Zweite Geschäftsführerin bei der ABG Holding – nicht nur personeller, sondern struktureller Wandel nötig

Die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Holding wird künftig von einer Doppelspitze geführt. Daniela Matha, Bauingenieurin und derzeitige Geschäftsführerin der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft, wird künftig gemeinsam mit Geschäftsführer Frank Junker die ABG leiten. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer.

„Wir freuen uns über die personelle Neubesetzung der ABG und hoffen auf Veränderung bei der städtischen Wohnungsgesellschaft. Allerdings reicht eine personelle Veränderung, beschlossen durch den ABG-Aufsichtsrat unter Leitung von Oberbürgermeister Mike Josef, nicht aus, um die ABG aus der Misere herauszuholen. Es braucht nicht nur eine neue Leitung, sondern einen grundlegenden Strukturwechsel hin zu einer gemeinwohlorientierten Wohnungsgesellschaft. Sie muss besonders die Menschen versorgen, die der Wohnungsmarkt ausschließt. Die ABG muss sich endlich wieder auf die Schaffung von Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum konzentrieren, Mieten absenken und sich endgültig vom Bau von Eigentumswohnungen und teuren freifinanzierten Wohnungen verabschieden. Sie muss endlich wieder sozial geführt werden.“

Ein Neuanfang sei jedoch nicht unter Leitung von Junker möglich. Yilmaz kritisiert: „Junker hat sich besonders in den letzten Jahren einen Fehltritt nach dem anderen erlaubt. Kaum neue Sozialwohnungen, der ausgehebelte Mietenstopp, ein andauernder Baustopp, fehlende Transparenz bei Korruptionsfällen, Entscheidungen im Alleingang – die Liste ist lang. Junker ist nicht mehr haltbar, deshalb ist es nicht verständlich, wieso er nicht gleich ersetzt wird.“

Man müsse Matha künftig an ihren Taten messen. Yilmaz abschließend: „Wir dürfen nicht vergessen, dass Matha für den Umbau des Offenbacher Hafens verantwortlich ist, wo viel teurer Wohn- und Büroraum gebaut wurde. Dieses unsoziale Prestigeprojekt im Herzen Offenbachs, das stark an das einfältige Europaviertel erinnert und Gentrifizierung befeuert, darf sich nicht noch einmal in Frankfurt wiederholen. Matha hat jetzt die Chance, es besser zu machen.“

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