Berger Kino zum nicht-kommerziellen Stadtteilzentrum entwickeln

Dringlicher Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römergemäß § 17 (3) GOS

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:     

Die Stadt Frankfurt wird aufgefordert, einen Runden Tisch mit den Eigentümern und dem Pächter des Berger Kinos in der Berger Straße 177, dem Kollektiv „Besetztes Berger Kino“ und dem Ortsbeirat 4 einzuberufen und dabei eine vermittelnde Rolle einzunehmen mit dem Ziel, das leer stehende Berger Kino zu einem nicht-kommerziellen Stadtteilzentrum für alle zu entwickeln. Dabei soll die jetzige Zwischennutzung durch das Kollektiv materiell von der Stadt Frankfurt unterstützt werden bis es ein Konzept für eine Folgenutzung gibt.

Begründung:

Nachdem das Berger Kino in Bornheim fast drei Jahre lang leer stand, ist die Besetzung und Neueröffnung am 9. März 2024 durch ein queer-feministisches Kollektiv zu begrüßen. Damit wurde jahrelanger Leerstand beendet und mit Leben gefüllt. Seitdem werden jeden Tag mehrere progressive Filme auf Spendenbasis für Jung und Alt gezeigt, Stadtteiltreffen veranstaltet, Diskussionen angeregt und erschwingliche Getränke und Speisen für alle angeboten. Das Programm wird von Menschen aus der ganzen Stadt sehr positiv aufgenommen.

Angesichts des eklatanten Mangels an kulturell nutzbaren Räumen ist Leerstand falsch. In einer sozial gespalteten Stadt wie Frankfurt brauch es mehr nicht-kommerzielle Freiräume fernab des Konsumzwangs. Besonders angesichts des Kinosterbens in Frankfurt muss die Kinolandschaft wiederbelebt werden. Bereits 2021 hatte der Pächter des Berger Kinos ein Konzept für die Entwicklung als Kultur- und Kommunikationszentrum vorgestellt (OM  7303/2021). Diese Ideen müssen nun unbedingt mit allen beteiligten Akteur*innen weiterentwickelt und zur Umsetzung gebracht werden.

Kultur muss für alle zugänglich sein. Die Stadt Frankfurt ist in der Pflicht, mit öffentlichen Mitteln sozio-kulturelle und feministische Initiativen in den Stadtteilen zu fördern. Sie muss hier vermitteln und so eine soziale Zwischennutzung ermöglichen. Das Kollektiv leistet wichtige Stadtteilarbeit und ist ein außergewöhnliches Beispiel für queere und feministische Selbstverwaltung, das Austausch und Zusammenhalt fördert und aufklärt und deswegen seitens der Stadt unterstützt werden muss.

DIE LINKE. im Römer
Dominike Pauli und Michael Müller
Fraktionsvorsitzende

Antragstellende:
Stv. Ayse Dalhoff
Stv. Dominike Pauli
Stv. Daniela Mehler-Würzbach
Stv. Eyup Yilmaz
Stv. Monika Christann
Stv. Michael Müller

 

Dieser Beitrag wurde unter Anträge abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
Nach oben