Offene Kinder- und Jugendarbeit erhalten

Erneut haben Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter*innen der freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung auf dem Römerberg protestiert. Denn noch immer gibt es seitens der Stadt keine Zusage, die Zuschüsse zu erhöhen, um die gestiegenen Personalkosten durch Tariferhöhungen finanzieren zu können.

Dazu Ayse Dalhoff, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE. im Römer und Mitglied des Jugendhilfeausschusses:

„Der Protest der Kinder, Jugendlichen und Träger ist im Hinblick auf den bevorstehenden Beschluss des Doppelhaushalts 2020/21 wichtig. Ohne Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Doppelhaushalt stehen die freien Träger zwei Jahre ohne Finanzierung da. Ausbaden müssen das die Kinder und Jugendlichen sowie die Mitarbeiter*innen. Daher unterstützen wir die Proteste!“

Jedes fünfte Kind unter 15 Jahren in Frankfurt, das sind über 21.000 Kinder,  lebt von Hartz 4. Gerade für diese jungen Menschen ist die offene Kinder- und Jugendarbeit mit ihren größtenteils kostenlosen Angeboten wichtig.

„Die Einsparungen werden dazu führen, dass Angebote gestrichen und nötiges Personal eingespart werden. Davon wären besonders marginalisierte Gruppen, wie beispielsweise Mädchen* betroffen. Damit nimmt die Koalition aus CDU, SPD und Grünen den Kindern und Jugendliche eine speziell auf sie zugeschnittene Teilhabemöglichkeit an der Gesellschaft. Wer so handelt, macht sich mit seinem Gerede über Jugendpartizipation unglaubwürdig.“

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Haushaltsentwurf wird den Herausforderungen nicht gerecht

Am 25.09.2019 stellte die Römerkoalition die Eckdaten des Doppelhaushalts für 2020/21 vor. Dazu mit einer ersten grundlegenden Einschätzung Michael Müller, finanzpolitischer  Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Widersprüche in der Römerkoalition bleiben bestehen. Die vorgelegten Eckdaten für den Doppelhaushalt werden den großen Herausforderungen nicht gerecht. Beim Klimaschutz, bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und bei sozialer Gerechtigkeit bleibt es bei halbgaren Vorschlägen.“

Für Müller wäre vor dem Hintergrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus eine Investitionsoffensive haushaltspolitisch vernünftig und durch die wachsende soziale Spaltung der Stadt auch notwendig.

„Doch der Kämmerer Uwe Becker (CDU) und mit ihm die ganze Koalition verweigern sich beharrlich, vorausschauend zu investieren und fahren lieber auf Sicht. Völlig unverständlich bleibt, dass die Einnahmesituation durch eine Anhebung der Gewerbesteuerhebesätze nicht verbessert wird und man sich auch weigert, etwa eine Gewinnausschüttung der Nassauischen Sparkasse (NASPA) an die Kommune zu fordern“, so Müller.

DIE LINKE. im Römer wird weiter auf eine Haushaltskonsolidierung über die Einnahmeseite drängen. Müller: „Gerade bei der Herkulesaufgabe, die Wohnungsnot der Frankfurter*innen zu lindern und der Spekulation mit Wohnraum Einhalt zu bieten, versagt die Koalition. Sie wird weiter nur zusehen, wie die Mieten steigen und die Stadt für immer mehr Menschen unbezahlbar wird. Auch reicht es nicht aus, die Proteste für mehr Klimaschutz zwar zu loben, aber dann die Weichen für eine soziale und ökologische Verkehrswende eben nicht zu stellen.“

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Frankfurter Klimaallianz: Trippelschritte reichen nicht

Die Römer-Koalition hat ihr Maßnahmenpaket für eine Klimaallianz Frankfurt vorgestellt. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Mal ehrlich, die meisten der in vierundzwanzig Punkte untergliederten Maßnahmen ist alter Wein in neuen Schläuchen. Da ist kaum Neues und was eine Neuerung darstellt ist so zahm wie eh und je. Die Koalition weigert sich weiterhin den Klimanotstand auszurufen, damit die großen Herausforderungen beim Klimaschutz endlich tatkräftig angegangen und klare Ziele benannt werden könnten. Von der bisherigen Zielorientierung des Klimamasterplans 2050 hat man sich zwar verabschiedet, ohne aber für die verschiedenen Sektoren Energie, Wärme, Bauen, Industrie, Verkehr, etc. konkrete Reduktionsziele und Zeitfenster abzustecken, um schon 2035 die Nettonull zu erreichen. Die Koalition belässt es lieber weiterhin bei Trippelschritten. Das ist angesichts der unbedingten Notwendigkeit eines radikalen Klimaschutzes absolut verheerend!“

Zu den einzelnen Maßnahmen: „Das Heizkraftwerk West soll irgendwann um 2025 herum auf Gas umgestellt werden. Gas aber ist auch ein fossiler Energieträger und in der Klimawirkung kaum besser als die derzeit verfeuerte Steinkohle. Wir müssen endlich raus aus der Steinzeit und nach Wegen suchen, wie wir unsere Kraftwerke und den Fernwärmeverbund fit machen für die emissionsfreie Zukunft“, so Hahn.

Hahn weiter: „Die Ökostromversorgung der VGF hatten wir schon einmal. Bis gerade die Grünen dafür gesorgt haben, dass sie für die vergangenen sechs Jahre wieder durch den Kohlemeiler versorgt wurde. Außerdem ist die Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung der Bahnen bis 2020 längst Beschlusslage genauso wie der Aufbau von Abwärmenetzen, die Beschleunigung des Zubaus von Solaranlagen, die Umstellung der Gasleuchten, der Schienenausbau und der Ausbau von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität oder auch die Förderung von E-Carsharing-Modellen. Die Anschaffung von Lastenrädern sollte in 2019 schon mit 50.000 Euro gefördert werden. Bis heute kann die Förderung noch nicht einmal beantragt werden. Das Maßnahmenpaket ist in weiten Teilen leider das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht. Ganz einfach, weil es schon auf anderem Papier formuliert wurde. Ökologisch und nachhaltig geht anders!“

Maßnahmen, die über das, was sich sowieso schon in Umsetzung befinden sollte, hinausgehen, müsse man mit der Lupe suchen und diese hätten nur einen geringen klimapolitischen Stellenwert, wie etwa der koalitionäre Meinungsumschwung bei einer Abwrackprämie für Mopeds, Roller und Kleinkrafträder oder bei öffentlichen Trinkbrunnen. Maßnahmen hingegen, die das Potenzial hätten CO2-Emissionen effektiv zu mindern, seien durchweg mit Einschränkungen versehen beziehungsweise finanziell nicht verankert.

„Die klimagerechte Stadtentwicklung ist eben nicht der vieldiskutierte Klimavorbehalt, sondern lediglich ein Abprüfen der Klimaauswirkungen, das es auch heute schon gibt. Der Energieplan 2030 bedeutet eben nicht die vollständige erneuerbare Energieversorgung bis 2030, wie sie Fridays For Future und zahlreiche Frankfurter*innen fordern, sondern nur ein Prüfen und Berichten, mit dem laut Koalition eigentlich Schluss sein müsse beim Klimaschutz. Ein Klimaschutzfonds schließlich ist nur so viel wert, wie in ihm lagert. Abgesehen davon, dass die Stadt ihren Ablasshandel da hinein geben will, also ihre Klimasünden zukünftig durch Einzahlung in den Fonds wett machen will – dadurch wird selbstredend kein Gramm CO2 eingespart – ist überhaupt nicht klar, mit welchen Mitteln der Fonds ausgestattet werden soll. Ein optimierter Einsatz städtischer Mittel sowie die kontinuierliche Einwerbung von übergeordneten Finanzmitteln lässt nicht gerade darauf schließen, dass es die Koalition ernst meint mit einer klimagerechten Ausfinanzierung ihres eigenen Maßnahmenpakets“, so Hahn.

Frankfurts Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens hätte anders ausfallen müssen. Hahn abschließend: „Leider hat die Koalition es verpasst, sich ambitionierte Ziele zu setzen und diese nachvollziehbar auszufinanzieren. Ich kann schon verstehen, warum die Umweltdezernentin der Vorstellung der Klimaallianz im Rahmen der Vorstellung der Eckpunkte des Haushalts ferngeblieben ist. Mein Gesicht hätte ich dafür auch nicht hergeben wollen!“

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Safe Abortion Day – für das Recht auf einen medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch

Am 28.09.2019 wird es in vielen deutschen Städten mit dem Slogan „Safe Abortion Day“ Aktionen und Demonstrationen für das Recht von Schwangeren auf einen medizinisch sicheren Schwangerschaftsabbruch geben. Die Streichung der Paragrafen 218 und 219a aus dem Strafgesetzbuch (StGB) ist dabei eine weitere zentrale Forderung. Die Strafrechtsparagrafen sind Hindernisse zur Gesundheit der Frauen* und schränken ihr Menschenrecht auf sexuelle Selbstbestimmung ein. Dazu erklärt Monika Christann, Mitglied im Wirtschafts- und Frauenausschuss für die Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wieder einmal müssen wir auf die Straße gehen. Schon seit Generationen, seit fast zwei Jahrhunderten müssen Frauen* fortwährend für ihr Recht auf Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper streiten. Dabei steht allen Menschen das Recht auf reproduktive Gesundheit zu. Dies ist wiederholt in weltweiten Übereinkommen beschlossen worden. Nicht über den eigenen Körper entscheiden zu können, ist eine entwürdigende Entmündigung erwachsener Frauen* und zugleich ihre versuchte Unterwerfung. Mehr noch: Mit dem Auftrumpfen der rechten Parteien weht den Frauen* ein noch schärferer Wind entgegen als zuvor.“

Seit nun mehr als 150 Jahren existiert der § 218 StGB – und die Nationalsozialisten haben den § 219a hinzugefügt, der auch heute wieder gerne von Rechten und Konservativen gegen helfende Ärzt*innen ins Felde geführt wird.

„Es ist nach wie vor ein Krieg gegen die Frauen* und der Versuch, „Herr“ über die Fruchtbarkeit der Frau* zu werden. Deswegen“, so Christann, „müssen die Paragrafen 218 und 219a StGB endlich aus dem Gesetz verschwinden. Denn auch dies ist – ebenso wie die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* – ein Hindernis auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft.“

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer unterstützt deswegen die Gießener Demonstration und die Aktion „Speaker’s Corner“ in Frankfurt an der Hauptwache und ruft zur Beteiligung an beiden Aktionen auf.

Monika Christann wird vor Ort sein und für Gespräche und Fragen bereit stehen

Demonstration und Kundgebung am Samstag, den 28.09.2019:

  • in Gießen: ab 11 Uhr, Berliner Platz
  • Speaker’s Corner (offenes Mikro) in Frankfurt, ab 15 Uhr, Hauptwache
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LINKE fordert Mietendeckel für Hessen

Die Fraktion DIE LINKE. im Römer fordert die Stadtregierung in einem Antrag auf, einen Mietendeckel für ganz Hessen zu unterstützen. Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert: „Die Idee des Mietendeckels wird gerade in Berlin ausformuliert. Dort werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, um die dramatischen Mietsteigerungen der letzten Jahre auf Landesebene wirksam zu stoppen. Das ist auch für Hessen ein sinnvolles Anliegen.“

In Hessen gibt es bereits eine Mietenstoppvereinbarung mit der öffentlichen Wohnungsgesellschaft Nassauischen Heimstätte und in Frankfurt mit der stadteigenen Wohnungsgesellschaft ABG. Der Mietendeckel sei die konsequente Erweiterung dieser Regelungen für alle Mieter*innen – zumindest in angespannten Wohnungsmärkten, so Yilmaz weiter: „Mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Planungsdezernent Mike Josef haben sich im Juni zwei SPD-Vertreter mit Regierungsverantwortung in Frankfurt für den Mietendeckel ausgesprochen. Nun muss dieser Ankündigung der nächste Schritt folgen.“

Bisher sei die schwarz-grüne Landesregierung nicht durch wirkungsvolles Handeln in der Wohnungspolitik aufgefallen. Zuletzt wurde die beantragte Zweckentfremdungsverordnung zur Erfassung und Rückgewinnung von Leerstand auf die lange Bank geschoben. Yilmaz kommentiert: „Der Mietendeckel soll ein Instrument sein, um Mieter*innen vor Verdrängung durch Mietsteigerungen zu schützen. In Marburg wurde der Antrag, den wir nun für Frankfurt stellen, bereits beschlossen. Das zeigt, dass der Bedarf zu Handeln in mehreren hessischen Städten dringend ist.“

Der Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 28. Oktober 2019 auf der Tagesordnung stehen und kann dort in der Bürger*innen-Runde öffentlich diskutiert werden.

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Cum-Ex-Skandal: Banken betrügen und Frankfurt zahlt die Zeche?

Die Betrugsmasche mit sogenannten Cum-Cum/Cum-Ex-Geschäften kostet die Stadt Frankfurt am Main über 100 Millionen Euro. Weil die illegalen Tricks der Banken beim Aktiengeschäft aufgeflogen sind und die fälligen Steuernachforderungen gewinnreduzierend wirken, muss jetzt ‚zu viel‘ gezahlte Gewerbesteuer aus den Kassen der Kommune zurückgezahlt werden. Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert die Haltung des Kämmerers: „Uwe Becker reagiert auf diese fehlenden Gelder in Folge krimineller Machenschaften mit einem Achselzucken und der Ankündigung, dass wir uns nicht übernehmen dürfen.“

„Herr Becker bezeichnet den größten Steuerskandal in einem Interview mit der Frankfurter Neuen Presse lapidar als ‘ein Modell, das nicht ganz sauber war‘. Damit offenbart sich seine Gutgläubigkeit gegenüber einer skrupellosen Finanzwirtschaft, die Steuerraub und Steuerbetrug im großen Stil ermöglicht hat“, so Müller weiter.

„Es ist skandalös, dass der kommunale Haushalt unter den Geschäften der Banken massiv leidet.“ DIE LINKE. fordert, dass das Loch im Etat nicht zulasten von sozialen Leistungen gestopft wird.  Notwendige Investitionen, etwa in den Ausbau des ÖPNV und die Sanierung der Schulen, dürfen nicht durch die Finanzgeschäfte der Banken gefährdet werden.

„Herr Becker muss sich beim Deutschen Städtetag dafür einsetzen, dass alle Steuerschlupflöcher gestopft werden. Für Frankfurt am Main wäre die erste konsequente Maßnahme, den Gewerbesteuerhebesatz zu erhöhen, um damit die Einnahmesituation zu verbessern. Die Forderung, mehr kommunale Steuerfahnder*innen einzustellen, ist durch den Steuerskandal notwendiger denn je. Steuerbetrug darf nicht belohnt werden“, erklärt Müller.

Nicht nur der Umgang mit dem Cum-Cum/Cum-Ex-Skandal, auch die Verschiebung der Haushaltseinbringung zeige die Unfähigkeit dieser Stadtregierung. Müller: „Es ist zu einer schlechten Angewohnheit dieser Koalition geworden, den Haushalt nicht zeitnah einzubringen. Schon der Haushalt 2019 wurde erst im August genehmigt. D.h. Initiativen, Vereine, soziale Träger, also Organisationen, die für den Zusammenhalt dieser Stadt elementar sind, haben keine Planungssicherheit. Es ist nicht absehbar, dass sich in dieser Wahlperiode bis 2021 daran etwas ändern wird“, so Müller.

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#AllefürsKlima – Klima-Demo

Über 25.000 Menschen gingen in Frankfurt am 20. September 2019 für eine andere Klimapolitik auf die Straße. DIE LINKE. Fraktion im Römer, Fraktion im Hessischen Landtag, der Landesverband und Kreisverbände unterstützten die Auftaktdemo des Globalen Klimastreiks.

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#AllefürsKlima – Systemwandel statt Klimawandel

DIE LINKE. im Römer ist Teil des Globalen Klimastreiks und der Woche für das Klima. Dazu erklärt Pearl Hahn, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Dieses Mal gehen wirklich alle auf die Straße, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Nichtregierungsorganisationen, Verbände, Gewerkschaften und Parteien. Die Klimakrise zwingt uns alle zum Handeln. Alle bis auf die Frankfurter Stadtregierung, so scheint es. Und das muss sich schleunigst ändern! Wir drohen an der Bequemlichkeit und überbordenden Bürokratie unserer Institutionen zu scheitern. Die Zeit zu Handeln ist jetzt! Dafür brauchen wir nicht nur Mut sondern auch angemessene Strukturen. Wir müssen die Arbeitsweise unserer Regierungen und aller Institutionen in Frage stellen und Druck ausüben, um den notwendigen Systemwandel zu schaffen.“

Zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens müsse auch in Frankfurt noch sehr viel passieren. „Leider ist die Römerkoalition wie paralysiert und hat es entgegen eigener Versprechungen nicht geschafft, nach den Sommerferien eine Überarbeitung des Klima-Masterplans auf den Weg zu bringen“, so Hahn. Eine Woche vor dem Klimastreik habe die Koalition zwar ein umfassendes Klimapaket angekündigt. Bis heute liege allerdings immer noch nichts vor. Hahn: „Der CO2-Ausstoß wird sich durch Ankündigungen und Absichtserklärungen nicht reduzieren lassen. Die Lethargie und Unentschlossenheit dieser Koalition ist in der Klimafrage nicht tolerierbar. Der für das Klima notwendige Systemwandel bedeutet in Frankfurt zu aller erst ein Wechsel in der Gangart der Stadtregierung.“

Seit einem Jahr gingen die Futures auf die Straßen, vor einem Viertel Jahr schon hätten sie ihre konkreten Forderungen für Frankfurt präsentiert. „An diesen wird sich das Maßnahmenpaket der Stadtregierung messen lassen müssen. Ist es geeignet, um bis 2030 die Nettonull und 100 Prozent Erneuerbare Energie zu erreichen, schafft es Grundlagen einer ökologischen und sozialen Stadtentwicklung und wird es die Verkehrswende anpacken? Das wird entscheidend sein“, so Hahn abschließend.

Papier sei geduldig und keineswegs gleichbedeutend mit dem Ergreifen aktiver Maßnahmen gegen den Klimawandel. DIE LINKE. im Römer rufe daher alle Menschen auf, sich im Rahmen des Klimastreiks und der Klimawoche an den zahlreichen Aktionen für mehr Klimaschutz zu beteiligen.

Freitag, 20.09., Start der Demonstration mit DIE-LINKE-Block ist um 12 Uhr an der Alten Oper. Die Demonstration ist der Auftakt einer Aktionswoche „WeekForClimate“, die vom 21.09. bis zum 27.09. mit weiteren Aktionen, Workshops und Podiumsdiskussionen stattfinden wird. Weitere Informationen hier.

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Nicht reden: Handeln! Istanbul-Konvention endlich umsetzen!

Am Dienstag, den 17.09.2019 veranstaltete die Fraktion DIE LINKE. im Römer die Podiumsdiskussion „Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Perspektiven für Frankfurt“. Dazu Monika Christann, Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Veranstaltung war ein großer Erfolg. Der Saal war voll und von einer breiten Öffentlichkeit besucht. Die Referentinnen haben sehr eindringlich vermittelt, welche Rechte und Möglichkeiten die 81 Artikel, die sich hinter der Konvention verbergen, mit sich bringen. Vielen ist die Istanbul-Konvention bisher leider kaum bekannt. Mit der Veranstaltung haben wir eine große feministische Errungenschaft in Frankfurt sichtbarer gemacht.“

Die Referentinnen haben über die Inhalte und Ziele der Istanbul-Konvention referiert, Praxisbeispiele und Herausforderungen eingebracht. Vor allem der Vorbehalt Deutschlands gegen den Artikel 59, der geflüchteten Frauen* den gleichen Schutz unabhängig vom Aufenthaltsstaus des Ehemannes zusichert, wurde sowohl von den Referentinnen als auch aus dem Publikum kritisiert.

„Jetzt muss die Konvention endlich umgesetzt werden! Das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen wurde bereits 2011 in Istanbul unterzeichnet, daher der Name“, so Christann.

Mit der Istanbul-Konvention, die durch die Ratifizierung 2018 in Kraft trat und gleichrangig mit einem Bundesgesetz ist, werden beispielsweise Prävention, Schutz und Unterstützung von Frauen*, aber auch die Überwachung der Einhaltung der Konvention verpflichtend für Bund, Länder und Kommunen.

„Wir halten es nicht für einen Zufall, dass einen Tag vor unserer Veranstaltung und dem Antrag der LINKEN auf Umsetzung der Konvention im Wirtschafts- und Frauenausschuss am 17.09.19 eine gemeinsame Pressemitteilung der Regierungskoalition lanciert wurde. Mehr als anderthalb Jahre nach Inkrafttreten der Konvention hat sich die Koalition nicht gerührt. Nun übernimmt sie zwar mit der Bedarfsanalyse eine Forderung einer Frauenorganisation beim Runden Tisch vom 13.09.2019 und könnte damit eine nötige Grundlage schaffen. Für die Umsetzung der Istanbul-Konvention muss jedoch sehr schnell sehr viel mehr passieren“, so Christann. „Wir wissen, dass Papier geduldig ist und offensichtlich wird sich nur durch den von uns nun öffentlich erzeugten Druck etwas tun. Insofern sehe ich es als ersten Erfolg, dass die Koalition nun aufgeschreckt ist und einen ersten Schritt ankündigt. Wir werden überprüfen, ob das Reden zum Handeln wird.“

Der Antrag NR 945 der LINKEN auf Umsetzung der rechtsgültigen Istanbul-Konvention wurde mit der Mehrheit der Regierungskoalition im Wirtschafts- und Frauenausschuss am 17.09.19 zurückgestellt.

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CDU auf Lobby-Kurs

Oberbürgermeister Peter Feldmann wird vom Frankfurter CDU-Kreisverband und der CDU-Bundestagsabgeordneten Bettina M. Wiesmann wegen seiner kritischen Haltung zum Auto attackiert. Wiesmann und der Vorsitzende des Fachausschusses Verkehr der CDU-Frankfurt, Frank Nagel, fordern den Rücktritt von Feldmann aus dem Aufsichtsrat der Messe Frankfurt und der Fraport. Die CDU reagiert damit auf die Ausladung vom Oberbürgermeister Feldmann von der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) durch den Veranstalter.

Gerade in Zeiten des Klimawandels hätte die Frankfurter-CDU die Position des Oberbürgermeisters unterstützen können, so Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Mit seiner kritischen Haltung gegenüber der Automobilindustrie hat der Oberbürgermeister die Interessen der Stadt und ihrer Bewohnerinnen vor die Profitinteressen der Autoindustrie gestellt. Er wollte in seiner geplanten Rede zur Ausstellungseröffnung der IAA darauf hinweisen, dass Frankfurt mehr öffentlichen Personennahverkehr braucht und weniger SUVs. Die CDU aber schwingt sich zur Propagandistin der Autoindustrie auf und fordert den Rücktritt des Oberbürgermeisters  als Aufsichtsratsvorsitzenden der Frankfurter Messe.“

Pauli sieht in der Kritik der CDU ihr Festhalten an alten Denkmustern. Pauli: „Wieder einmal ist die CDU in Frankfurt voll auf Retrokurs und träumt offensichtlich immer noch von der autogerechten Stadt. Sie nimmt gar nicht wahr, dass dieser Traum sich in Frankfurt mittlerweile in einen Albtraum verwandelt hat.“

Die CDU übersähe auch die Tatsache, dass die Messe Frankfurt nicht nur den Verband Deutscher Automobilhersteller (VDA) als Austeller hat. „Anstatt sich konstruktive Gedanken über eine zeitgemäße Mobilitätsmesse zu machen, zeigt die CDU-Position, dass sie immer noch die Partei der Autofetischist*innen ist und Kritik an der Autoindustrie als Majestätsbeleidigung bewertet. Selbst der ADAC ist in der Automobilfrage weiter als die CDU“, sagt Pauli.

Für Wiesmann und Nagel wäre Wirtschaftsdezernent Markus Frank besser für den Aufsichtsratsvorsitz bei der Messe und Fraport geeignet. „Damit macht die CDU überdeutlich, welche Interessen sie tatsächlich vertritt: Denn ein Tankstellenbesitzer ist immer der beste Lobbyist für die Automobilindustrie“, so Pauli abschließend.

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