Wohnungspolitik des OB Feldmann: Viele Versprechen, wenig Umsetzung

Oberbürgermeister Peter Feldmann nennt in einem Interview gegenüber der Frankfurter Rundschau  verschiedene Vorschläge zur Änderung der Geschäftspolitik der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ABG. Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Um die Versprechen von Entlastung bei den Mieten und mehr sozialen Wohnungen umzusetzen, hat die Koalition noch eineinhalb Jahre. Doch statt einer schnellen Umsetzung fordert der Oberbürgermeister, dass die Bürger*innen sich noch bis zur Kommunalwahl im März 2021 gedulden sollen. Dieses Abwarten entspricht nicht der extrem angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt!“

Konkret hat Feldmann vorgeschlagen, bei der ABG die Mieten zu senken und den Anteil an geförderten Wohnungen im Neubau von 40 auf 50 Prozent zu erhöhen. Yilmaz stellt fest, dass selbst diese Forderung noch weit entfernt von den Forderungen des Bürger*innen-Begehrens Mietentscheid liegt. Denn mit ihrer Unterschrift für den Mietentscheid fordern 25.000 Frankfurter*innen einen Entscheid darüber, dass die ABG zu 100 Prozent geförderte Wohnungen im Neubau schafft.

Doch selbst die deutlich schwächere Forderung, die Feldmann nun aufstellt, sei gegen den Willen der CDU nicht umzusetzen. Yilmaz dazu: „Zusammen sind SPD und Grüne in der Regierung stärker als die CDU. Trotzdem verstecken sie sich hinter dem Unwillen des konservativen Koalitionspartners und vertagen notwendige Entscheidungen. Ein ähnliches Vorgehen haben wir zuletzt beim Thema städtischer Vorkauf von Wohngebäuden erlebt, als der SPD-Planungsdezernent sich wegen einer Absage des CDU-Liegenschaftsdezernenten handlungsunfähig sah. Wir als LINKE fordern ein schnelleres Vorgehen der Koalition in der Wohnungsfrage, wie es der Problemlage angemessen wäre!“

Den Kompromissvorschlag gegenüber der CDU, dass die ABG in Zukunft wieder 10 Prozent Eigentumswohnungen bauen solle, lehnt Yilmaz entschieden ab: „Das ist ein Skandal! Die Flächen, die die Stadt und ihre Gesellschaft besitzen, sollen in öffentlicher Hand bleiben und langfristig für bezahlbaren Wohnraum für Verfügung stehen. Ein Weiterverkauf öffentlicher Flächen muss ausgeschlossen sein!“

Yilmaz weiter: „Die ABG hat heute etwa 2.600 Wohnungen mehr im Bestand als zu Feldmanns Amtsantritt 2012. In der gleichen Zeit ist Zahl der preisgebundenen Wohnungen im Bestand der ABG um 1.371 zurückgegangen. Diese Zahlen zeigen, dass Feldmann seinen Versprechen deutlichere Taten folgen lassen muss, wenn er wirklich etwas für die Mieter*innen in dieser Stadt bewirken will und sich nicht nur von einem Wahlversprechen zum nächsten hangeln will.“

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Möbliertes Wohnen: Vorgehen der Stadt trifft nur Spitze des Eisbergs

Das vom Planungsdezernenten Mike Josef angekündigte Vorgehen gegen möblierte Vermietung zu überteuerten Preisen treffe nur die Spitze des Eisbergs, so Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Es geht nicht nur um Wohnungen, die als Ferienwohnungen für einige Tage oder ein paar Wochen vermietet werden. Das Problem ist viel weitläufiger und muss entschieden angegangen werden!“
Nicht nur für Ferienvermietung oder zu Messen werden möblierte Wohnungen absurd hohe Preise verlangt, sondern viele Wohnungen würden möbliert und dann für Zeiträume von drei, sechs oder zwölf Monaten teuer vermietet. Yilmaz stellt fest: „Viele der Wohnungen waren bezahlbare Bestandswohnungen. Durch den Preissprung wird dem Markt dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum entzogen. Gerade bei innenstadtnahen Wohnungen – zum Beispiel im Gallus oder Bahnhofsviertel – werden Preise von 40 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Mit einer normalen Vermietung hat das wenig zu tun.“ Zudem könnten die kommerziellen Vermieter bei den kurzen Mietdauern bei jedem Mieter*innen-Wechsel den Mietpreis erhöhen.
Einen konkreten Fall kennt Yilmaz im Gallus: „In der Knorrstraße stockt der Wohnungskonzern Vonovia Bestandswohnungen auf, die früher etwa 6 Euro pro Quadratmeter gekostet haben. Die neu entstandenen Wohnungen möbliert der Konzern und vermietet sie für das Dreifache, nämlich 18 Euro pro Quadratmeter. So baut sich die Vonovia ein Argument für Mietsteigerungen im Bestand, aber keine bezahlbaren Wohnungen!“
Eine Grenze will Mike Josef nun über die städtische Ferienwohnungssatzung ziehen, die im März 2018 beschlossen wurde. Das reiche bei Weitem nicht aus, so Yilmaz weiter: „Die derzeit aufgerufenen, astronomischen Preise müssen unterbunden werden. Hier geht Wohnraum verloren und die hohen Preise wirken sich preistreibend auf die umliegenden Wohnungen aus.“
Dagegen müsse nun mit allen Mitteln und auf allen Ebenen vorgegangen werden: „Auf Landesebene muss die Stadt Frankfurt sich weiter für das Verbot von Wohnraumzweckentfremdung einsetzen. Ein Antrag der LINKEN Fraktion im Hessischen Landtag dazu wurde zuletzt von der Hessischen Landesregierung abgelehnt. Zusätzlich muss Frankfurt eigenständig gegen Unternehmen vorgehen, deren Geschäftsmodell auf Mietpreisüberhöhung basiert. Dagegen kann nach § 5 Wirtschaftsstraf-gesetzbuch bzw. § 291 Strafgesetzbuch vorgegangen werden. Daran müssen diese Unternehmen anscheinend dringend erinnert werden. Das sollte die Stadt jetzt tun. Seit Jahren sammelt sie entsprechende Beschwerden beim Amt für Wohnungswesen. Auch die Möglichkeit, enger mit Verbänden zusammen zu arbeiten, um eine Musterfeststellungsklage auf den Weg zu bringen, muss erwogen werden. Es gibt also noch einige Möglichkeiten, die nun angegangen werden müssen, um dem dringenden Problem der Vermietung möblierter Wohnungen zu überteuerten Preisen etwas entgegen zu halten!“

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Stärkung der Museen kann nur ein Anfang sein

Kulturdezernentin Ina Hartwig will städtische Museen mit zusätzlichen Etatmitteln stärken. Für den Haushalt 2020/2021 sollen dafür ein Einkaufsetat von insgesamt 1,1 Millionen Euro pro Jahr eingestellt werden. Vorgesehen sind auch Mittel für die Programmgestaltung, Infrastruktur und digitale Erweiterung.

„Es ist längst überfällig, die städtischen Museen finanziell besser auszustatten“, erklärt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, der auch Mitglied im Kulturausschuss ist. „Es reicht aber bei weitem nicht aus. Gerade die Frage der Personalausstattung bleibt eine Dauerbaustelle bei den Museen. Insgesamt 3,1 Millionen Euro zusätzlich für 16 Häuser sind gut gemeint, können aber nur der Anfang sein. Die Versäumnisse der Vergangenheit wettzumachen und die Frankfurter Museumslandschaft auf die Zukunft vorzubereiten braucht weit mehr Mittel“, sagt er.

DIE LINKE. im Römer hatte schon in der Vergangenheit einen Ankaufsetat gefordert. Den Antrag hat die Koalition aus SPD, GRÜNEN und CDU abgelehnt, aber die Forderung schließlich doch umgesetzt. Müller weist darauf hin, dass es für alle Museen der Gegenwartskunst unabdingbar sei, über einen eigenen Etat für Ankäufe zu verfügen. Nur so könne der Sammlungsbestand erweitert werden.

Müller: „Die Kulturpolitik einer offenen und pluralen Gesellschaft ist ein erklärtes Feindbild der Rechten und muss von uns gestärkt und verteidigt werden. In Anbetracht des Erstarkens  einer menschenverachtenden und ausgrenzenden Politik müssen alle gesellschaftlichen Kräfte, die sich dem Rechtsruck entgegenstellen, gestärkt werden. Dazu gehört die kulturelle Förderung im weitesten Sinn. Mit der besseren Finanzierung der Museen ist ein Anfang gemacht. Wir werden als LINKE in den anstehenden Etatverhandlungen ein Augenmerk darauf legen, dass antifaschistische Kulturpolitik stärker gefördert wird. Das kulturelle Angebot muss für alle erlebbar sein. Hierfür müssen die Hürden für Museumsbesuche in Frankfurt weiter gesenkt werden. Das geht nur mit einem kostenfreien Eintritt für alle in die Frankfurter Museen. Auch dafür werden wir weiter kämpfen.“

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StadtRaumFrankfurt: Raum für Sinti und Roma

Das neue Gebäude des Amts für multikulturelle Angelegenheit (AmkA) auf der Mainzer Landstraße soll Raum für Integrations- und interkulturelle Arbeit bieten. Doch das Integrationszentrum „StadtRaumFrankfurt“ steht laut Berichten größtenteils leer. Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer, warnt davor, eine fehlgeleitete Diskussion in zu führen. „Statt sich auf einen rechten Diskurs über die Kosten der Integrationsarbeit einzulassen, sollten wir über die Möglichkeiten und Chancen reden, die diese Liegenschaft bietet“, sagt Pauli und macht einen Vorschlag, was im Integrationszentrum untergebracht werden könnte: „Wir sollten darüber nachdenken, dort ein Gemeinde- und Kulturzentrum der Roma und Sinti einzurichten, an das wir auch ein Dokumentationszentrum für die Geschichte der Frankfurter Roma und Sinti anbinden könnten. Dieses Zentrum könnte die Geschichte der Roma und Sinti vor, während und nach der Naziherrschaft aufarbeiten“.

Pauli weist in diesem Zusammenhang auf das Frankfurter Gesundheitsamt hin, wo nach dem Krieg Eva Justin und Robert Ritter, zwei NS-„Rasse“-Forscher, weiterbeschäftigt wurden. Das Zentrum solle sich aber nicht nur auf die Aufarbeitung der Geschichte beschränken. „Es ist wichtig die Täter immer wieder beim Namen zu nennen. Aber auch das reichhaltige kulturelle Leben der Roma und Sinti sollte in ein anderes Licht gerückt werden. Wie viel es im kulturellen Bereich gibt, haben wir jüngst auf der Frankfurter Buchmesse gesehen. Dort hatte das Dokumentations- und Kulturzentrum Sinti und Roma aus Heidelberg mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma einen gemeinsamen Stand, an dem europäische Autoren der Sinti- und Roma vorgestellt wurden. Ein Kulturzentrum in innenstadtnähe könnte auch eine Anlaufstelle für die Gemeindearbeit für diverse Kultur- und Bildungsprojekte und für ein anspruchsvolles Freizeitangebot zum Beispiel für jugendliche Sinti und Roma sein. Da kann sich die Stadt Frankfurt wieder ein Beispiel an der Stadt Wien nehmen. Dort existiert bereits ein Roma Kulturzentrum“, erklärt Pauli.

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Kritischen Diskurs aushalten – das gilt auch für Kämmerer Becker

Den Versuch des Frankfurter Kämmerers, dem Club Voltaire die Mittel wegen einer umstrittenen Veranstaltung, zu streichen, kommentiert Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Es ist nicht das erste Mal, dass Herr Becker seine finanzielle Macht als Kämmerer ausnutzen will, um den Club Voltaire durch Streichung der Mittel mundtot zu machen“.

Vor 4 Jahren hat er es schon einmal mit dem lächerlichen Hinweis, die 7500 Euro Kulturmittel, um die es damals ging, müssten zwecks Sanierung des städtischen Haushaltes eingespart werden. Diese Argumentation war so offensichtlich an den Haaren herbei gezogen, dass der CDU Kämmerer keine Mehrheit dafür im Stadtparlament fand.

„Ein unabhängiger linker Ort, der sich auch vor provokativen und schwierigen Diskursen nicht scheut, scheint für Herrn Becker unerträglich zu sein. Da passen Rilkes Zeilen `…ich fürchte mich so vor der Menschen Wort´. Kein guter Ansatz für einen Demokraten“, meint Pauli.

Die umstrittene Veranstaltung zum Thema „Meinungsfreiheit statt Zensur“ sollte sich damit beschäftigen, inwieweit durch Ab- oder Zuerkennung von Gemeinnützigkeit Zensur ausgeübt wird. Beispielsweise bei Attac oder der Deutschen Umwelthilfe. „Dass die Veranstaltung durch verschiedene, nicht vom Club Voltaire zu verantwortende Umstände, anders verlaufen ist, kann doch nicht dazu führen, dass der Kämmerer ganz in der autoritären Manier eines preußischen Junkers einfach mal so entscheidet, die Mittel zu sperren“, empört sich Pauli.

Martin Kliehm, ebenfalls Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Der Club Voltaire engagiert sich seit Jahrzehnten gegen Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und andere Diskriminierungen. Hunderte von Veranstaltungen leisten einen wertvollen Beitrag für gesellschaftliche Debatten!“

In einer demokratischen Gesellschaft müssten auch unterschiedliche Meinungen ausgehalten werden. In seiner ursprünglich geplanten Podiumsbesetzung hätte es sicher andere Schwerpunkte gegeben.

„Vielleicht sollte sich Herr Becker einmal mit dem Leitspruch des Clubs auseinandersetzen, nämlich dem Voltaire zugeschriebenen Zitat: `Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen´“, schlägt Pauli vor.

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365-Euro-Ticket erster Schritt

RMV-Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Peter Feldmann, und sein Stellvertreter, Landrat des Hochtaunuskreises Ulrich Krebs, haben in einem Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Metropolregion Rhein-Main als Modellregion für das 365-Euro-Ticket vorgeschlagen. Er machte das unter der Prämisse von Klimakrise und Verkehrswende.

Dazu erklärt Martin Kliehm, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Wir begrüßen den Vorstoß von Oberbürgermeister Feldmann. Der ÖPNV in Frankfurt ist bekanntlich zu teuer und ein zentraler Punkt für eine Verkehrswende und CO2 Reduzierung. Für die vielen Pendler*innen sind die Preissprünge zwischen den Tarifzonen eine Hürde zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Darum ist ein verbund- oder hessenweiter Einheitstarif wichtig für das Umdenken der Verkehrsteilnehmer*innen. Der ÖPNV muss billiger, pünktlicher, enger getaktet und zuverlässiger werden.“

Die Einführung des 365-Euro-Tickets sei ein wichtiger Schritt in Richtung Nulltarif. Neben dem Ausbau und Preisreduktion im ÖPNV müsse die Stadt weitere Konzepte für die Reduzierung des Autoverkehrs entwickeln. „Nur so können wir in Frankfurt unsere nachhaltige Verkehrs- und Klimaziele erreichen“, so Kliehm.

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Stadt soll Backhaus kaufen und als Kultureinrichtung erhalten

Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert die Räumung des Backhauses in Bockenheim: „Die Initiative hat mit inklusiven Ansätzen gezeigt, wie das Haus für die Menschen aus Bockenheim und ganz Frankfurt von Nutzen sein kann. Es hat viel Unterstützung aus der Nachbarschaft gegeben.“

Um diese Nutzung zu erhalten, fordert DIE LINKE in einem Antrag, dass die Stadt das Areal kaufen soll. Yilmaz: „Nur so kann langfristig eine niedrigschwellige Nutzung als Kulturzentrum sichergestellt werden.“

Auf dem Areal sind außer den Gewerbeflächen im Backhaus Wohnungen und ein Innenhof untergebracht. „Diese Nutzungsmischung gilt es zu erhalten und den Leerstand des Backhauses zu beenden. Das haben die vorherigen Eigentümer nicht getan und auch nach dem neuesten Verkauf hat die Immobiliengesellschaft, der das Areal nun gehört, nichts für eine Wiedervermietung getan.“ Dabei habe das Nutzungskonzept der Initiative Social Hub auf dem Tisch gelegen.

Dass Planungsdezernent Mike Josef sich laut Frankfurter Rundschau gegen eine Bebauung mit Luxuswohnungen ausspreche, sei ein Fortschritt gegenüber 2017 als der zusätzliche Verkauf einer städtischen Flächen den Weg frei machen sollte für eine fünfgeschossige Wohnbebauung, so Yilmaz. „Aber nun müssen den Versprechen auch Taten folgen. Immerhin geht es darum, ein denkmalwürdiges Ensemble und das Backhaus aus dem 19. Jahrhundert zu erhalten. Trotz Erhaltungssatzung kann eine Umwidmung des Gewerberaums zu teurem Wohnraum führen. Das verhindert Josef nur, wenn er die Gebäude in die städtische Hand überführt!“

Hans-Jürgen Hammelmann, für DIE LINKE im Ortsbeirat 2 ergänzt: „Bockenheim braucht diese soziale Infrastruktur und den Erhalt der alten Bausubstanz. Es ist eine Katastrophe und fahrlässig, dass die letzten alten Gebäude dem Verfall preisgegeben werden, damit Investoren dort Luxuswohnungen bauen können. Das haben wir gerade schmerzhaft in der Leipziger Straße 68 gesehen.“

Heute – Dienstag den 8. Oktober – findet um 17 Uhr am Hülya-Platz eine Kundgebung gegen die Räumung des alten Backhaus statt. #BackhausBleibt

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Kohleschwarze Koalition stellt Klimaschutz unter Vorbehalt

Ab 2020 sollten die Fahrzeuge der Frankfurter Verkehrsgesellschaft (VGF) eigentlich wieder mit Ökostrom fahren. Nun wurde bekannt, dass große Teile der Fahrzeugflotte bis 2025 weiter mit Kohlestrom betrieben werden. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Das ist ein eklatanter Wortbruch der Frankfurter Stadtregierung. Kaum legt sie ihr Klimapaket vor, werden die ersten Maßnahmen schon wieder einkassiert. Dabei ist klar, dass ein Weiter-so einfach nicht mehr tragbar ist. Gehandelt werden muss jetzt, nicht erst in ferner Zukunft. Die Umstellung der Stromversorgung der VGF hätte in kurzer Frist CO2-Emissionen reduziert. Dazu ist die kohleschwarze Römer-Koalition nicht gewillt. Sie heizt lieber weiter das Klima an!“

Dass die Mitteilung in den Herbstferien erfolgte, sei offensichtlich der Hoffnung geschuldet, sich weniger Protest einzuhandeln. Hahn: „Die Rechnung wird aber nicht aufgehen. Wir werden uns das nicht gefallen lassen. Die Stadtregierung kann nicht einfach das Eine ankündigen, dann aber das Gegenteil davon tun. Das wird sowohl ein parlamentarisches Nachspiel haben, wie auch eine Reaktion aus der Klimabewegung nach sich ziehen.“

Überhaupt stelle sich nun die Frage, für wie voll die Koalition mit ihrer Klimaallianz noch genommen werden kann. „Die Römerkoalition weigert sich den Klimanotstand auszurufen und stellt stattdessen lieber ihre angekündigten Klimaschutzmaßnahmen unter Vorbehalt. Umgesetzt wird nur, was sich ökonomisch rechnet und wofür die Rahmenbedingungen stimmen. Das kann es nicht sein. Der Klimaschutz wird Geld kosten, das ist richtig. Allerdings wesentlich weniger als die langfristigen Kosten des Nichtstuns. Die Römer-Koalition agiert kurzsichtig und setzt damit unser aller Zukunft aufs Spiel“, so Hahn abschließend.

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Backhaus bleibt: Kultureinrichtung in Bockenheim erhalten

Aktivist*innen der Initiative „Social Hub“ haben am Samstag die alte Brotfabrik am Hülya-Platz in Bockenheim besetzt, besser bekannt als „Altes Tibethaus“. Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Bockenheim braucht ein soziales Nachbarschaftszentrum. Das Gebäude steht seit Längerem leer und die jetzige Nutzung zeigt, dass Interesse und viele Ideen im Stadtteil bestehen. Die Besetzung richtet sich auch gegen Gentrifizierung und den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Die Stadt muss diese Anliegen ernst nehmen und endlich etwas gegen steigende Mieten und Verdrängung der Bevölkerung tun!“

Hans-Jürgen Hammelmann, für die LINKE im Ortsbeirat 2, in dessen Gebiet das Alte Tibethaus mit der Adresse Kaufunger Straße 4/Friesengasse 13 liegt: „Das Gebäude liegt im Gebiet der Erhaltungssatzung Bockenheim. Es ist als Backhaus bekannt, weil es tatsächlich als Brotfabrik genutzt wurde. Das Ensemble ist aus historischen Gründen schützenswert und sollte unter Denkmalschutz stehen. Das werden wir in der nächsten Sitzung des Ortsbeirats beantragen. Es ist ein historischer Wert für den Stadtteil, der bei den Verkäufen in den letzten Jahren nie mitbedacht wurde. Während die Investoren über Luxuswohnungen fantasieren, zeigen die Bürger*innen wie eine sinnvolle Nutzung aussieht.“

Das Gebäude war schon länger Teil einer Auseinandersetzung: Im Mai 2017 hatte die Stadt die öffentliche Grünfläche vor dem Eingang zum Backhaus an einen Investor verkaufen wollen. Der Investor wollte mehr Platz, um einen fünfgeschossigen Wohnungsbau zu errichten. Der Verkauf dieser städtischen Fläche wurde durch öffentlichen Druck im Februar 2018 abgewendet. DIE LINKE forderte daraufhin die Stadt auf, das Areal Kaufunger Straße 4/Friesengasse 13 zu kaufen und als öffentliches Eigentum gemeinnützig weiter zu führen. Dieser Vorschlag wurde von der Koalition von CDU, SPD und Grünen abgelehnt. Im September 2018 hieß es dann, dass weitere Beratungen über eine Baugenehmigung andauern und die Gewerbefläche gegebenenfalls zu Wohnen umgewidmet werden soll. Auf Anfrage der LINKEN teilte der Magistrat im September 2018 mit, dass ein neuer Investor das Grundstück gekauft habe und wiederum über eine Umwidmung zu Wohnraum nachdenke.

Yilmaz meint: „Am Weiterverkauf verdient jedes Mal ein Investor. Die Bevölkerung hat nichts davon. Deshalb fordere ich die Stadt auf, das Areal endlich selbst zu kaufen und einer sozialen und kulturellen Nutzung, wie sie jetzt praktiziert wird, Raum zu geben. Von einer Räumung muss unbedingt abgesehen werden!“

Im Alten Tibethaus finden zurzeit Hausführungen, eine Kunstausstellung und Workshops sowie Seminare statt. #BackhausBleibt

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LINKS wirkt – Umsetzung der Istanbul Konvention in Frankfurt

„Nun kommt dank des öffentlichen Drucks der Fraktion DIE LINKE. im Römer endlich nach langer Zeit des Nichtstuns die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Gang.“ freut sich Monika Christann, Stadtverordnete und Mitglied im Wirtschafts- und Frauenausschuss im Frankfurter Römer.

Seit 18 Monaten ist die Europarats-Konvention in Kraft. Erst jetzt brachte die Koalition aus CDU, SPD und Grünen einen Antrag (Nr. 984) zur pflichtgemäßen Umsetzung ein.

Den Antrag kommentiert Christann: „Bislang wurde geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* nicht ernst genug genommen. Die Bestandsaufnahme der Bedarfe – eigentlich eine Selbstverständlichkeit – ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings geht der Antrag nicht weit genug. Zum einen sind nicht alle von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffenen Gruppen erfasst. Die Istanbul-Konvention ist zwar in binärer Sprache (Frauen/Männer) gehalten, enthält aber ausdrücklich im Art. 3 die Miteinbeziehung diverser Geschlechter und Geschlechterrollen. Im Antrag der Koalition wird dies nicht berücksichtigt.“

Zum anderen ist nicht festgelegt, welche städtische Stelle nun verantwortlich sein soll, um die Daten der Bedarfsanalyse laufend zu sammeln und zu koordinieren.

„Dies ist eine wichtige Pflicht-Aufgabe aus der Konvention, nicht zuletzt weil die Bundesregierung im April 2020 den ersten Monitoring-Bericht zur Umsetzung an das Überwachungsgremium des Europarats „GREVIO“ zur Bewertung übermittelt haben muss. Grundlage für den Monitoring-Bericht sind die Daten und Stellungnahmen der Länder und der Kommunen, die zuvor eingesammelt werden müssen. Eine Monitoringstelle sowie eine davon unabhängige Koordinierungsstelle gibt es bisher jedoch weder auf Bundes- und hessischer Landesebene, noch für Frankfurt, obwohl die Deadline für die Abgabe spätestens seit dem Inkrafttreten der Konvention am 1. Februar 2018 bekannt ist“, so Christann. „Ich bin skeptisch, ob die Koalition die Bestandsaufnahme noch zeitlich und unter gründlicher Berücksichtigung aller nötigen Maßnahmen schafft, denn die Zeit ist auf Grund der Untätigkeit der Koalition nun schon sehr knapp. Wir werden dies beobachten und nötigenfalls eingreifen.“

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