Das Hausprojekt braucht ein Haus!

Ende April 2023 endet der Gestattungsvertrag zwischen dem Hausprojekt in der Günderrodestraße 5 im Gallus und der Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (KEG). In dem Haus wohnen momentan etwa 30 Menschen, denen nach April wieder ein Leben auf der Straße droht. Aktuell werden Gespräche mit der Stadt Frankfurt über ein mögliches Folgeobjekt geführt. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„30 Menschen haben durch das Hausprojekt nicht nur ein Dach über dem Kopf gefunden, sondern auch viel Solidarität erlebt. Das Haus bietet nicht nur lebensnotwendigen Wohnraum für zuvor wohnungslose Menschen, sondern ist gleichzeitig kultureller Freiraum für viele Initiativen. Die Günderrodestraße 5 ist Ort des Zusammenkommens, des Austauschs, der Gemeinschaft und der politischen Bildung. Dieser Ort sowie die Zukunft der 30 Personen sind in Gefahr, da die Initiative das Haus bald verlassen muss. Das Hausprojekt braucht jedoch ein Haus, um die wichtigen sozialen Tätigkeiten fortführen zu können. DIE LINKE. fordert von der Stadt Frankfurt die Bereitstellung eines Alternativstandortes.“

Wohnungslosigkeit sei eines der drängendsten Probleme in Frankfurt. Yilmaz kritisiert: „Wohnungslosigkeit in einer reichen Stadt wie Frankfurt ist unerträglich. Überall entstehen Luxusquartiere, während Menschen ohne feste Wohnung links liegen gelassen werden. Zudem gibt es tausende leerstehende Wohnungen in Frankfurt, die einfach ungenutzt sind und vergammeln. Das Kollektiv ‚Freiräume statt Glaspaläste‘ macht genau auf diesen Missstand aufmerksam und hat sich leerstehenden Wohnraum sinnvoll angeeignet. In Frankfurt gibt es genug ungenutzte Gebäude, die vom Kollektiv genutzt werden könnten. Es ist eine Frage des politischen Willens!“

Baudezernentin Sylvia Weber habe Unterstützung signalisiert, aber es dürfe nicht bei leeren Worten bleiben. Yilmaz abschließend: „Wenn es die Stadt Frankfurt schon nicht schafft, wohnungslosen Menschen eine menschenwürdige Unterbringung zu bieten, muss sie wenigstens engagierte Initiativen dabei unterstützen und ein nutzbare Immobilie bereitstellen, wie z.B. die Stiftstraße 32 oder das Juridicum! Die beteiligten Initiativen ‚Freiräume statt Glaspaläste‘, ada kantine und Project Shelter sind wichtige Akteur*innen in Frankfurt und brauchen ein Haus!“

 

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