ABG Frankfurt: Bezahlbare Wohnungen statt satter Profite

Die ABG-Holding hat ihren Jahresbericht 2023 vorgelegt. Dazu Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Römer:

„In den vergangenen 10 Jahren hat die ABG 3977 Wohnungen gebaut und ihr Portfolio damit um gerade Mal knapp 8 Prozent erweitert. Angesichts der Wohnungskrise und des Mietenwahnsinns in Frankfurt ist das eine katastrophale Bilanz im öffentlichen Wohnungsbau.“

Von den knapp 4000 Wohnungen sei der Löwenanteil nicht bezahlbar. Yilmaz: „Es entstehen kaum geförderte Wohnungen und die freifinanzierten können sich zwei Drittel der Frankfurter*innen nicht leisten. Die ABG baut entgegen ihres öffentlichen Auftrags nicht für die Frankfurter Bevölkerung. Stattdessen macht sie lukrative Immobiliengeschäfte und treibt prestigeträchtige Projekte voran.“

Am Güterplatz beispielsweise wurden zusammen mit einem Privatinvestor Hotel und Luxuswohnungen gebaut. In Nieder-Erlenbach wurden auf öffentlichen Grundstücken 41 Reihen- und Doppelhäuser errichtet. „All das geht am wirklichen Wohnungsbedarf vorbei und wird nur errichtet, damit die Kassen klingeln. Der Gewinn der ABG ist im Jahr 2023 auf 83,2 Millionen gestiegen, dabei ist Kasse machen nicht die Aufgabe einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Sie soll die Menschen mit bezahlbarem Wohnraum versorgen“, so Yilmaz weiter.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der ABG, Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD), verteidigt den Kurs des Unternehmens und spricht von einem „gesunden, am Gemeinwohl orientierten Unternehmen.“ Yilmaz kontert scharf: „Das ist ein Skandal ersten Grades! Eine Wohnung nach der anderen fällt aus der Sozialbindung, die Anzahl an Sozialwohnungen schmilzt dramatisch ab. Anstatt mehr sozialen Wohnungsbau einzufordern, applaudiert Mike Josef dem Gewinnstreben der ABG – ein Totalausfall auf ganzer Linie!“

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