In einer Demokratie gibt es keine „Leitkultur“

Thomas de Maizière hat in einer Sonntagszeitung die Debatte um eine „deutsche Leitkultur“ erneut entfacht. Verkürzt wird daraus gerne der Satz „wir sind nicht Burka“ wiedergegeben, der ironischerweise keiner deutschen Grammatik entspricht. So könnte er aber auch von dem Frankfurter CDU-Vorsitzenden Uwe Becker stammen.

Martin Kliehm, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer, stellt dazu fest: „De Maizière möchte mit dieser Debatte von seinem Versagen als Bundesinnenminister und ehemaliger Verteidigungsminister ablenken. Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung von Nazis in der Bundeswehr, die Todeslisten deutscher Politikerinnen und Politiker führt. Das Asylverfahren, in der ein Bundeswehroffizier anerkannt, aber Menschen nach Afghanistan in den Tod abgeschoben werden, ist offensichtlich kaputt. Und Herr de Maizière hat nichts anderes zu tun, als eine rechtspopulistische Debatte über »Leitkultur« zu entfachen? Eine nationalistische Ausgrenzung in ein »wir« und »die anderen«, denen pauschal Gewalt und Missachtung der Menschenrechte unterstellt wird? Das ist Munition für Rechtsterroristen!“

In einer Demokratie kann es keine „Leitkultur“ geben. Politiker aus CDU und CSU versuchen damit, ihr autoritäres Weltbild anderen vorzuschreiben. Der Parteiethos der CDU ist weitaus enger gefasst als die heterogenen und einem stetigen Wandel unterzogenen Werte in Europa oder gar „des Westens“. De Maizère stellt dabei „zu­erst und zu­nächst die Staats­bür­ge­rin­nen und Staats­bür­ger unseres Landes“ über alle anderen Einwohnerinnen und Einwohner, was allgemeinen Verfassungsprinzipien widerspricht. Prof. Dr. Martin Seel beschrieb in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau den „Versuch einer politischen Installation einer christlich gefärbten Leitkultur in einem säkularen Staat“ als „offen verfassungswidrig“.

„De Maizière und seine Parteikameraden wollen das Grundsatzprogramm der CDU als »Leitkultur« installieren. Sie begründen es mit einer vermeintlichen Bedrohung »unserer« Kultur durch Migrantinnen und Migranten. Aber Deutschland ist die Summe und die Vielfalt aller Menschen, die hier leben“, beschreibt Kliehm den grundsätzlich falschen Ansatz der Debatte. „Selbst wenn die deutsche Sprache eine Grundlage bilden würde: De Maizière, Uwe Becker und ich sprechen nicht die gleiche Sprache. Es ist das Wesen einer Demokratie, in der Sprache auch Dissens ausdrücken zu können.“

Er fährt fort: „Ich halte angesichts rechter Terrornetzwerke die Forderung nach Nationalismus und Patriotismus für brandgefährlich. Nach eigener Façon zu denken und – im Rahmen gleichen Rechts für alle – zu reden und zu leben, das ist unsere Kultur. In einer Demokratie werden, anders als in einer Meritokratie, alle Personen gleichwertig als selbstbestimmte Wesen anerkannt, unabhängig von ihrer Herkunft, ihren Fähigkeiten, Leistungen und Wertvorstellungen. Toleranz und Solidarität sollten unser Handeln bestimmen, nicht Ausgrenzung und Elitenbildung.“

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Schulen sind keine Investitionsobjekte!

Nachdem Stadtrat Jan Schneider von der CDU – in Frankfurt zuständig für Infrastruktur und Schulbau – auf der privaten Immobilienmesse im März in Cannes schon Bildungseinrichtungen als „interessante Investitionsobjekte“ bezeichnete, betont nun auch die Kämmerei, dass Schulen durch private Investoren finanziert werden könnten. Damit wurden sogenannte öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP), bei denen öffentliche Gebäude von privaten Investoren errichtet und betrieben werden, wieder ins Gespräch gebracht.

Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, erklärt dazu: „Die Debatte darum, die Sanierung und den Neubau von Schulen von privaten Investoren finanzieren zu lassen, ist völlig abwegig! Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche ÖPP-Projekte einseitig den Investoren nutzen. Sie machen sicheren Profit, während die Allgemeinheit die Zeche für höhere Kosten zu tragen hat. Wenn vertragliche Risiken überwiegend von der öffentlichen Hand getragen werden, und die privaten Vertragsparteien in der Regel mit garantierten Einnahmen rechnen können, zeigt dies die Einseitigkeit solcher Projekte.“

Müller sieht die Regierung in der Verantwortung: „Die Stadt muss grundsätzlich Bauvorhaben in Eigenregie durchführen und den Sanierungsstau an den Schulen endlich angehen! Statt jetzt als Gründe anzuführen, Private könnten schneller und effizienter bauen, müssen endlich mehr Stellen in der öffentlichen Verwaltung geschaffen werden. Außerdem sind die Zinsen für Kommunalkredite so niedrig wie nie. Wann, wenn nicht jetzt, kann die Stadt im großen Stil investieren. Hinzu kommt, dass privatwirtschaftliche Gesellschaften und Konsortien demokratisch nur unzureichend legitimiert sind.“

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Girls’ Day: Mehr Frauen in die Politik!

Frauen stellen eine Plenarsitzung nach

Zum vierten Mal konnten Schülerinnen im Rahmen des Girls‘ Day bei der Fraktion DIE LINKE hinter die Kulissen einer kommunalpolitischen Fraktion schauen. Fünfzehn Schülerinnen waren gekommen, um die Fraktionsarbeit kennen zu lernen und im Rahmen eines Planspiels zu erfahren, wie in Frankfurt Politik gemacht wird.

„Ich habe mich beworben, weil ich sehen wollte, wie es in der Politik läuft“, meint die Schülerin Marija. Nach einem Rundgang durch die Arbeitsräume im Römer gab es viele offene Fragen. Besonders die Situation an den verschiedenen Frankfurter Schulen hat die Schülerinnen beschäftigt.

alle Teilnehmerinnen des Girls Day 2017 in unserem PlenarsaalFür DIE LINKE. sitzen überwiegend weibliche Stadtverordnete im Römer – eine absolute Seltenheit. „Dass Frauen sich in der Politik durchsetzen und gleichberechtigt mit ihren männlichen Kollegen zusammenarbeiten sollte 2017 selbstverständlich sein“, meint Astrid Buchheim, Stadtverordnete der LINKEN.

Gemeinsam mit der Stadtverordneten Pearl Hahn begleitete sie die Jugendlichen den ganzen Tag. Buchheim weiter: „Am heutigen Girls‘ Day haben wir die Möglichkeit, einen Einblick in ein Berufsfeld zu geben, in dem Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert sind. Ich bin beeindruckt von dem großen Interesse der Teilnehmerinnen.“ Auch Hahn ist begeistert von dem Engagement: „Ich nehme sehr positive Impulse und gute Ideen für meine politische Arbeit mit.“

In einem Planspiel konnten sich die Teilnehmerinnen eine fiktive Fraktion aussuchen und eigene Anträge formulieren. Nachdem eine Teilnehmerin der stärksten Fraktion – wie in den Fachausschüssen des Römers üblich – die Sitzungsleitung übernommen hatte, wurden die eigenen Anträge diskutiert. „Es hat Spaß gemacht, zu diskutieren“, findet die Teilnehmerin Sarah.

Viele äußerten am Ende den Wunsch, noch weiter zu diskutieren. Auch Lea meint: „Man hätte mehr Zeit gebraucht!“

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Weiterführende Schule vor Ort: Latein lernen im Nied!

Der Stadtteil Nied besitzt weiterhin keine weiterführende Schule. Das ursprünglich für den Stadtteil vorgesehene Gymnasium wird, nach Zwischenstopp in Containern in Höchst, auf den Uni-Campus Westend ziehen. „Der Standteil benötigt eine weiterführende Schule, und zwar eine Integrierte Gesamtschule. Diese muss super ausgestattet sein, so dass sie bei Eltern und Kindern die erste Wahl ist“, kommentiert Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer, die Situation in Nied.

Zur Attraktivität der Schule würde auch eine altsprachliche Schwerpunktsetzung beitragen, die ein Alleinstellungsmerkmal in Frankfurt bedeuten würde. „Mit einem Schwerpunkt Altsprachen würde sich die IGS von anderen Schulen abheben und ihren Schüler*innen durch das Erlernen, etwa von Latein wertvolle Kompetenzen vermitteln. Wer Altsprachen beherrscht, hat unter anderem besseren Zugang zu romanischen Sprachen und modernen Wissenschaftssprachen“, erklärt Pauli die Vorteile.

DIE LINKE. setzt sich für Integrierte Gesamtschulen als Schulform ein. Hier können Kinder und Jugendliche bis zur 10. Klasse entsprechend ihrer Fähigkeiten gemeinsam lernen. Dies beinhaltet auch die Inklusion von behinderten Kindern.

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Aldi und der kleine Laden um die Ecke: Für die SPD sind alle gleich

Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert die neuesten Bestrebungen des Planungsdezernates, die Werbemöglichkeiten für Geschäfte im öffentlichen Raum einzuschränken.

„Die großen Discounter brauchen die Schilderwerbung im öffentlichen Raum sicher nicht, aber für kleine Läden, die oft in Nebenstraßen liegen, sind sie unersetzbar. Kleine, meist inhaber*innengeführte Geschäfte, sind wichtig für die Nahversorgung und die Vielfalt im Quartier. Sie haben es schwer genug, gegen große Filialisten zu bestehen und können sich die A-Lagen mit viel Laufkundschaft meist nicht leisten“, stellt Pauli fest.

„Wenn das Stadtplanungsamt jetzt ankündigt, dass weniger aber dafür qualitativ hochwertigere Werbeanlagen seitens des Magistrates gewünscht werden, dann wird das auf jeden Fall teuer! Für Aldi und Co ist das kein Problem, für einen kleinen Blumenladen in der Nebenstraße aber schon“, erklärt Pauli die Situation.

Die SPD will sich hier wohl gegen ihren Koalitionspartner CDU profilieren und zeigen, dass auch sie in der Stadt „aufräumen“ wollen. Über diesen kleinbürgerlichen Ansatz schüttelt Pauli nur den Kopf.

„Wir alle wünschen uns einen lebendigen, individuellen Einzelhandel, gerade auch in den Stadtteilen und nicht nur Kettengeschäfte. Da ist es doch grotesk, wenn die SPD den kleinen Unternehmen hier hohe Kosten aufbürdet und die Werbemöglichkeiten einschränken will. Ich fordere die Wirtschaftsförderung auf, sich darum zu kümmern und zusammen mit dem Einzelhandelsverband das Planungsamt dazu zu bringen, die kostengünstigen und bewährten Werbemöglichkeiten für kleine Unternehmen nicht einzuschränken“, sagt Pauli.

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NH in Westhausen: das Gegenteil von sozialer Wohnungspolitik

Die Nassauische Heimstätte (NH) fordert ihre Mieter*innen in der Siedlung Westhausen auf, ab Juli höhere Mieten zu zahlen. Die Politik der NH in der Siedlung war zuletzt Anfang des Jahres in die Kritik geraten, weil mehrere Wohnungen leer stehen. Grund dafür ist der Verkauf der Häuser, für den die NH schon seit mehreren Jahren in der Kritik steht. Die leer stehenden Wohnungen verfallen zusehends, und auch in den vermieteten Bestand investiert die NH seit Jahren nicht.

André Leitzbach, selbst Mieter der NH in Westhausen und in der Fraktion die farbechten – DIE LINKE. des Ortsbeirats 7, ist fassungslos: „Seit Jahren – und auch auf mehrere Hinweise von Mieterinnen und Mietern hin – hat die NH nicht in die Siedlung investiert. Dafür verlangt die öffentliche Wohnungsgesellschaft jetzt auch noch eine Mieterhöhung – die Mieter*innen bezahlen doppelt!“

Weiter meint Leitzbach: „Die Mieterhöhungen zum jetzigen Zeitpunkt zeigen, dass die NH ihre Mieter*innen dazu motivieren will, die Wohnungen unbedingt zu kaufen.“

Auch Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert die Vorgehensweise der NH in Westhausen: „Gerade öffentliche Wohnungsgesellschaften wie die NH sollten für bezahlbaren Wohnraum stehen. Aber indem sie mit der Höhe der ortsüblichen Vergleichsmieten argumentiert, verhält sich die NH wie ein profitorientiertes Wohnungsunternehmen. Privatisierung von Wohnraum, Leerstand, fehlende Investitionen und jetzt die Mieterhöhungen – damit betreibt die NH in Westhausen das Gegenteil von sozialer Wohnungspolitik! Die Regierungen der Stadt und des Landes müssen sofort umsteuern und die Mieterhöhungen und Privatisierungen in Westhausen stoppen!“

Denn neben dem Land Hessen und anderen öffentlichen Trägern ist die Stadt Frankfurt mit 31,11 Prozent an der Wohnungsgesellschaft beteiligt. Deshalb sitzen im Aufsichtsrat unter anderem der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und Stadtrat Jan Schneider.

Gegen den Ausverkauf der Siedlung Westhausen spricht sich die Fraktion DIE LINKE. im Römer auch in einem parlamentarischen Antrag aus. Der Antrag wird am kommenden Montag, den 24. April im Planungsausschuss öffentlich diskutiert (ab 17 Uhr im Römer, Sitzungsraum 307, Eingang Bethmannstraße 3).

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Wenn das Schwimmen ins Wasser fällt

Die Eintrittspreise in den Frankfurter Bädern werden zum 1. Mai 2017 angehoben. Hierdurch sollen die gestiegenen Betriebskosten ausgeglichen werden. In Zukunft zahlen Erwachsenen und Kinder knapp 7 Prozent mehr um schwimmen zu können.

„Schwimmen ist in Frankfurt schon jetzt ein teures Vergnügen. Mit der geplanten Erhöhung werden die kleinen Einkommen nun weiter überproportional belastet. Viele Frankfurterinnen und Frankfurter  können sich einen Besuch im Schwimmbad schlicht nicht mehr leisten. Besonders Senior*innen sind davon betroffen. Gleichzeitig beklagt man sich über die steigende Anzahl von Nichtschwimmer*innen unter Kindern“, kommentiert Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

DIE LINKE wird einen Etat-Antrag in die Haushaltsberatungen der Stadt Frankfurt einbringen, der die Übernahme der gestiegenen Betriebskosten durch die Stadt fordert. So wird der Betrieb der Frankfurter Bäder gesichert und die Preise müssen nicht erhöht werden. „Eine reiche Stadt wie Frankfurt muss es sich leisten, seine Bäder zu finanzieren. Allen Frankfurter und Frankfurterinnen muss der Besuch ermöglicht werden“, resümiert Pauli.

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Tanzen bis das Ordnungsamt kommt

Ostern steht vor der Tür und mit ihm die alljährliche Diskussion um das Tanzverbot. Das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt hat derweil angekündigt, zu kontrollieren, ob die „Würdigung der Feiertage“ auch eingehalten werde.

„Wenn das Ordnungsamt wirklich um das Hessische Feiertagsgesetz besorgt ist, muss es auch die in Frankfurt ansässigen Radiosender besuchen und kontrollieren. Denn auch hier darf laut Gesetz nur Musik gespielt werden, die auf den ernsten Charakter der Feiertage Rücksicht nimmt“, kommentiert Martin Kliehm, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, die jährlichen Diskussionen im Vorfeld der Feiertage.

Das Beispiel verdeutlicht, warum DIE LINKE. im Römer ein Tanzverbot ablehnt und das Gesetz für nicht mehr zeitgemäß hält. „Während im Radio fröhlich Pop dudelt, wird mit der vollen Härte des Gesetzes gegen junge Erwachsene vorgegangen – das ist doch bigott!“ ärgert sich Kliehm und ergänzt, dass selbstver¬ständlich Arbeitnehmer*innen¬rechte geschützt und Zuschläge gezahlt werden müssen an Menschen, die an Feiertagen oder nachts arbeiten. „Aber sich rhythmisch zu Musik zu bewegen sollte in einem aufgeklärten Staat keine Ordnungswidrigkeit sein“, meint Kliehm.

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FSV unterstützen und Nutzungskonzept erarbeiten

„So bedauerlich es ist, dass trotz massiver städtischer Förderung nach den sportlichen Misserfolgen des FSV nun auch noch der finanzielle Niedergang stattfindet, und so sehr DIE LINKE Herrn Siegler in seiner Vereinsfunktion alles Gute wünscht, müssen wir Fragen stellen. Nicht zuletzt, seit in der Presse von „folgenschwerer Misswirtschaft“ (FNP, 12.04.17) beim FSV die Rede ist, muss geklärt werden, wer dafür die Verantwortung trägt.“, Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der Linken im Römer möchte wissen, welche Fehlentscheidungen zu dem finanziellen Desaster geführt haben.

„Zunächst muss der Schaden beziffert werden, der den Frankfurter Steuerzahlenden entstanden ist. Dem muss, falls möglich, eine juristische Aufarbeitung folgen. Der Sportdezernent, Markus Frank, hat den FSV zu seiner Fußball-Herzensangelegenheit erklärt. Aber damit hat er auch die Verantwortung für die eingesetzten Steuergelder übernommen. Im Rahmen unserer parlamentarischen Fragerechte wollen wir versuchen, die Details dieses Debakels an die Öffentlichkeit zu bringen. Gleichzeitig ist der Sportdezernent gefordert, mit dem FSV ein neues Nutzungskonzept für das Stadion am Bornheimer Hang zu entwickeln. Das Ziel muss sein, dass der FSV mit seinem breiten Angebot  und verschiedensten Mannschaften auf den angestammten Flächen verbleiben kann. Auch wenn der Traum vom Profi-Fußball erst mal ausgeträumt ist.“

 

Bild: r3dst0rm

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Keine Panik an der Hauptwache

Nach den Terroranschlägen von Berlin und Stockholm fordert die Frankfurter CDU Videoüberwachung an der Hauptwache. Martin Kliehm, Vorsitzender und sicherheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, hält das für falsch:
„Zwar gab es in jüngster Zeit mehr Terroranschläge in Westeuropa. Aber wir leben in einem der sichersten Länder der Welt. Die Gefahr, Opfer eines Terroranschlags zu werden, ist verschwindend gering. Darum müssen wir die Fragen stellen: lassen wir uns von Angst leiten wie die CDU? Und selbst wenn die CDU Recht hätte und eine echte Bedrohung vorläge: helfen Kameras gegen Terroristen in LKWs? Die Antwort auf beide Fragen ist ein klares Nein!“

Videoüberwachung ist keine präventive Maßnahme. Präventiv wäre, der Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, einer Radikalisierung aus Mangel an Perspektiven mit Bildungs- und Chancengleichheit zu begegnen. Solidarität zu zeigen wie die Fans in Dortmund, sich nicht von Angst leiten zu lassen – denn Angst zu schüren ist das Ziel von Terroristen und Rechtspopulisten.

Kliehm hinterfragt auch das Sicherheitskonzept: „Die Polizei argumentiert, sie könne schneller reagieren. Tatsache ist doch, dass im Polizeipräsidium nicht ständig jemand alle Monitore beobachtet. Im Notfall sind Einsatzkräfte sehr schnell vor Ort. Videos von Handykameras stehen für die Ermittlungsarbeit zur Verfügung. Wir brauchen keine neuen Überwachungskameras.“

Denn Kameras schränken auch das Demonstrationsrecht ein. Kliehm gibt zu bedenken: „Ordnungsdezernent Frank irrt sich, wenn er meint, Demonstrationen müssten besonders vor Terroristen geschützt werden. Versammlungsfreiheit ist ein Schutzrecht gegenüber dem Staat. Wenn der Staat in Form der Polizei anlasslos jede Demonstration auf der Hauptwache hochauflösend in HD beobachtet, ist das ein massiver Eingriff in diese Grundrechte!“ Er ergänzt: „Wenn man wirklich der Meinung wäre, ein Anschlag mit einem LKW an der Hauptwache sei eine Bedrohung, dann wäre es doch logisch, LKW-Sperren zu installieren, nicht Kameras. Betonpoller greifen nicht in Grundrechte ein.“

 

Bild: Jörg Kantel

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