StadtRaumFrankfurt: Raum für Sinti und Roma

Das neue Gebäude des Amts für multikulturelle Angelegenheit (AmkA) auf der Mainzer Landstraße soll Raum für Integrations- und interkulturelle Arbeit bieten. Doch das Integrationszentrum „StadtRaumFrankfurt“ steht laut Berichten größtenteils leer. Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer, warnt davor, eine fehlgeleitete Diskussion in zu führen. „Statt sich auf einen rechten Diskurs über die Kosten der Integrationsarbeit einzulassen, sollten wir über die Möglichkeiten und Chancen reden, die diese Liegenschaft bietet“, sagt Pauli und macht einen Vorschlag, was im Integrationszentrum untergebracht werden könnte: „Wir sollten darüber nachdenken, dort ein Gemeinde- und Kulturzentrum der Roma und Sinti einzurichten, an das wir auch ein Dokumentationszentrum für die Geschichte der Frankfurter Roma und Sinti anbinden könnten. Dieses Zentrum könnte die Geschichte der Roma und Sinti vor, während und nach der Naziherrschaft aufarbeiten“.

Pauli weist in diesem Zusammenhang auf das Frankfurter Gesundheitsamt hin, wo nach dem Krieg Eva Justin und Robert Ritter, zwei NS-„Rasse“-Forscher, weiterbeschäftigt wurden. Das Zentrum solle sich aber nicht nur auf die Aufarbeitung der Geschichte beschränken. „Es ist wichtig die Täter immer wieder beim Namen zu nennen. Aber auch das reichhaltige kulturelle Leben der Roma und Sinti sollte in ein anderes Licht gerückt werden. Wie viel es im kulturellen Bereich gibt, haben wir jüngst auf der Frankfurter Buchmesse gesehen. Dort hatte das Dokumentations- und Kulturzentrum Sinti und Roma aus Heidelberg mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma einen gemeinsamen Stand, an dem europäische Autoren der Sinti- und Roma vorgestellt wurden. Ein Kulturzentrum in innenstadtnähe könnte auch eine Anlaufstelle für die Gemeindearbeit für diverse Kultur- und Bildungsprojekte und für ein anspruchsvolles Freizeitangebot zum Beispiel für jugendliche Sinti und Roma sein. Da kann sich die Stadt Frankfurt wieder ein Beispiel an der Stadt Wien nehmen. Dort existiert bereits ein Roma Kulturzentrum“, erklärt Pauli.

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