Das Thema der Luftfilter ist nicht neu!

4. Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am 15. Juli 2021 – Aktuelle Stunde zur Frage Nr. 120

Stadtverordnete Monika Christann, LINKE.:

 

Frau Vorsteherin, werte Stadtverordnete!
Man muss sich doch schon verwundert die Augen reiben, wenn man die Kleine Anfrage
der CDU zu Luftfiltern in den Schulklassen liest. Anscheinend war die CDU im letzten
Jahr nicht in der Stadtverordnetenversammlung anwesend. Denn das Thema der Luftfilter ist nicht neu. Die LINKE. hatte schon im Sommer 2020, also vor mehr als einem Jahr,
den Antrag gestellt, die Schulen und die Kitas mindestens mit mobilen Luftfiltern auszustatten, welche mit einfacher Handhabung in der Lage sind, die Viren in den Aerosolen einzufangen und auf Knopfdruck abzutöten. Das wäre eine schnelle Lösung gewesen. Denn wir haben uns schon vor einem Jahr Gedanken gemacht, wie wir den Kindern und Jugendlichen trotz Pandemie einen einigermaßen gesunden Präsenzunterricht garantieren können.
Die Bildung und das gemeinsame Lernen als Basis für die Zukunft unserer Kinder, und
zwar aller Kinder, war und ist uns ein wichtiges Anliegen. Unser Antrag wurde jedoch
von der Koalitionsmehrheit, zu der auch die CDU gehörte, abgelehnt. Stattdessen war
das Mantra des Gesundheitsdezernenten, Herrn Majer, stets lüften, lüften, lüften. Oder
Stoßlüften reicht. Dieser Koalitionsposition hat die CDU offenbar nicht widersprochen,
denn es hätte ja die Möglichkeit des Vetorechts in der letzten Koalition gegeben. Es
wurde nicht berücksichtigt, dass es auch eine gute Lernumgebung braucht, um Unterrichtsstoff tatsächlich zu lernen. Dazu gehört, dass Kinder nicht im Mantel und nicht mit Decken in der Klasse sitzen, um der ständigen Kälte des Lüftens zu entgehen. Etliche Kinder haben sich in der Folge erkältet. Eiskalte Zugluft in den Klassenzimmern missachtet die physische und psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, und gefährdet den Bildungserfolg. Klamme Finger, klamme Gedanken. Welche Gesellschaft wird hier eigentlich erzogen?

Nachdem also die Koalition unseren Antrag auf Viren-Luftfilter abgelehnt hatte, Herr Bürgermeister Becker wird da sicherlich auch auf dem Geldbeutel gesessen haben, denn schließlich brauchte er 16 Millionen Euro als Geschenk für die private katholische Schule. Nun haben wir die Anfrage von der CDU für Luftreiniger mit UV-C-Licht. Das ist doch heuchlerisch. Denn erstens ist das Thema Luftfilter nicht neu und zweitens, diese neuen Luftreiniger sind um das 10- bis 20-fache teurer als die im letzten Jahr von uns geforderten Luftreiniger. Sie kosten nämlich pro Stück circa 10.000 Euro. Der Aerosol-Luftfilter in qualitativ guter Ausstattung liegt nur noch bei 1.000 Euro bis 2.000 Euro. Plötzlich scheint Geld für die CDU keine Rolle mehr zu spielen, obwohl doch Herr Bürgermeister Becker gerade erst die neue Koalition vor zusätzlichen Ausgaben gewarnt hat. Der Herbst ist nicht mehr weit und die LINKE. erwartet, dass alle Klassenzimmer und Kitas wenigstens mit guten Aerosolfiltern ausgestattet werden, zumal die Bundesregierung die Kehrtwende gemacht hat und nun die Luftfilter teilweise unterstützt. Wir begrüßen dies und erwarten aber noch mehr.

Nämlich ,dass die neue Koalition schnellstens unsere Kinder schützt und eine wichtige Basis für Präsenzunterricht und soziale Kontakte
schafft. Danke!

(Beifall)

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