankfurt arbeitslos gemeldet. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Anstieg um 55,3 Prozent. Dabei ist die Zahl der Frankfurter*innen, die auf Hartz IV angewiesen sind, um mehr als ein Drittel angestiegen.

Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Im Römer:

„Jetzt haben wir es schwarz auf weiß – die Zeche für die Pandemie zahlen die Armen und Ärmsten. Darunter sind auch viele, die während des Lock-Downs den Laden am Laufen gehalten haben, wie etwa Menschen im Einzelhandel oder Reinigungskräfte. Sie haben unter Applaus ihre Gesundheit für uns riskiert, und dürfen jetzt in aller Stille zum Arbeitsamt gehen. Diese Ungerechtigkeit dürfen wir unter keinen Umständen einfach so hinnehmen. Was die Menschen in Frankfurt brauchen, sind gute Jobs mit guten Löhnen. Und im Bedarfsfall eine ausreichende, solidarische Unterstützung, die sich an den realen Verhältnissen bemisst und nicht weltfremde Bedarfe zu Grunde legt“.

Denn laut einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox enthält der HartzIV-Regelsatz zu wenig Geld beispielsweise für Stromkosten. So ist in Hessen die Strompauschale im Durchschnitt um 20,4 Prozent zu niedrig angesetzt. Eine aktuelle Studie der Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbands kommt darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass es den Betroffenen insbesondere an Geld für eine ausgewogene, gesunde Ernährung und auch für ein Mindestmaß an sozialer, politischer und kultureller Teilhabe fehlt.

Dazu Pauli: „Wenn laut Verivox ein Einzelhaushalt, bei sparsamstem Verbrauch, 43,17 Euro für Strom im Monat verbraucht und der HartzIV-Regelsatz für Strom nur ca. 35 Euro beträgt, ist die Verschuldung vorprogrammiert. Hier muss die Stadt auf die Mainova einwirken, damit diese ihre Strompreise gerechter gestaltet und einen ermäßigten Grundtarif für Privatkunden einführt, der sich am Regelsatz orientiert. “

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