Flachdächer begrünen

Antrag im Ortsbeirat 8

Der Magistrat wird gebeten zu prüfen und zu berichten, ob

  1. es Überlegungen gab oder gibt, die Flachdächer der Gebäude in der Nordweststadt sowie die Bauten der Ernst May Siedlung in der Römerstadt zu begrünen, um das Stadtklima im Ortsbezirk und damit in Frankfurt am Main generell zu verbessern und den örtlichen Hitzestress zukünftig zu reduzieren.
  2. die Dächer das Gewicht einer einfachen Begrünung bautechnisch dauerhaft tragen können.
  3. regulatorische oder administrative Hemmnisse dem gegenüberstehen (z.B. Denkmalschutz).
  4. ein Pilotprojekt durchgeführt werden kann, das zuverlässige Daten und Erfahrungen darüber sammelt, ob eine Begrünung dauerhaft eine Verbesserung des Klimas (insbesondere der Temperaturen) vor Ort erbringt und ob die Bausubstanz keinen Schaden davonträgt (z.B. Schimmel).

Begründung

„Je mehr Gründächer, desto besser für das Stadtklima“ [1], so fasst ein Informationsblatt des NABU die Wirkung von begrünten Dächern innerhalb von Städten zusammen.

Es besteht kein Zweifel daran; der Klimawandel ist auch in Frankfurt angekommen, was längere Trockenperioden und Hitzestress deutlich bezeugen. Die Stadt Frankfurt am Main hat dies erkannt und fördert die Begrünung an, auf und hinter den Häusern durch das Förderprogramm „Frankfurt frischt auf.“

Die Siedlung Nordweststadt und die Ernst May Siedlungen in der Römerstadt besitzen in den meisten Fällen Flachdächer, die sich prinzipiell zur Begrünung anbieten.

Zwar unterliegen manche Bauten der Ernst May Siedlung dem Denkmalschutz. Doch würde eine Begrünung das Erscheinungsbild kaum bis gar nicht wahrnehmbar verändern. So bietet sich z.B. allein die Straße „Im Burgfeld“ auf über 800m Länge auf beiden Straßenseiten für eine durchgehende Begrünung der Flachdächer an. Eine solche Maßnahme verbessert das lokale Mikro–Klima, indem sie das Erhitzen und Speichern von Wärme der Dachflächen und damit der Gebäude selbst in den Sommermonaten verringert. Gleichzeitig ist die Maßnahme einfach zu realisieren und minimal invasiv. Das Erscheinungsbild würde kaum bis gar nicht verändert und würde die Ernst May Siedlung Römerstadt fit für die Klima-Zukunft machen.

Auch in Anbetracht der Dringlichkeit, die Temperaturen in Städten für die Bewohner*innen auf einem erträglichen Maß zu halten, sollten einfach und zügig umsetzbare Maßnahmen, die zur Senkung der hohen Durchschnittstemperaturen beitragen, in Erwägung gezogen werden.

 

DIE LINKE. Im Ortsbeirat 8

Fraktionsvorsitzende:                                                        Antragsteller*innen:

Verena Rossow                                                             Verena Rossow, Matteo Veneziano

[1] Naturschutzbund Deutschland (NABU): Gutes Klima durch Grün am Haus – Begrünte Dächer (Online: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/Stadtklimawandel/090814_nabu_infoblatt_gruendach.pdf, abgerufen 20.6.2021).

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