Eigenes Heim für Normalverdienende unerreichbar

Die Preise für Eigentumswohnungen sind in Frankfurt auch während der Corona-Krise weiterhin gestiegen. Laut Frankfurter Gutachterausschuss für Immobilienwerte wurden im letzten Jahr durchschnittlich 6.510 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen verlangt. Besonders teuer sind Eigentumswohnungen in Innenstadtnähe und im Europaviertel mit Quadratmeterpreisen von 15.200 Euro beziehungsweise 10.820 Euro. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Preise für Eigentumswohnungen zeigen: Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist nach wie vor katastrophal. Während der Pandemie wurde Wohnraum immer teurer: Das gilt für Mieten genauso wie für Wohneigentum. Diese astronomischen Eigentumspreise können sich nicht einmal Mittelstandshaushalte leisten. Dass die Preissteigerungen für Eigentumswohnungen leicht abgebremst wurden, täuscht nicht darüber, dass wir in Frankfurt einen der teuersten Wohnungsmärkte in Deutschland haben. Eigentumswohnungen werden oft als Geldanlage – oft gebaut auf öffentlichem Grund und Boden – genutzt und stehen teilweise jahrelang leer. Das lindert die Not für Wohnungssuchende nicht. Wenn man seit Jahren privaten Wohnungskonzernen das Feld überlässt, dann überraschen diese Mondpreise für Wohnungen nicht.“

Yilmaz kommentiert den Baulandbeschluss: „Planungsdezernent Mike Josef (SPD) beteuert immer wieder, wie wichtig es ist, zu schauen, was gebaut wird. Die jetzt veröffentlichten Zahlen sprechen die eindeutige Sprache der Mietpreisspirale, die nur eine Richtung kennt: nach oben! Der Baulandbeschluss ist ein zahnloser Tiger, der nicht verhindern kann, dass Wohnraum wie eine Ware gehandelt wird. Private Wohnungskonzerne bauen Hand in Hand mit öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften Eigentumswohnungen, die fette Rendite abwerfen sollen. Bezahlbarer Wohnraum: Fehlanzeige.“

Luxusneubauprojekte müssen gestoppt werden. Yilmaz weiter: „Menschen ohne großen Geldbeutel haben kaum Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Obwohl viele Menschen besonders seit zwei Pandemiejahren mit weniger Einkommen auskommen müssen, wird Wohnen immer teurer.“

Yilmaz fordert mehr kommunale Verantwortung beim Wohnungsbau: „Die öffentliche Hand muss den Wohnungsbau wieder in die Hand nehmen und selbst Sozial- und bezahlbare Wohnungen schaffen. Der Wohnungsmarkt darf nicht privaten Investor*innen überlassen werden. Ein Wandel kann mit einer grundlegenden Änderung der Geschäftspraxis der ABG Holding und Nassauischen Heimstätte beginnen“, so Yilmaz abschließend.

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