Öffentliche Grundstücke vom Immobilienkonzern Vonovia zurückholen

Der Immobilienkonzern Vonovia steht immer wieder wegen mangelhafter Erreichbarkeit, unterlassener Instandhaltungen, hohen Nebenkosten und Mieterhöhungen in der Kritik. Jetzt wurde durch eine Anfrage der LINKEN (F 2120) bekannt, dass 40 Grundstücke der Stadt bzw. der stadtnahen Stiftung Allgemeiner Almosenkasten von der Vonovia bewirtschaftet werden.

Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Es sind Flächen der Allgemeinheit, die für die Profite der Aktienbesitzenden und zu oft zum Nachteil der Mieter*innen bewirtschaftet werden.“ Bei einem Ortstermin im Gallus hatten Vonovia-Mieter*innen zuletzt von Problemen mit Schimmel, kaputten Heizungen, Rattenbefall und dem unangekündigten Ausräumen von Abstellräumen berichtet. Auf telefonische Nachfragen hin war der Konzern entweder nicht erreichbar oder reagierte nicht.

Yilmaz dazu: „Die Vonovia zeigt immer wieder, dass maximale Profitbestrebungen im Wohnungssektor zu Lasten der Mieter*innen ausgetragen werden. Die Stadt darf für solche Geschäftspraktiken nicht auch noch öffentliche Flächen zur Verfügung stellen. Wir fordern den Magistrat auf, dass die Wohnungen, die auf städtischen Grundstücken stehen, möglichst schnell wieder im Sinne der Allgemeinheit genutzt werden und mit niedrigen Mieten das Mietniveau in der Stadt nach unten korrigieren. Sofern das möglich ist, muss die Stadt die Verträge mit der Vonovia sofort vorzeitig kündigen!“

Yilmaz betont, dass der Großteil der Wohnungen, die heute von der Vonovia vermietet werden, ursprünglich von Eisenbahnwohnungsgesellschaften und der GAGFAH gebaut wurden und gemeinnützig waren. Deswegen hat die Stadt damals die Fläche zur Verfügung gestellt.

In der Kritik steht die Vonovia in Frankfurt außerdem wegen Aufstockungs- und Nachverdichtungs­maßnahmen in der Wallauer und in der Knorrstraße im Gallus. Dort stiegen die Mieten durch den Einbau von Aufzügen, welche jedoch lediglich in Zwischengeschossen halten – und das, obwohl die Wohnungen eigentlich per Milieuschutzsatzung geschützt sein sollten. Die neuen Wohnungen sind teilweise drei Mal so teuer wie die Bestandswohnungen. Die Mietpreise sind durch die Sanierung an die Grenzen der Leistbarkeit gestiegen. Der Magistrat hat diese Maßnahmen genehmigt und duldet sie weiterhin. Yilmaz: „Wir fordern den Magistrat erneut auf, die Verträge mit der Vonovia sofort zu beenden und die Wohnungen der öffentlichen Hand zuzuführen.“

 

Der Immobilienkonzern Vonovia ist 2015 aus dem Zusammenschluss der Deutschen Annington und der GAGFAH entstanden. Der Konzern ist mit rund 396.700 Wohnungen in ca. 400 Orten in ganz Deutschland das größte Immobilienunternehmen Deutschlands und im DAX der 30 größten deutschen Unternehmen an der Deutschen Börse notiert. In Frankfurt ist die Vonovia Eigentümerin von etwa 11.000 Wohnungen.

Die Initiative kritische Immobilienaktionär*innen verfolgt die Tätigkeiten des Konzerns Vonovia und betrachtet die Geschäftspraxis kritisch, Näheres unter http://xn--mieteraktionrin-clb.de/category/konzerne/vonovia/

Im vergangenen Jahr hat Prof. Heinz Bontrup im Auftrag der LINKEN Fraktionen im Bundestag, im Berliner Abgeordnetenhaus und im Hessischen Landtag eine Stellungnahme zu den Geschäftsberichten der Vonovia geschrieben. Die Studie ist unter folgendem Link einzusehen:  https://www.linksfraktion.de/fileadmin/user_upload/PDF_Dokumente/180910_Vonoviastudie_Bontrup.pdf

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Sozialer Auftrag in der Wohnungspolitik darf keine Verhandlungssache sein

Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert die Zahlen aus dem Geschäftsbericht der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ABG Frankfurt Holding: „Mit 112,7 Millionen Euro erwirtschaftet die ABG erneut einen Rekordüberschuss. Jedes Jahr steigen die Gewinne. Auch dieses Jahr wird der Überschuss wieder – wie seit 2016 in jedem Jahr – mit einem Einmaleffekt begründet. Doch auch dieser Überschuss wurde durch die Mieteinnahmen und durch den Verkauf von öffentlichen Grundstücken erwirtschaftet. Das ist keine soziale Wohnungspolitik.“

Zugleich wurde mitgeteilt, dass die ABG im vergangenen Jahr 768 Wohnungen neu gebaut habe. Davon seien 44,4 Prozent gefördert. Laut Informationen des Planungsdezernats wurden allerdings im gesamten letzten Jahr in Frankfurt nur 65 Sozialwohnungen und 218 Wohnungen im zweiten Förderweg neu gebaut. Yilmaz kommentiert: „Diese Zahlen passen nicht zusammen. Wir sehen aber, dass es möglich gewesen wäre, mit den neu gebauten Wohnungen die 721 Sozialwohnungen auszugleichen, die letztes Jahr aus der Bindung gefallen sind.“

Yilmaz weiter: „Nun wurde angekündigt, dass die ABG 50 Prozent geförderte Wohnungen bauen soll. Diese Zahl steht jedoch nur auf dem Papier, bisher wurde noch keines der angestrebten Ziele erreicht – ob 30, 40 oder nun 50 Prozent geförderter Wohnraum. Stattdessen wird gerne darauf vertröstet, dass der fehlende Anteil geförderter Wohnungen bei anderen Projekten nachgeholt wird. Das ist dann jedoch kaum geschehen.“

Die Geschäftspolitik der ABG soll außerdem dahingehend geändert werden, dass die Mieten für Anspruchsberechtigte gesenkt werden. Dazu Yilmaz: „Dieses Ziel soll nur ‚unter bestimmten Voraussetzungen‘ umgesetzt werden. Wann ein schriftlicher und bindender Beschluss über die genaue Ausgestaltung vorliegt, ist nicht bekannt.“ Überhaupt sei die Presse vor den Stadtverordneten informiert worden und der Geschäftsbericht liege – Ende September – lediglich in ausgewählten Ausschnitten vor.

Zudem wurde bekannt, dass die ABG als ‚Kompensation‘ für die minimale Steigerung des sozialen Wohnungsbaus wieder Eigentumswohnungen bauen soll. Dieses gegeneinander Aufrechnen findet Yilmaz skandalös: „Oberbürgermeister Peter Feldmann handelt als Aufsichtsratsvorsitzender der ABG mit dem Geschäftsführer Frank Junker, als ob sie auf einem Teppichbasar sind. Das ist unverantwortlich! Dadurch öffnet man dem Verkauf von öffentlichen Wohnungen durch die ABG Tür und Tor. Der soziale Auftrag der öffentlichen Wohnungsgesellschaft darf keine Verhandlungssache sein!“

„Eine städtische Gesellschaft darf keinen Grund und Boden verkaufen, also auch keine Eigentumswohnungen. Mit jedem Weiterverkauf werden die Wohnungen bei steigenden Preisen teurer. Der Traum von sicheren Wohnungen für junge Familien geht nicht auf! Und Grundstücke für bezahlbaren Wohnraum, wie Planungsdezernent Josef sie angeblich so händeringend sucht, gibt er damit aus der Hand anstatt sie zu bekommen! Diejenigen, die sich mehr bezahlbaren Wohnraum erhofft haben, als Mike Josef von der SPD 2016 das Amt des Planungsdezernenten übernommen hat, werden nun endgültig enttäuscht.“

Yilmaz abschließend: „Die ABG sollte sich auf ihre ursprüngliche Kernaufgabe konzentrieren, nämlich sozialen und bezahlbaren Wohnraum zu bauen – und zwar ausschließlich! Mit den vorgestellten Plänen geht die SPD in Richtung bezahlbarer Wohnraum einen Schritt nach vorne, aber zwei Schritte zurück! Die von Mietinitiativen gestellte Frage ‚Wem gehört die ABG‘ ist aktueller denn je.“

 

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Offene Kinder- und Jugendarbeit erhalten

Erneut haben Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter*innen der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung auf dem Römerberg protestiert. Denn noch immer gibt es seitens der Stadt keine Zusage, die Zuschüsse zu erhöhen, um die gestiegenen Personalkosten durch Tariferhöhungen finanzieren zu können.

Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE. im Römer und Mitglied des Jugendhilfeausschusses:

„Der Protest der Kinder, Jugendlichen und Träger ist im Hinblick auf den bevorstehenden Beschluss des Doppelhaushalts 2020/21 wichtig. Ohne Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Doppelhaushalt stehen die freien Träger zwei Jahre ohne Finanzierung da. Ausbaden müssen das die Kinder und Jugendlichen sowie die Mitarbeiter*innen. Daher unterstützen wir die Proteste!“

Jedes fünfte Kind unter 15 Jahren in Frankfurt, das sind über 21.000 Kinder,  lebt von Hartz 4. Gerade für diese jungen Menschen ist die offene Kinder- und Jugendarbeit mit ihren größtenteils kostenlosen Angeboten wichtig.

„Die Einsparungen werden dazu führen, dass Angebote gestrichen und nötiges Personal eingespart werden. Davon wären besonders marginalisierte Gruppen, wie beispielsweise Mädchen* betroffen. Damit nimmt die Koalition aus CDU, SPD und Grünen den Kindern und Jugendliche eine speziell auf sie zugeschnittene Teilhabemöglichkeit an der Gesellschaft. Wer so handelt, macht sich mit seinem Gerede über Jugendpartizipation unglaubwürdig.“

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Haushaltsentwurf wird den Herausforderungen nicht gerecht

Am 25.09.2019 stellte die Römerkoalition die Eckdaten des Doppelhaushalts für 2020/21 vor. Dazu mit einer ersten grundlegenden Einschätzung Michael Müller, finanzpolitischer  Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Widersprüche in der Römerkoalition bleiben bestehen. Die vorgelegten Eckdaten für den Doppelhaushalt werden den großen Herausforderungen nicht gerecht. Beim Klimaschutz, bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und bei sozialer Gerechtigkeit bleibt es bei halbgaren Vorschlägen.“

Für Müller wäre vor dem Hintergrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus eine Investitionsoffensive haushaltspolitisch vernünftig und durch die wachsende soziale Spaltung der Stadt auch notwendig.

„Doch der Kämmerer Uwe Becker (CDU) und mit ihm die ganze Koalition verweigern sich beharrlich, vorausschauend zu investieren und fahren lieber auf Sicht. Völlig unverständlich bleibt, dass die Einnahmesituation durch eine Anhebung der Gewerbesteuerhebesätze nicht verbessert wird und man sich auch weigert, etwa eine Gewinnausschüttung der Nassauischen Sparkasse (NASPA) an die Kommune zu fordern“, so Müller.

DIE LINKE. im Römer wird weiter auf eine Haushaltskonsolidierung über die Einnahmeseite drängen. Müller: „Gerade bei der Herkulesaufgabe, die Wohnungsnot der Frankfurter*innen zu lindern und der Spekulation mit Wohnraum Einhalt zu bieten, versagt die Koalition. Sie wird weiter nur zusehen, wie die Mieten steigen und die Stadt für immer mehr Menschen unbezahlbar wird. Auch reicht es nicht aus, die Proteste für mehr Klimaschutz zwar zu loben, aber dann die Weichen für eine soziale und ökologische Verkehrswende eben nicht zu stellen.“

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Frankfurter Klimaallianz: Trippelschritte reichen nicht

Die Römer-Koalition hat ihr Maßnahmenpaket für eine Klimaallianz Frankfurt vorgestellt. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Mal ehrlich, die meisten der in vierundzwanzig Punkte untergliederten Maßnahmen ist alter Wein in neuen Schläuchen. Da ist kaum Neues und was eine Neuerung darstellt ist so zahm wie eh und je. Die Koalition weigert sich weiterhin den Klimanotstand auszurufen, damit die großen Herausforderungen beim Klimaschutz endlich tatkräftig angegangen und klare Ziele benannt werden könnten. Von der bisherigen Zielorientierung des Klimamasterplans 2050 hat man sich zwar verabschiedet, ohne aber für die verschiedenen Sektoren Energie, Wärme, Bauen, Industrie, Verkehr, etc. konkrete Reduktionsziele und Zeitfenster abzustecken, um schon 2035 die Nettonull zu erreichen. Die Koalition belässt es lieber weiterhin bei Trippelschritten. Das ist angesichts der unbedingten Notwendigkeit eines radikalen Klimaschutzes absolut verheerend!“

Zu den einzelnen Maßnahmen: „Das Heizkraftwerk West soll irgendwann um 2025 herum auf Gas umgestellt werden. Gas aber ist auch ein fossiler Energieträger und in der Klimawirkung kaum besser als die derzeit verfeuerte Steinkohle. Wir müssen endlich raus aus der Steinzeit und nach Wegen suchen, wie wir unsere Kraftwerke und den Fernwärmeverbund fit machen für die emissionsfreie Zukunft“, so Hahn.

Hahn weiter: „Die Ökostromversorgung der VGF hatten wir schon einmal. Bis gerade die Grünen dafür gesorgt haben, dass sie für die vergangenen sechs Jahre wieder durch den Kohlemeiler versorgt wurde. Außerdem ist die Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung der Bahnen bis 2020 längst Beschlusslage genauso wie der Aufbau von Abwärmenetzen, die Beschleunigung des Zubaus von Solaranlagen, die Umstellung der Gasleuchten, der Schienenausbau und der Ausbau von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität oder auch die Förderung von E-Carsharing-Modellen. Die Anschaffung von Lastenrädern sollte in 2019 schon mit 50.000 Euro gefördert werden. Bis heute kann die Förderung noch nicht einmal beantragt werden. Das Maßnahmenpaket ist in weiten Teilen leider das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht. Ganz einfach, weil es schon auf anderem Papier formuliert wurde. Ökologisch und nachhaltig geht anders!“

Maßnahmen, die über das, was sich sowieso schon in Umsetzung befinden sollte, hinausgehen, müsse man mit der Lupe suchen und diese hätten nur einen geringen klimapolitischen Stellenwert, wie etwa der koalitionäre Meinungsumschwung bei einer Abwrackprämie für Mopeds, Roller und Kleinkrafträder oder bei öffentlichen Trinkbrunnen. Maßnahmen hingegen, die das Potenzial hätten CO2-Emissionen effektiv zu mindern, seien durchweg mit Einschränkungen versehen beziehungsweise finanziell nicht verankert.

„Die klimagerechte Stadtentwicklung ist eben nicht der vieldiskutierte Klimavorbehalt, sondern lediglich ein Abprüfen der Klimaauswirkungen, das es auch heute schon gibt. Der Energieplan 2030 bedeutet eben nicht die vollständige erneuerbare Energieversorgung bis 2030, wie sie Fridays For Future und zahlreiche Frankfurter*innen fordern, sondern nur ein Prüfen und Berichten, mit dem laut Koalition eigentlich Schluss sein müsse beim Klimaschutz. Ein Klimaschutzfonds schließlich ist nur so viel wert, wie in ihm lagert. Abgesehen davon, dass die Stadt ihren Ablasshandel da hinein geben will, also ihre Klimasünden zukünftig durch Einzahlung in den Fonds wett machen will – dadurch wird selbstredend kein Gramm CO2 eingespart – ist überhaupt nicht klar, mit welchen Mitteln der Fonds ausgestattet werden soll. Ein optimierter Einsatz städtischer Mittel sowie die kontinuierliche Einwerbung von übergeordneten Finanzmitteln lässt nicht gerade darauf schließen, dass es die Koalition ernst meint mit einer klimagerechten Ausfinanzierung ihres eigenen Maßnahmenpakets“, so Hahn.

Frankfurts Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens hätte anders ausfallen müssen. Hahn abschließend: „Leider hat die Koalition es verpasst, sich ambitionierte Ziele zu setzen und diese nachvollziehbar auszufinanzieren. Ich kann schon verstehen, warum die Umweltdezernentin der Vorstellung der Klimaallianz im Rahmen der Vorstellung der Eckpunkte des Haushalts ferngeblieben ist. Mein Gesicht hätte ich dafür auch nicht hergeben wollen!“

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Safe Abortion Day – für das Recht auf einen medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch

Am 28.09.2019 wird es in vielen deutschen Städten mit dem Slogan „Safe Abortion Day“ Aktionen und Demonstrationen für das Recht von Schwangeren auf einen medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch geben. Die Streichung der Paragrafen 218 und 219a aus dem Strafgesetzbuch (StGB) ist dabei eine weitere zentrale Forderung. Die Strafrechtsparagrafen sind Hindernisse zur Gesundheit der Frauen* und schränken ihr Menschenrecht auf sexuelle Selbstbestimmung ein. Dazu erklärt Monika Christann, Mitglied im Wirtschafts- und Frauenausschuss für die Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wieder einmal müssen wir auf die Straße gehen. Schon seit Generationen, seit fast zwei Jahrhunderten müssen Frauen* fortwährend für ihr Recht auf Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper streiten. Dabei steht allen Menschen das Recht auf reproduktive Gesundheit zu. Dies ist wiederholt in weltweiten Übereinkommen beschlossen worden. Nicht über den eigenen Körper entscheiden zu können, ist eine entwürdigende Entmündigung erwachsener Frauen* und zugleich ihre versuchte Unterwerfung. Mehr noch: Mit dem Auftrumpfen der rechten Parteien weht den Frauen* ein noch schärferer Wind entgegen als zuvor.“

Seit nun mehr als 150 Jahren existiert der § 218 StGB – und die Nationalsozialisten haben den § 219a hinzugefügt, der auch heute wieder gerne von Rechten und Konservativen gegen helfende Ärzt*innen ins Felde geführt wird.

„Es ist nach wie vor ein Krieg gegen die Frauen* und der Versuch, „Herr“ über die Fruchtbarkeit der Frau* zu werden. Deswegen“, so Christann, „müssen die Paragrafen 218 und 219a StGB endlich aus dem Gesetz verschwinden. Denn auch dies ist – ebenso wie die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* – ein Hindernis auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft.“

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer unterstützt deswegen die Gießener Demonstration und die Aktion „Speaker’s Corner“ in Frankfurt an der Hauptwache und ruft zur Beteiligung an beiden Aktionen auf.

Monika Christann wird vor Ort sein und für Gespräche und Fragen bereit stehen

Demonstration und Kundgebung am Samstag, den 28.09.2019:

  • in Gießen: ab 11 Uhr, Berliner Platz
  • Speaker’s Corner (offenes Mikro) in Frankfurt, ab 15 Uhr, Hauptwache
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LINKE fordert Mietendeckel für Hessen

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer fordert die Stadtregierung in einem Antrag auf, einen Mietendeckel für ganz Hessen zu unterstützen. Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Die Idee des Mietendeckels wird gerade in Berlin ausformuliert. Dort werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, um die dramatischen Mietsteigerungen der letzten Jahre auf Landesebene wirksam zu stoppen. Das ist auch für Hessen ein sinnvolles Anliegen.“

In Hessen gibt es bereits eine Mietenstoppvereinbarung mit der öffentlichen Wohnungsgesellschaft Nassauischen Heimstätte und in Frankfurt mit der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ABG. Der Mietendeckel sei die konsequente Erweiterung dieser Regelungen für alle Mieter*innen – zumindest in angespannten Wohnungsmärkten, so Yilmaz weiter: „Mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Planungsdezernent Mike Josef haben sich im Juni zwei SPD-Vertreter mit Regierungsverantwortung in Frankfurt für den Mietendeckel ausgesprochen. Nun muss dieser Ankündigung der nächste Schritt folgen.“

Bisher sei die schwarz-grüne Landesregierung nicht durch wirkungsvolles Handeln in der Wohnungspolitik aufgefallen. Zuletzt wurde die beantragte Zweckentfremdungsverordnung zur Erfassung und Rückgewinnung von Leerstand auf die lange Bank geschoben. Yilmaz kommentiert: „Der Mietendeckel soll ein Instrument sein, um Mieter*innen vor Verdrängung durch Mietsteigerungen zu schützen. In Marburg wurde der Antrag, den wir nun für Frankfurt stellen, bereits beschlossen. Das zeigt, dass der Bedarf zu Handeln in mehreren hessischen Städten dringend ist.“

Der Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 28. Oktober 2019 auf der Tagesordnung stehen und kann dort in der Bürger*innen-Runde öffentlich diskutiert werden.

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Cum-Ex-Skandal: Banken betrügen und Frankfurt zahlt die Zeche?

Die Betrugsmasche mit sogenannten Cum-Cum/Cum-Ex-Geschäften kostet die Stadt Frankfurt am Main über 100 Millionen Euro. Weil die illegalen Tricks der Banken beim Aktiengeschäft aufgeflogen sind und die fälligen Steuernachforderungen gewinnreduzierend wirken, muss jetzt ‚zu viel‘ gezahlte Gewerbesteuer aus den Kassen der Kommune zurückgezahlt werden. Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert die Haltung des Kämmerers: „Uwe Becker reagiert auf diese fehlenden Gelder in Folge krimineller Machenschaften mit einem Achselzucken und der Ankündigung, dass wir uns nicht übernehmen dürfen.“

„Herr Becker bezeichnet den größten Steuerskandal in einem Interview mit der Frankfurter Neuen Presse lapidar als ‘ein Modell, das nicht ganz sauber war‘. Damit offenbart sich seine Gutgläubigkeit gegenüber einer skrupellosen Finanzwirtschaft, die Steuerraub und Steuerbetrug im großen Stil ermöglicht hat“, so Müller weiter.

„Es ist skandalös, dass der kommunale Haushalt unter den Geschäften der Banken massiv leidet.“ DIE LINKE. fordert, dass das Loch im Etat nicht zulasten von sozialen Leistungen gestopft wird.  Notwendige Investitionen, etwa in den Ausbau des ÖPNV und die Sanierung der Schulen, dürfen nicht durch die Finanzgeschäfte der Banken gefährdet werden.

„Herr Becker muss sich beim Deutschen Städtetag dafür einsetzen, dass alle Steuerschlupflöcher gestopft werden. Für Frankfurt am Main wäre die erste konsequente Maßnahme, den Gewerbesteuerhebesatz zu erhöhen, um damit die Einnahmesituation zu verbessern. Die Forderung, mehr kommunale Steuerfahnder*innen einzustellen, ist durch den Steuerskandal notwendiger denn je. Steuerbetrug darf nicht belohnt werden“, erklärt Müller.

Nicht nur der Umgang mit dem Cum-Cum/Cum-Ex-Skandal, auch die Verschiebung der Haushaltseinbringung zeige die Unfähigkeit dieser Stadtregierung. Müller: „Es ist zu einer schlechten Angewohnheit dieser Koalition geworden, den Haushalt nicht zeitnah einzubringen. Schon der Haushalt 2019 wurde erst im August genehmigt. D.h. Initiativen, Vereine, soziale Träger, also Organisationen, die für den Zusammenhalt dieser Stadt elementar sind, haben keine Planungssicherheit. Es ist nicht absehbar, dass sich in dieser Wahlperiode bis 2021 daran etwas ändern wird“, so Müller.

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#AllefürsKlima – Klima-Demo

Über 25.000 Menschen gingen in Frankfurt am 20. September 2019 für eine andere Klimapolitik auf die Straße. DIE LINKE. Fraktion im Römer, Fraktion im Hessischen Landtag, der Landesverband und Kreisverbände unterstützten die Auftaktdemo des Globalen Klimastreiks.

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#AllefürsKlima – Systemwandel statt Klimawandel

DIE LINKE. im Römer ist Teil des Globalen Klimastreiks und der Woche für das Klima. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Dieses Mal gehen wirklich alle auf die Straße, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Nichtregierungsorganisationen, Verbände, Gewerkschaften und Parteien. Die Klimakrise zwingt uns alle zum Handeln. Alle bis auf die Frankfurter Stadtregierung, so scheint es. Und das muss sich schleunigst ändern! Wir drohen an der Bequemlichkeit und überbordenden Bürokratie unserer Institutionen zu scheitern. Die Zeit zu Handeln ist jetzt! Dafür brauchen wir nicht nur Mut sondern auch angemessene Strukturen. Wir müssen die Arbeitsweise unserer Regierungen und aller Institutionen in Frage stellen und Druck ausüben, um den notwendigen Systemwandel zu schaffen.“

Zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens müsse auch in Frankfurt noch sehr viel passieren. „Leider ist die Römerkoalition wie paralysiert und hat es entgegen eigener Versprechungen nicht geschafft, nach den Sommerferien eine Überarbeitung des Klima-Masterplans auf den Weg zu bringen“, so Hahn. Eine Woche vor dem Klimastreik habe die Koalition zwar ein umfassendes Klimapaket angekündigt. Bis heute liege allerdings immer noch nichts vor. Hahn: „Der CO2-Ausstoß wird sich durch Ankündigungen und Absichtserklärungen nicht reduzieren lassen. Die Lethargie und Unentschlossenheit dieser Koalition ist in der Klimafrage nicht tolerierbar. Der für das Klima notwendige Systemwandel bedeutet in Frankfurt zu aller erst ein Wechsel in der Gangart der Stadtregierung.“

Seit einem Jahr gingen die Futures auf die Straßen, vor einem Viertel Jahr schon hätten sie ihre konkreten Forderungen für Frankfurt präsentiert. „An diesen wird sich das Maßnahmenpaket der Stadtregierung messen lassen müssen. Ist es geeignet, um bis 2030 die Nettonull und 100 Prozent Erneuerbare Energie zu erreichen, schafft es Grundlagen einer ökologischen und sozialen Stadtentwicklung und wird es die Verkehrswende anpacken? Das wird entscheidend sein“, so Hahn abschließend.

Papier sei geduldig und keineswegs gleichbedeutend mit dem Ergreifen aktiver Maßnahmen gegen den Klimawandel. DIE LINKE. im Römer rufe daher alle Menschen auf, sich im Rahmen des Klimastreiks und der Klimawoche an den zahlreichen Aktionen für mehr Klimaschutz zu beteiligen.

Freitag, 20.09., Start der Demonstration mit DIE-LINKE-Block ist um 12 Uhr an der Alten Oper. Die Demonstration ist der Auftakt einer Aktionswoche „WeekForClimate“, die vom 21.09. bis zum 27.09. mit weiteren Aktionen, Workshops und Podiumsdiskussionen stattfinden wird. Weitere Informationen hier.

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