Alter Bio-Campus: Keine Einigung, keine Wohnbebauung

Seit 2013 stehen die Gebäude des ehemaligen Biologie-Campus im Westend leer und verfallen zunehmend. Laut parlamentarischer Anfrage der Linksfraktion im Hessischen Landtag plant das Land Hessen den ehemaligen Biologie-Campus wieder zukünftig für Wissenschaft und Forschung zu nutzen. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Laut Auskunft des Landes ist eine Wohnnutzung endgültig vom Tisch. Und das, weil die Stadt Frankfurt seit Jahren ihre Hausaufgaben nicht gemacht hat. Sie hätte in den letzten Jahren baurechtliche Änderungen vornehmen müssen, damit Wohnraum auf diesen Flächen überhaupt erst entstehen kann. Die Stadt Frankfurt hält aus unerklärlichen Gründen seit 2019 nicht mehr an die Absichtserklärung fest, in der das Land Hessen und die Stadt Frankfurt 2016 die Neuentwicklung des Areals für den Bau von Wohnungen beabsichtigt haben. Eine wertvolle Chance wurde vertan, bei der mindestens 90 Wohnheimplätze und 130 Wohnungen hätten entstehen können. Nach jahrelangem Leerstand entstehen nun gar keine Wohnungen mehr, da das denkmalgeschützte Gebäude künftig wieder für die Wissenschaft und Forschung genutzt wird.“

Der aktuell gültige Bebauungsplan aus dem Jahr 1966 weist das Areal als „Baugrundstücke für den Gemeinbedarf Universität“ aus. Yilmaz kritisiert: „Immer wieder behauptet die Stadt Frankfurt, dass das Land Hessen nicht an einem Verkauf interessiert sei und weist die Schuld damit von sich. Dabei wird vertuscht, dass die Stadt Frankfurt eigene Vorgaben aus der Absichtserklärung nicht umgesetzt hat. Das wäre eine wichtige Voraussetzung gewesen, um das Areal als Wohngebiet zu entwickeln. Vor allem Planungsdezernent Mike Josef hat hier eindeutig versagt, das nötige Planungsrecht zu schaffen.“

Yilmaz abschließend: „Die Angst der SPD, dass nur teure Eigentumswohnungen entstehen würden, ist absurd. Erstens hätte die stadteigene Wohnungsgesellschaft ABG Holding hier entwickeln können. Zweitens hätten die Quoten für studentischen und geförderten Wohnraum und Wohnen für Azubis deutlich erhöht werden können. Mit politischem Willen, der sich im Planungsrecht widerspiegelt, hätten hier viele leistbare Wohnungen entstehen können. Dieser Wunsch hat sich jetzt in Luft aufgelöst.“

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