Girls’ Day 2019 bei der Fraktion DIE LINKE. im Römer

Zum Girls‘ Day 2019 besuchten 13 Mädchen die Fraktion DIE LINKE. im Römer, um einen Einblick in die Kommunalpolitik zu bekommen. Die Schülerinnen konnten die Fraktionsarbeit kennenlernen und bei einem Planspiel selbst erfahren, wie in Frankfurt Politik gemacht wird.

Die meisten Teilnehmerinnen haben sich aus Interesse an der Politik beworben und brachten entsprechend viele Fragen mit: Wie kommt ein Anliegen in die Plenarsitzung? Wie ist das Verhältnis der verschiedenen Fraktionen zueinander? Und warum braucht es in der Politik überhaupt einen Girls‘ Day?

Nach dem ersten Kennenlernen konnten viele Fragen zu den Abläufen bei einem Rundgang durch den Römer geklärt werden. „Es hat sehr viel Freude bereitet, die klugen Fragen der Mädchen zu beantworten und ihre Positionen und Einschätzungen zu politischen Themen zu hören“, so Pearl Hahn, die als Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE. im Römer den Girls‘ Day begleitete und in der gemeinsamen Mittagspause Zeit fand, mit den Teilnehmerinnen über ihre Themen zu sprechen.

In einem Planspiel konnten sich die Teilnehmerinnen anschließend eine fiktive Fraktion aussuchen und eigene Anträge formulieren. In einer gespielten Plenarsitzung wurden die Anträge dann diskutiert und abgestimmt. Dabei hat die Teilnehmerinnen überrascht, „wie interessant die Diskussionsrunde war“ und „dass bei einer Sitzung nur diskutiert wird und nicht gestritten.“ Kennengelernt haben die Schülerinnen dabei den (ehrenamtlichen) Beruf der Stadtverordneten.

Für DIE LINKE. sitzen überwiegend weibliche Stadtverordnete im Römer – eine absolute Seltenheit. Hahn: „Ich bin zutiefst beeindruckt von den Teilnehmerinnen und hoffe sehr, dass sich ihr politisches Interesse weiterfortführt. Sie haben engagiert und trotzdem freundlich miteinander diskutiert. Ihre Themen und Ideen waren sehr inspirierend. Diese Impulse nehme ich gerne für meine politische Arbeit mit. Und es war uns ein Anliegen, dass auch wir den Teilnehmerinnen etwas mitgeben.“

Als ihre wichtigsten Themen für die Frankfurter Stadtpolitik gaben die Teilnehmerinnen Klima und Umwelt, mehr und bezahlbarer Wohnraum, weniger Rassismus, soziale Gerechtigkeit und eine Reformierung des Bildungssystems, hier vor allem auch die Sanierung von Schulgebäuden und funktionsfähige Toiletten an!

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Von wem lassen wir uns beraten und was kostet das?

Von welchen externen Beratern hat die Stadt in den letzten vier Jahren sich Expertisen eingeholt und was hat uns das gekostet? Das ist der Tenor einer aktuellen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Römer. Hintergrund ist die Debatte um Beraterverträge, die einzelne Bundesministerien in Auftrag gaben. Laut der Bundesregierung laufen derzeit 903 Verträge mit externen Beraterfirmen, die ein Volumen von 1.162 Millionen Euro haben.

Die Stadt Frankfurt holt sich ebenfalls Experten, „wenn zu Fragestellungen das Know-how nicht bzw. noch nicht im erforderlichen Maße vorhanden ist“, lautet es in einer Antwort des Magistrats der Fragestunde am 28. Februar dieses Jahres. Genauere Angaben darüber, um wie viele Verträge es sich handelt und welches Volumen sie haben, konnte der Magistrat in der Kürze der Zeit nicht geben (siehe Frage F1739 in PARLIS).

Die Anfrage können Sie hier herunterladen.

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Veranstaltungshinweis: Ein Viertel im Wandel

Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer und Achim Kessler, Gesundheitspolitischer Sprecher DIE LINKE. im Bundestag, laden am Samstag, den 30. März zu einem kritischen Rundgang durch das Frankfurter Bahnhofsviertel.

„Das Frankfurter Bahnhofsviertel war und ist ein bunter und vielfältiger Stadtteil. Hier leben Menschen aus über 180 Nationen. Das Viertel ist geprägt durch ein gutes Miteinander und lokale Initiativen. Das alles macht die Attraktivität des Bahnhofsviertels aus – attraktiv auch für Investoren und Immobilienspekulanten. Das hat zur Folge, dass in den letzten Jahren die Mieten rasant gestiegen sind. Eine bezahlbare Mietwohnung dort zu finden, ist seit langem nicht mehr möglich. Alteingesessene Bewohner*innen werden durch Modernisierungen und/oder energetische Sanierungen verdrängt. Die Gentrifizierung ist im vollen Gange. Die Veränderung macht sich auch im Straßenbild bemerkbar. Wo ehemals kleine Läden ihre Waren feilboten, befinden sich heute luxuriöse Bars oder Gastronomie“, so Yilmaz.

Das Bahnhofsviertel sei ein Sammelbecken unterschiedlicher Lebensweisen und Gewohnheiten. Seit jeher prägten das Rotlichtmilieu und die Drogenszene das Bild des Viertels mit.

Yilmaz: „Drogenabhängigkeit und -konsum gehören, wie in allen großen Metropolen, zum Straßenbild. Mit der Gentrifizierung wurden Suchtkranke und Wohnsitzlose im Viertel zu einem Sicherheitsproblem erklärt. Mit Polizeirazzien und verstärkten Personenkontrollen versucht die Stadtregierung, ordnungspolitisch gegen sie vorzugehen. Doch diese Menschen sind ebenso Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt. Auch sie haben das Recht, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten und zu bewegen.“

DIE LINKE lädt ein, über Entwicklungen und Probleme im Viertel gemeinsam im Rahmen eines Rundgangs an Ort und Stelle zu diskutieren. Treffpunkt ist am Samstag, den 30. März um 15 Uhr an der Ecke Münchener-/Moselstraße
https://goo.gl/maps/HXzCx9V4xQ12

 

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Schneider und die Mär der verdrängten Leistungsträger

Das tapfere Schneiderlein trotzt der fiesen, sozialen Wohnungspolitik, die die Leistungsträger dieser Stadt in die Verdrängung schlägt. So geht er in die Welt hinaus, auf dass es jeder erfahre: Drei auf einen Streich! In Zukunft sollen sich die Sozialwohnungen und das Mittelstandsprogramm (warum das wohl so heißt?) ihren 30-Prozent-Anteil an neuen Baurechten mit einer neuen Eigentumsförderung teilen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, planungs- und baupolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Immerhin kann dem Liegenschaftsdezernenten zugutegehalten werden, dass er endlich einsieht, dass sich Normalverdienende in dieser Stadt keine Wohnung mehr leisten können. Darauf aber mit der Förderung von noch mehr Eigentumswohnungen zu reagieren ist schlichtweg absurd. Es wird doch kaum etwas anderes gebaut als Eigentumswohnungen und gerade diese Entwicklung treibt doch die Boden-  und Wohnungspreise in unendliche Höhen.“

Es gehöre doch ins Reich der Fabelgeschichten, dass Menschen die Stadt verlassen müssten, weil sie keine Eigentumswohnungen finden können. „Verdrängt werden die Leute, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können. Weder die geförderten, noch die freifinanzierten, die inzwischen 13 bis 28 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete betragen“, so Yilmaz weiter.

Mit einem Preisabschlag auf Eigentumswohnungen werde Klientelpolitik vorbei an den realen Bedarfen in dieser Stadt betrieben. Yilmaz abschließend: „Dezernent Schneider verhält sich wie ein Makler im Interesse der Immobilienbranche. Mit dem Vorhaben einer neuen Eigentumsförderung beschert er den Privatinvestoren gesicherte Kundschaft. Die breite Maße der wirklichen Leistungsträger*innen in dieser Stadt, wie die Krankenpfleger*innen, die Office-Worker*innen oder die Blauhosenträger*innen, lässt er im Regen stehen. Für die braucht es bezahlbare Wohnungen, deren Anteil nach dem Willen Schneiders weiter abgeschmolzen werden soll. Ich frage mich, wie er das Vorhaben taufen will? ,Gebt denen, die es ohnehin schon haben-Programm‘? Mit Herrn Schneider ist eine Stadt für alle nicht zu machen. Die SPD sollte wirklich überlegen, ob der Liegenschaftsdezernent im Interesse der Frankfurter*innen noch wählbar ist.“

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Studie belegt Magistratsversagen

Die Bewohner*innen der Knorrstraße im Frankfurter Stadtteil Gallus werden aus ihren Wohnungen des Wohnungsunternehmens Vonovia verdrängt. Dies geht aus einer Untersuchung des Instituts für Humangeographie der Goethe-Universität unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Schipper hervor.

Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Die Bewohner*innen der Knorrstraße stehen stellvertretend für viele Frankfurter*innen und die Gentrifizierung der Stadt. Die Menschen verlieren ihre Wohnungen und ihr soziales Umfeld, während der Magistrat tatenlos zuschaut. Trotz Milieuschutzsatzung wird nichts gegen die Verdrängung unternommen. Im Gegenteil! Die Mieter*innen der Knorrstraße müssen rechtlich fragwürdige Mietsteigerungen hinnehmen, die mit der Installation nicht barrierefreier Aufzüge begründet wird. Das ist grotesk!“

Der Mieterrat Knorrstraße hat sich mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Peter Feldmann gewandt. Darin bittet er um Stellungnahme zu den Vorgängen in der Knorrstraße und der Rolle des Bauamtes bei der Genehmigung der Aufzüge im Erhaltungssatzungsgebiet.

„Die Menschen erwarten – völlig zu Recht – , dass die Stadt ihrer Verantwortung nachkommt und sie vor unrechtmäßigem Vorgehen des Wohnungsunternehmens schützt. Der Magistrat darf sich nicht weiter hinter Ausreden verstecken, sondern muss handeln“, fordert Yilmaz.

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Ein Krankenhaus macht keine Defizite

Die Kliniken Frankfurt-Main-Taunus haben für das Wirtschaftsjahr 2018 ihre Bilanz vorgelegt. Das Klinikum Höchst hat das vergangene Jahr mit einem Minus von 1,85 Millionen Euro abgeschlossen. Die Klinikleitung spricht von einem Erfolg, weil das „Defizit“ des Krankenhauses von 2,35 Millionen Euro gesenkt worden sei.

„Die Kliniken haben sich laut Konsortialvertrag dazu verpflichtet, bis 2021 Gewinne zu machen. Damit unterwerfen sie das Gesundheitssystem der marktwirtschaftlichen Logik, für die Gewinnmaximierung und Kostenreduzierung oberstes Gebot ist. Die Gesundheitsversorgung der Bürger*innen ist aber essenziell. Da sollten andere Maßstäbe gelten“, erklärt Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Während bei Prestigeprojekten wie etwa der Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt von Kosten gesprochen werde, heißt es beim kommunalen Klinikum „Defizit“ und ist entsprechend negativ konnotiert.

„Nach dieser Logik müssen ‚Defizite‘ um jeden Preis durch Einsparungen verringert und beseitigt werden. Folgen sind zum Beispiel: kaputt gesparte Krankenhäuser mit skandalösem Personalmangel, heruntergekommenen Räumlichkeiten, mangelnde Ausstattung und Hygiene. Dies sind keine Einzelfälle“, sagt Pauli.

Pauli weist in diesem Zusammenhang auch auf die Kritik hin, in der die Psychiatrie des Klinikums Höchst steht. Eine TV-Reportage hatte über unhaltbare Zustände berichtet.

„Hierbei handelt es sich um ernste Vorwürfe, denen nachgegangen werden muss. Ich erwarte eine umfassende und transparente Aufklärung. Das ist auch im Interesse der Patient*innen und der Beschäftigten wichtig, die nicht als Sündenböcke des unterfinanzierten Krankenhaussektors mit ungerechtfertigten Verdächtigungen belastet werden dürfen. Deshalb erwarte ich auch, dass im Gesundheitsausschuss kommende Woche die Stadtverordneten und die Öffentlichkeit über den Stand der Dinge informiert werden. Die Vorwürfe können als Indiz dafür genommen werden, wohin Einsparungen führen können“, so Pauli.

 

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Welche „gefährlichen Orte“ hat Frankfurt?

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer will in einer aktuellen Anfrage herausfinden, welche und wie viele Orte in Frankfurt als „gefährlich“ oder „verrufen“ gelten. Hintergrund ist, dass solche Orte von den Sicherheitsbehörden festgelegt und dort sogenannte „verdachtsunabhängige Kontrollen“ durchgeführt werden können. Pearl Hahn, Mitinitiatorin der Anfrage, sieht das Problem von sogenannten gefährlichen Orten darin, dass diese der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt bleiben. „Personen können einfach kontrolliert werden, wenn sie sich an einem bestimmten Ort aufhalten. Die Betroffenen müssen sich nicht einmal verdächtig verhalten haben. Wenn aber das Verhalten nicht der Maßstab für die Kontrollen ist, anhand welcher Kriterien sucht die Polizei die Personen heraus, die kontrolliert werden sollen, wenn nicht am äußeren Erscheinungsbild? Das ist ein riesen Problem. Denn hier fängt `Racial Profiling´ an“, erklärt Hahn. Sie weist darauf hin, dass die derzeitige Praxis der Polizeibehörden von Menschenrechtsorganisationen für menschenrechtswidrig gesehen werde.

„Wir wollen wissen, wo diese Orte in Frankfurt sind. Wir wollen auch wissen, wohin sich die Leute wenden können, wenn sie sich von der Polizei zu Unrecht kriminalisiert und diskriminiert fühlen“, sagt Merve Ayyildiz, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion. Es müsse jetzt eine offene Debatte um strukturellen Rassismus innerhalb der Sicherheitsbehörden geführt werden. „Das Versagen der Sicherheitsbehörden bei den NSU-Morden und die jüngsten Vorfälle im ersten Polizeirevier zeigen: Wir haben ein Problem mit strukturellem Rassismus innerhalb der Sicherheitsbehörden. Es ist längst überfällig, das Problem als solches zu benennen. Unsere Anfrage soll als Anstoß dienen, eine offene und ehrliche Debatte zu führen“, so Ayyildiz.

Hier können Sie die Anfrage herunterladen.

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Jugendpartizipation hat viele Gesichter

Nachdem die Koalition aus CDU, SPD und Grüne das Jugendparlament vor einem Monat in der Stadtverordnetenversammlung noch ablehnte, scheinen die beeindruckenden Klima-Streiks der Schülerinnen und Schüler zu einem spontanen Sinneswandel der CDU geführt zu haben.

Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Die Jugendlichen haben erreicht, dass selbst die CDU langsam das politische Mitspracherecht der Jugendlichen anerkennt und ein Jugendparlament für Frankfurt fordert. Auch das zeigt, wie wirkungsvoll der Schüler*innen-Protest ist. Wichtig ist, dass das Jugendparlament mit Kompetenzen ausgestattet wird, die über bloße Bittstellung gegenüber den Stadtverordneten hinausgeht.“

Ein Jugendparlament ist allerdings nur eine Form der Partizipation und kann andere Formen demokratischer Meinungsbildungsprozesse nicht ersetzen.

„Partizipation bedeutet mehr als die vorgegebenen institutionellen Formen oder Möglichkeiten, die ihnen Erwachsene zur Verfügung stellen“, so Dalhoff. „Das beweisen die Jugendlichen momentan jeden Freitag. Von diesem Demokratieverständnis der Jugendlichen muss die CDU noch lernen, wenn sie die Jugendlichen auffordert, die Realität und sachliche Zusammenhänge nüchtern zu betrachten. Die jungen Menschen der Klima-Bewegung haben weitaus besser verstanden, was auf dem Spiel steht als viel Entscheidungsträger*innen.“

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Scholz` Konjunkturpolitik auf dem Rücken der Schwächsten

Bundesfinanzminister Olaf Scholz will die Mittel für Unterbringung und Integration von Geflüchteten kürzen, weil die Konjunktur nicht mehr läuft.

Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, übt deutliche Kritik am Plan von Bundesfinanzminister Olaf Scholz, weniger Mittel für die Integration und Unterbringung von Geflüchteten bereitzustellen: „Es trifft wieder einmal die Kommunen, die die wichtige Aufgabe der Integration und Unterbringung von Geflüchteten erfüllen müssen. Jetzt sollen ihnen vom Bund die finanziellen Mittel gekürzt werden. Die Tatsache, dass die Zahlen von Geflüchteten zurückgehen, bedeutet nicht, dass keine Mittel mehr gebraucht werden. Genau diesen Fehler hat der Bund doch schon einmal begangen als vor 2015 die notwendigen Mittel und Strukturen für die Geflüchtetenhilfe dem Rotstift zum Opfer fielen“, erklärt Müller. Die Stadt müsse sich gegen den Plan des Bundesfinanzmisters stellen. „Herr Oberbürgermeister Feldmann ist jetzt gefragt, seinen Parteigenossen in dieser Frage auf seine soziale Verantwortung aufmerksam zu machen“, sagt Müller.

Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion Merve Ayyildiz sieht den Plan von Olaf Scholz ebenfalls kritisch. „Bei der Kürzung der Mittel auf die schwächelnde Konjunktur zu verweisen, zeigt wo die politischen Prioritäten von Herrn Scholz liegen. Statt bei den notwendigen Mitteln für geflüchtete Menschen zu sparen, sollte die Bundesregierung weniger Milliarden in die Rüstung stecken. Damit würde die Regierung auch etwas für die Bekämpfung von Fluchtursachen tun“, so Ayyildiz.

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Großbank-Phantasien auf Kosten der Allgemeinheit

Braucht Frankfurt eine Großbank, die auf Kosten der Allgemeinheit auf den globalen Finanzmärkten spekulieren darf?

Bundesfinanzminister Olaf Scholz will aus der Deutschen und der Commerzbank einen großen „Global Player“ machen. Die Pläne für eine Fusion der beiden in Frankfurt ansässigen Banken sind weit fortgeschritten. Wenn es zu einer Fusion kommt ist der Staat Anteilseigner der Großbank.

„Wenn Deutschland eines nicht braucht, dann eine noch Großbank, die mit faktischer Staatshaftung im Rücken auf den internationalen Finanzmärkten hemmungslos herumspekulieren kann. Zwei hochriskante Zwerge ergeben noch keinen Riesen und schon gar nicht einen ‚nationalen Champion‘ wie Finanzminister Olaf Scholz fälschlicherweise annimmt“, ist das Fazit von Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, auf die Äußerungen, dass diese Fusion den Finanzplatz Frankfurt stärken würde. Die Fusion beider Banken sei der falsche Weg. „Was wir brauchen sind starke Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die sich eben nicht als Investmentbank verstehen, deren Ziel maximale Rendite ist“, erklärt Müller.

Die Ankündigung der Fusionsabsichten sei ein schwarzer Tag für die Beschäftigten. Die Gewerkschaft ver.di geht davon aus, dass 10.000 Arbeitsplätze akut und bis zu 30.000 Arbeitsplätze insgesamt in Frankfurt und Deutschland betroffen sind.

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