Die Lüge mit dem Leerstand

Laut Auskunft des Magistrats stehen 95 Wohnungen leer, die im Besitz der Stadt Frankfurt sind. Auf Anfrage der LINKEN sollen diese städtische Wohnungen zeitnah in Erbbaurecht vergeben oder reprivatisiert werden (F799/22). Viele der Wohnungen sind in einem äußerst schlechten baulichen Zustand und stehen deswegen teilweise seit Jahren leer. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Leerstand ist in Zeiten der Wohnungskrise ein Skandal! Die Stadt Frankfurt gibt zu, dass fast 100 Wohnungen verfallen und deswegen eine Zwischenlösung, z.B. als Unterbringung für Geflüchtete, nicht möglich sei. Sie besitzt also selbst Wohnungen und tut herzlich wenig, um diese Wohnungen nutzbar zu machen. 100 Haushalte könnten hier untergebracht werden. Doch nichts passiert. Das ist besonders vor dem Hintergrund perfide, da sie selbst ständig vom Wohnraummangel redet, den sie jedoch selbst durch Praktiken des Leerstands und den Bau von Luxusquartieren befeuert.“

Die Stadt agiere feige und verantwortungslos. Yilmaz kritisiert: „Noch schlimmer ist, dass die Stadt Frankfurt überhaupt nicht vorhat, die Wohnungen selbst zu sanieren und zu behalten. Stattdessen will sie baufällige Wohnungen, deren Zustand sie selbst durch Untätigkeit verursacht hat, einfach an private Wohnungsmarktakteur*innen vergeben. Entweder durch Erbpacht oder Privatisierung. Nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn! Damit gibt sie wertvollen öffentlichen Wohnraum aus der Hand und führt ihm dem Markt zu, der profitorientiert funktioniert und zu ständig steigenden Mieten führt. Es stellt sich die Frage, wieso einige Wohnungen im Rahmen des Milieuschutzes überhaupt aufgekauft wurden, wenn es die Praxis ist, sie danach wieder loszuwerden. Das widerspricht zentralen Zielen des Milieuschutzes, der Menschen vor Verdrängung durch die Bereitstellung von bezahlbaren und angemessenen Wohnraum schützen soll.“

Besonders Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) sei hier in der Pflicht. Yilmaz weiter: „Baudezernentin Sylvia Weber betont ständig öffentlich, dass die neue Koalition keine öffentlichen Grundstücke mehr privatisieren will. Die Antwort auf unsere Anfrage zeigt: Das ist eine Lüge! Die Privatisierungen sind nicht vereinbar mit dem Koalitionsvertrag. Es wird die gleiche neoliberale Wohnungspolitik des Vorgängers Jan Schneider von der CDU fortgeführt. Erst wird Leerstand vertuscht, dann soll unter den Teppich gekehrt werden, wie marode öffentliche Wohnungen verscherbelt werden. Die Stadt agiert hier keinen Deut besser als börsennotierte Wohnungskonzerne.“

Yilmaz fordert die Stadt auf, sofortige Konsequenzen zu ziehen: „Die Stadt Frankfurt muss endlich Geld in die Hand nehmen und durch kurzfristige und langfristige Maßnahmen die Wohnungen ertüchtigen. Jede leerstehende Wohnung ist eine zu viel. Privatisierungen sind Diebstahl am öffentlichen Eigentum. Das weiß Sylvia Weber genau.“

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Impressionen vom kritischen Stadtteilrundgang durch Bockenheim

Am Samstag, den 11. Juni 2022, fand der kritische Stadtteilrundgang durch Bockenheim statt. In Bockenheim zeigt sich exemplarisch, was wohnungspolitisch in Frankfurt alles schief läuft: Die Zahl der Sozialwohnung schrumpft von Jahr zu Jahr, es werden kaum neue gebaut, wertvolle Sozialwohnungen wie in der Ladengalerie verlieren ihre Bindung, öffentliche Grundstücke auf dem Campus Bockenheim wurden an private Investor*innen verscherbelt. Der geschichtsträchtige AfE-Turm musste dem Luxus-Hotel- und Wohnkomplex „One-Forty West“ weichen. Dort gibt es weder Sozialwohnungen noch Mittelstandswohnungen, jedoch einen Hundewaschplatz. Gebaut wird hier vor allem für Wohlverdienende und nicht für alle. Auch die Zukunft alternativer Kulturräume, wie dem Offenen Haus der Kulturen oder der ada.kantine, ist ungewiss. Die konkrete Unterstützung für diese Räume, die sich der Profitlogik entziehen, wird allzu oft durch die Stadt Frankfurt verschleppt und verzögert.

Auf dem Rundgang lernen wir eines: Es gibt hier so viel Potential für bezahlbarem Wohnraum. Das Juridicum beispielsweise ist im Inneren stützenfrei und eignet sich daher sehr gut zum Umbau. Dort könnten nicht nur Sozialwohnungen, sondern auch studentisches Wohnen auf sozial-ökogische Art und Weise entstehen.

Auf dem Rundgang sprachen Eyup Yilmaz (DIE LINKE. im Römer) zur wohnungspolitischen Lage in Frankfurt, Hans-Jürgen Hammelmann (Ortsbeirat 2) zu den Entwicklungen auf dem Campus Westend, Marianna Koester (Offenes Haus der Kulturen) zur Geschichte des Studierendenhauses, Annette Mönig (Zukunft Bockenheim) zu den Ursprüngen der ada.kantine und Jan Schalauske (DIE LINKE. im hessischen Landtag) zu den Handlungsmöglichkeiten auf Landesebene. Bettina Wöllner-Reutershahn (Stadtteilgruppe Bockenheim/Kuhwald/Westend) moderierte.

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Fragestunde verkommt zur Farce

Der Magistrat hat in der gestrigen Fragestunde der Stadtverordnetenversammlung am 9. Juni 2022 auf die Fragen der Linksfraktion wiederholt nur ausweichend geantwortet. Dazu erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Schon seit Beginn der Wahlperiode werden unsere kritischen Fragen nur äußerst unpräzise beantwortet. Das ist nichts Neues. Wir kennen das nur allzu gut von der letzten Stadtregierung. Das Versprechen der liberalen Ampel war aber, mit der Opposition einen anderen Umgang zu pflegen. Nach nur wenigen Monaten tatsächlicher parlamentarischer Arbeit scheinen sich die alten abwiegelnden Vorgehensweisen leider schon wieder eingeschliffen zu haben.“

Das sei äußerst bedauerlich, denn so blieben wichtigen Anliegen für die Stadt auf der Strecke. „Scheinbar legen wir zu oft den Finger in die Wunde. Keine Frage, dass es nicht einfach ist, sich zu dem Umstand zu verhalten, dass in den Bürgerämtern Nachrichten der queerfeindlichen WELT-Gruppe des Springer-Konzerns ausgestrahlt werden. Anstatt sich zur Bundeswehr an Frankfurter Schulen erklären zu müssen, versteckt man sich lieber hinter dem Staatlichen Schulamt des Landes Hessen. Beim Autobahnausbau in und um Frankfurt und dem entsprechenden Lärmschutz für Frankfurter Bürger*innen macht man sich lieber einen schlanken Fuß und verweist auf den Bund“, so Pauli weiter.

Äußerst schmallippig reagiere der Magistrat auch bei der Verteidigung von Arbeitnehmer*innenrechten. Pauli abschließend: „Keine Solidarität mit den 140 Mitarbeiter*innen der Frabus, die für einen Betriebsrat streiten. In den Augen des Kämmerers ist ein Unternehmen, dass die Mitarbeiter*innen der Fraport auf und um den Frankfurter Flughafen transportiert, kein ausgegliedertes Unternehmen der teils stadteigenen Fraport AG. Genauso wenig, wie wenn bei dem Unternehmen book-n-drive, das der Stadt Frankfurt sogar mehrheitlich gehört, nicht nach Tarif gezahlt wird. Ist für den Kämmerer als GmbH schließlich ein Privatunternehmen, für das der Stadtverordnetenbeschluss zu Tariflöhnen bei stadteigenen und stadtnahen Unternehmungen scheinbar keine Gültigkeit hat. Sich den Realitäten zu stellen ist anstrengend, nichtsdestotrotz aber Kernaufgabe von Politik!“

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Fraktionsvorsitzende Dominike Pauli zum Misstrauensantrag gegen OB Peter Feldmann

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute erleben wir den zwischenzeitlichen Höhepunkt einer Kampagne gegen den sozialdemokratischen Oberbürgermeister.

Da ist die LINKE nicht dabei und ich will Ihnen begründen warum.

Seit längerem ist Peter Feldmann wegen des Vorwurfs der Korruption Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen. Die Vorwürfe in diesem Zusammenhang sind seit Jahren die gleichen, sie wiegen schwer  und vor kurzem wurde das Verfahren eröffnet. Aber bewiesen ist noch nichts. Und solange das so ist, gilt für ihn, wie für jeden anderen auch, die Unschuldsvermutung.

Weil  hier aber der Beschuldigte ein sehr prominenter Politiker ist, wird darüber in den Medien, besonders in den so genannt sozialen, ausgiebig und oft auch ziemlich reißerisch berichtet. Dazu kommen entsprechende Postings, Stellungnahmen und so weiter aus der so genannten Stadtgesellschaft, vor allem der politischen, auch aus diesem Haus. Weder die letzte noch die aktuelle Koalition ist gut mit diesem OB ausgekommen und er mit den Koalitionen auch nicht. Es gab immer wieder auch für die Öffentlichkeit sichtbar diverse Reibereien, Krach, Eifersüchteleien usw.

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Einladung zum kritischen Stadtrundgang durch Bockenheim

DIE LINKE. im Römer lädt zum kritischen Stadtrundgang durch Bockenheim ein. Der Rundgang unter dem Motto „Nicht länger warten! Bezahlbarer Wohnraum jetzt!“ beginnt am Samstag, den 11. Juni 2022, um 15 Uhr an der Bockenheimer Warte. Es wird Beiträge von Annika Schipper (DIE LINKE. im Ortsbeirat 2), HansJürgen Hammelmann (DIE LINKE. im Ortsbeirat 2), Eyup Yilmaz (wohnungspolitischer Sprecher DIE LINKE. im RÖMER) und Jan Schalauske (Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. im hessischen Landtag) geben. Bettina Wöllner-Reutershahn (Stadteilgruppe DIE LINKE. Bockenheim/ Westend/ Kuhwald) moderiert.

Der Rundgang geht der Frage nach, welche wohnungspolitischen Versprechen die neue Koalition aus Grüne, SPD, FDP und Volt gegeben hat und was bisher daraus wurde. Gemeinsam wollen wir Orte des Widerstands gegen die herrschende Wohnungspolitik in Bockenheim besuchen und Lösungsansätze linker Politik diskutieren.

Annika Schipper beschreibt die steigende Not am Wohnungsmarkt in Frankfurt: „Die Situation für Wohnungssuchende ist weiterhin katastrophal: Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware! Noch immer fallen

Sozialwohnungen aus der Bindung und werden teuer weitervermietet. Noch immer können wir in der ganzen

Stadt einen hohen Wohnungsleerstand erkennen. Noch immer werden Grundstücke aus Profitgier privaten Investor*innen überlassen. Bestandsmieten steigen, die Kosten für Energie und Lebensmittel explodieren und immer mehr Mieter*innen können ihre Miete nicht mehr zahlen. Die Stadt befeuert diese Entwicklung nur, anstatt ihr entgegenzusteuern.“

Bockenheim stehe exemplarisch für die verfehlte Wohnungspolitik in Frankfurt. Dazu Eyup Yilmaz: „Noch immer gibt es nicht die versprochene Anzahl geförderter Wohnungen auf dem ehemaligen Uni-Gelände. Weder Sozialwohnungen noch Schulen oder Kindergärten wurden hier geschaffen. Stattdessen sehen wir viel teuren Wohnraum.“

Hans-Jürgen Hammelmann hebt den 2014 abgerissen AfE-Turm hervor: „Der geschichtsträchtige AfE-Turm fiel dem Luxus-Wohn- und Hotelkomplex ‚One Forty West‘ zum Opfer. Dieses Beispiel zeigt, was in Bockenheim alles schiefläuft: Die Interessen der Investor*innen sind wichtiger als die des Gemeinwohls. Bockenheim ist jedoch der zentrale Stadtteil des studentischen Protests, von dem der Kampf um bezahlbaren Wohnraum und Bildung für alle ausgehen muss.“

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Sozialer Wohnungsbau: Auf der Suche nach dem politischen Willen

Planungsdezernent Mike Josef (SPD) kann sich den niedrigen Anteil geförderter Wohnungen an den Baufertigstellungen nicht erklären. Von den 2021 rund 3.900 fertiggestellten Wohnungen waren nur 243 Sozialwohnungen. Das ist eine Quote von nur 6 Prozent anstatt des immer wieder versprochenen Anteils von 30 Prozent geförderten Wohnraums, wovon die Hälfte Sozialwohnungen sein sollen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Anzahl der Sozialwohnungen in Frankfurt schrumpft Tag für Tag. Die Zahl der auslaufenden Sozialbindungen ist dreimal so hoch wie die der neugebauten Sozialwohnungen. Aber Mike Josef fällt nichts Anderes ein, als die große Zahl an Baufertigstellungen zu zelebrieren. Für die Investor*innen kann Herr Josef große Reden schwingen, aber wenn es um Sozialwohnungen geht, wird er plötzlich ganz still. Obwohl eine weitaus höhere Zahl an Sozialwohnungen genehmigt wird und Investor*innen Fördermittel in Millionenhöhe erhalten, werden weit und breit keine Sozialwohnungen gebaut. Darauf keine Antwort zu wissen, zeugt von Inkompetenz.“

Auch bei zukünftigen Bauprojekten seien keine Sozialwohnungen in Sicht. Yilmaz zählt auf: „In Nied entstehen beim ABG-Projekt ‚Nieder Loch‘ 131 Mietwohnungen, davon keine einzige Sozialwohnung. Bei der ‚Leuchte‘ in Bergen-Enkheim entstehen 500 Mietwohnungen, davon keine einzige Sozialwohnung. In Griesheim entstehen auf öffentlichem Grund und Boden 28 Einfamilienhäuser. Geförderte Wohnungen: Fehlanzeige! In Nieder-Erlenbach baut die stadteigene ABG Holding auf öffentlichen Grundstücken 40 Reihen- und Doppelhäuser. Auch hier keine geförderten Wohnungen. Im Schönhofviertel baut die Nassauische Heimstätte mit der Instone AG Luxuseigentumswohnungen: Hier werden 30 Prozent geförderter Wohnungsbau versprochen, aber ob es am Ende wirklich 30 Prozent werden, steht in den Sternen.“

Es würden planlos Wohnhochhäuser und Eigentumswohnungen aus dem Boden gestampft ohne Rücksicht auf das städtische Klima und die Lebensumstände der Menschen. Yilmaz weiter: „Was Frankfurt dringend braucht, sind Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen. Die Stadt Frankfurt könnte schnell und effektiv Maßnahmen ergreifen: Jedes Jahr werden etwa 3.000 Wohnungen bei der ABG durch Mieter*innenwechsel oder Erstbelegungen neuvermietet. Freiwerdende Wohnungen könnten sofort als Sozialwohnungen weitervermietet werden. In fünf Jahren könnten so 15.000 neue Sozialwohnungen schnell und unbürokratisch im Bestand ermöglicht werden.“

Yilmaz fordert eine Wohnungspolitik, die aktiv steuert, statt passiv gewährt: „Statt privaten Entwickler*innen 900 Euro pro Quadratmeter für den Sozialwohnungsbau und 800 Euro pro Quadratmeter zinslose Kredite zu vergeben, sollte die Stadt selbst Sozialwohnungen schaffen. Sie sollte die öffentlichen Wohnungsgesellschaften ABG und NH dazu verpflichten, ausschließlich für das Gemeinwohl und sozial-ökologisch zu bauen. Es mangelt weder an Baugenehmigungen noch Geld, sondern schlichtweg am politischen Willen!“, so Yilmaz abschließend.

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Vonovia-Wohnungen zurück in kommunale Hand überführen

Das Wohnungsunternehmen Vonovia hat angekündigt, die Mieten für die rund 11500 Wohnungen in Frankfurt drastisch zu erhöhen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Mitteilung der Vonovia ist an Hohn kaum zu überbieten. Das Wohnungsunternehmen hatte mit der Stadt Frankfurt eine Begrenzung der Mietsteigerungen vereinbart, sich aber zu keinem Zeitpunkt darangehalten. Den Mieter*innen in Frankfurt angesichts der grassierenden Inflation nun auch noch eine saftige Mieterhöhung vor den Latz zu knallen, ist einfach nur dreist. Es ist höchste Zeit, dass der Vonovia deutlich die Grenze aufgezeigt wird. Wir fordern die Rückführung der ehemals kommunalen Wohnungen, die die Vonovia für einen Appel und ein Ei zugeschustert bekommen hat, in die öffentliche Hand. Die Zeit der günstigen Erbpachtverträge für diesen windigen Miethai müssen endlich vorüber sein.“

Der Konzern mache auf dem Rücken der Mieter*innen fette Profite. „Im Zentrum des Geschäftsmodells der Aktiengesellschaft Vonovia steht der sogenannte Shareholder-Value, also die Dividende für die Aktienbesitzer*innen, nicht das Menschenrecht auf Wohnen der Mieter*innen. Die Vonovia wie auch die anderen Wohnungskonzerne verfolgen einen aggressiven Expansionskurs, um sich am Markt zu behaupten und für die Bilanz überdurchschnittliche Wachstumsraten präsentieren zu können. Dafür wird noch der letzten Mietwohnung über maximal mögliche Mieterhöhungen, gerne auch als Modernisierungserhöhung verkleidet, und geringstmögliche Instandhaltungskosten das Maximum an Profit abgepresst. Damit muss Schluss sein. Der Wind hat sich gedreht. Wir sagen den Wohnungskonzernen, die sich an unserem Recht auf Wohnraum eine goldene Nase verdienen wollen, den Kampf an. Vonovia und wie sie alle heißen, müssen enteignet werden. Die Häuser denen, die darin wohnen!“, so Yilmaz abschließend.

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Mehr städtisches Personal für die wachsende Stadt

In der Fachausschuss-Sitzung für Personal, Sicherheit und Digitalisierung am 31.05.2022 stand mit der Beschlussvorlage M 34/22 der zum städtischen Haushalt gehörende „Stellenplan 2022“ zur Abstimmung. Dazu Monika Christann, Sprecherin für Personal, Sicherheit und Digitalisierung der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wir brauchen dringend Investitionen für mehr städtisches Personal, damit die Gesundheit der bestehenden Beschäftigten nicht weiter gefährdet wird. Die Krankheitsquote ist mit etwa 30 Krankheitstagen alarmierend hoch.“

Seitens der Fachdezernate und der dazugehörigen Personalratsgremien bzw. des Gesamtpersonalrats werde immer wieder betont, dass zur Vermeidung von Gesundheitsgefährdung und zur Erfüllung der gesetzlichen kommunalen Aufgaben dringend mehr Personal benötigt wird. „Nicht zuletzt, weil Frankfurt eine wachsende Stadt ist und durch neue Gesetze, Digitalisierung und verschärfte Arbeitsbedingungen durch die Corona-Pandemie viele neue Aufgaben hinzukommen“, so Christann weiter.

Der schon jahrelang andauernde Missstand vieler unbesetzter Planstellen (durchschnittlich nur zu 86 Prozent besetzt) verschleiße die Beschäftigten. Deswegen forderten Personalräte zu Recht ein Ende der gesundheitsschädlichen Personalpolitik. Christann: „2019 und 2020 hatten die Stadtverordneten 258 neue Planstellen beschlossen. Die Umsetzung wurde jedoch von der letzten Stadtregierung ausgesetzt, die dadurch Millionen eingespart hat. Deswegen sind die nun geplanten neuen 58,5 Stellen, die fast zu 100 Prozent von Dritten wie Bund und Land finanziert werden, nur ein kleiner Teil dessen, was wirklich benötigt wird.“

Christann abschließend: „Dieser Verschleiß der Beschäftigten darf so nicht weitergehen. Gesundheit und Aufgabenerfüllung für die Bürger*innen dieser Stadt sind gefährdet. Leider hat die Koalition mit ihrer Mehrheit im PSD-Ausschuss dem vorgelegten Stellenplan M 34 bedenkenlos zugestimmt.“

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Einsparungen im Bildungsbereich entbehren jeglicher Vernunft

Im Ausschuss für Bildung und Schulbau berieten die Stadtverordneten über die eingereichten Etatanträge der Fraktionen für den städtischen Haushalt. Ab 2023 plant die Koalition aus Grüne, SPD, FDP und Volt im Bildungsbereich Einsparungen von jährlich 70 Millionen Euro.

„Jetzt Einsparungen im Bildungsbereich vorzunehmen, entbehrt jeglicher Vernunft. Denn gerade hier steht die Stadt vor erheblichen Herausforderungen, die langfristige Strukturen benötigen. Zu den länger bestehenden Problemen im Bereich Schule, wie dem Investitionsstau, marode Schulgebäude, unbrauchbare Schulhallen, geschlossene Schulkantinen oder das Dauerthema verdreckte Schultoiletten, werden jetzt auch die Folgen der Corona-Pandemie dazukommen, deren Auswirkungen noch gar nicht in Gänze absehbar sind. Das betrifft nicht nur die fehlende Digitalisierung an den Schulen, sondern auch die Lernrückstände und die psychischen und sozialen Auswirkungen“, kommentiert Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer die Diskussion bezüglich der Etatanträgen.

Auf diese Herausforderungen gilt es Antworten zu finden. Hierfür hat die Fraktion DIE LINKE. im Römer eigene Etatanträge eingebracht. Dominike Pauli über zwei der Anträge:

„Ein wichtiger Baustein im Hinblick auf die Pandemiefolgen, ist die Stärkung der Jugendhilfe an allen Schulen. Dies betrifft auch Gymnasien, an denen bisher keine Jugendhilfe vorgesehen ist. Denn die Notwendigkeit von Schulsozialarbeit hat nichts mit dem vermeintlichen Bildungsniveau zutun und betrifft alle Schüler*innen. Ein weiterer Punkt ist das ewige Thema der Schulreinigung. Hier ist die Strategie des Outsourcings offenkundig gescheitert. Sinnbildlich für das Ergebnis von Wettbewerbsdruck und Preiskämpfen ist hierbei der Blick in eine der vielen Schultoiletten. Aus diesem Grund fordern wir städtische Präsenz-Reinigungskräfte an allen Schulen, um die Schulreinigung wieder in kommunale Hand zurückzuführen.“

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Offensive statt Worthülsen im sozialen Wohnungsbau

Mit dem Etatantrag (E 266/22) fordert DIE LINKE. den Ausbau der Fördermittel für den geförderten Wohnungsbau von 47 auf jährlich 275 Millionen Euro. Damit wird der Bau von Wohnungen im ersten sowie im zweiten Förderweg unterstützt. Mit der Erhöhung könnten jährlich 2.000 neue Sozialwohnungen entstehen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Koalition glaubt ernsthaft mit 47 Millionen Euro der Wohnungskrise begegnen zu können. Diese Summe ist angesichts der rückläufigen Zahl von geförderten Wohnungen in Frankfurt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Besonders Sozialwohnungen, die für viele Menschen bezahlbar wären, sind Mangelware. Seit 2016 sind 4.874 Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen. Das sind 16 Prozent des Gesamtbestandes aller geförderten Wohnungen. Im gleichen Zeitraum wurden jedoch nur 393 neue Sozialwohnungen gebaut. Die Bilanz ist erschreckend.“

DIE LINKE. fordert die Erhöhung der Mittel auf 275 Millionen Euro jährlich. Yilmaz weiter: „Nur mit einer deutlichen Erhöhung können wir den Abwärtstrend des sozialen Wohnungsbaus entgegenwirken. 2020 sind lediglich 41 Sozialwohnungen gebaut worden. Das zeigt: Die Mittel reichen bei weitem nicht aus. Die Koalition kann dieses Defizit nicht verleugnen. Sie muss endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um die 22.000 Menschen, die dringend auf eine Sozialwohnung warten, angemessen mit Wohnraum zu versorgen. Immer nur auf den angespannten Wohnungsmarkt zu verweisen und selbst nichts dagegen zu unternehmen, ist heuchlerisch.“

Yilmaz kritisiert die Untätigkeit im Bereich des sozialen Wohnungsbaus: „Jährlich werden nur etwa 8 bis 12 Millionen Euro von den Investor*innen abgerufen. Die restlichen Mittel bleiben jedes Jahr ungenutzt. Das ist verschenktes Potential. Die Stadt muss selbst bauen oder öffentliche Wohnungsbaugesellschaften dazu verpflichten, Sozialwohnungen zu schaffen.“

Es brauche eine Offensive im sozialen Wohnungsbau statt unkonkrete Versprechen. Yilmaz fordert: „Das Ziel muss mindestens 2.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr sein. Alle Sozialwohnungen müssen dabei eine unbefristete Mietpreisbindung besitzen, um dauerhaft bezahlbar zu bleiben. Dass Bindungen momentan meist nach 20 Jahren auslaufen, entspricht keiner langfristigen Strategie. Der massive Ausbau von Sozialwohnungen ist dabei ein essentieller Baustein für die Lösung der Wohnungskrise in Frankfurt“, so Yilmaz abschließend.

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