Fatales Signal: Goethe-Universität lässt Mauer bauen

Die ehemalige Dondorf-Druckerei wurde nicht nur geräumt, sondern inzwischen hat die Goethe-Universität Fenster und Türen im Erdgeschoss zumauern lassen. Dazu Eyup Yilmaz, wohnungs- und planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Es ist unfassbar, dass die Goethe-Universität die Dondorf-Druckerei von Innen hat zumauern lassen. Was ist das für ein Signal an alle Beteiligten? Sieht so ein Zeichen des offenen Dialogs aus, den die Hochschule angekündigt hatte? Die Druckerei zuzumauern ist ein fataler Fehler der Universität. Sie zerstört damit jede Möglichkeit des Gesprächs und schafft Tatsachen, die alle laufenden Bestrebungen im Keim ersticken sollen.“

Yilmaz weiter: „So einfach, wie sich die Leitung der Hochschule das vorstellt, geht das aber nicht. Die Universität möchte, dass so die Zwischennutzung vom Tisch ist, die aber höchstpersönlich vom Planungsdezernent Gwechenberger am Donnerstag als Möglichkeit in Aussicht gestellt wurde. Ebenso will die Goethe-Universität mit diesen Mauern den Erhalt des Gebäudes zunichtemachen. Sie meint, ein zugemauertes Erdgeschoss würde den Abriss notwendig machen und damit sicherstellen. Das ist ein weiterer Affront gegenüber Herrn Gwechenberger, der kundtat, dass er die Abrisspläne nicht gutheißt und die Dondorf-Druckerei für erhaltenswert hält. Ich erwarte daher, dass die Goethe-Universität beim angekündigten runden Tisch mit dem Dezernenten dessen Gegenwind zu spüren bekommt.“

Hans-Jürgen Hammelmann, Mitglied für DIE LINKE. im Ortsbeirat 2, meldet sich zu den jüngsten Entwicklungen ebenso zu Wort: „Mit diesen Mauern scheint die Goethe-Universität dem Beispiel der Immobilienspekulanten zu folgen, die dieses Mittel gegen Hausbesetzungen und Zwischennutzungen im Häuserkampf der 70er Jahre im Westend angewandt hatten. Das ist ein Skandal.“

Am vergangenen Freitag wurde auch im Juridicum auf dem Campus Bockenheim damit begonnen, im Erdgeschoss eine Fensterfront zu vermauern. Dazu Hammelmann: „Welchen Zweck soll eigentlich die Mauer haben, die im Juridicum mittlerweile errichtet wurde? Das hat auch die Goethe-Universität veranlasst. Soll hier auch bald das ganze Erdgeschoss zugemauert sein? Die Verhandlungen zur Zwischennutzung des Juridicums laufen noch. Die Hochschule versucht diese abzuwenden, indem sie vollendete Tatsachen schafft. Dafür muss sie zur Verantwortung gezogen werden.“

Eyup Yilmaz abschließend: „Wir als DIE LINKE. fordern den Magistrat auf, sein Planungsrecht zu nutzen, um den Abriss des Juridicums und der Dondorf-Druckerei zu verhindern.“

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