Dondorf-Druckerei: Unnötige Räumung und Polizeigewalt

Seit den Morgenstunden ist die Polizei mit der Räumung der besetzten Dondorf-Druckerei beschäftigt. Demonstrierende haben sich vor Ort versammelt, um sich gegen die Räumung und für den Erhalt des Gebäudes zu positionieren, ihre Solidarität mit dem Kollektiv „Die Druckerei“ zu zeigen und das Vorgehen der Polizei zu beobachten. Darunter waren heute früh auch die Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE. im Römer, Daniela Mehler-Würzbach sowie Hans-Jürgen Hammelmann, Mitglied für DIE LINKE. im zuständigen Ortsbeirat 2.

Dazu Mehler-Würzbach: „Was wir heute gesehen haben, ist die unnötige Räumung einer friedlichen Besetzung, ein unverhältnismäßiges großes Polizeiaufgebot und Polizeigewalt. Sogar die solidarische Präsenz vor dem Gebäude wurde gewaltsam beendet. Die erneute gewaltsame Räumung sorgt für eine abermalige Zuspitzung eines Konflikts, der vor allem von verlorenem Vertrauen geprägt ist. Der Dialog über den Erhalt und eine mögliche Zwischennutzung der Dondorf’schen Druckerei hätte weitergeführt werden können, ohne die Räumung der Besetzung des leerstehenden Gebäudes zur Voraussetzung dafür zu machen. Das Ergebnis ist eine weitere Eskalation, vielfach Wut und Enttäuschung, der erneute Leerstand der Druckerei und die ungewisse Zukunft des schützenswerten Gebäudes.“

Hans-Jürgen Hammelmann berichtet von der Situation in Bockenheim: „Ich und viele andere, die hier heute Morgen hergekommen sind, solidarisieren uns mit dem Kollektiv und seinem Einsatz für mehr kulturelle und nicht-kommerzielle Freiräume in Frankfurt. Für diese Solidarität mussten wir heute Polizeigewalt ertragen. Die Polizei hat uns Demonstrierende gewaltsam vom Gelände gedrängt, geschubst und sogar auf den Boden getreten. Einige wurden verletzt und festgenommen, obwohl es eine friedliche Solidaritätsbekundung war. Ich bin fassungslos!“

Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, abschließend: „Diese brutale Räumung widerspricht all den Bekundungen der Universitätsleitung, dass der Dialog gesucht werde und man sich als Einrichtung verstehe, die den offenen Diskurs fördere. Was wir hier sehen, sind junge Leute, die sich aktiv gegen den sinnlosen Leerstand in dieser Stadt einsetzen und dafür werden sie kriminalisiert. Die Strafanzeigen müssen zurückgezogen werden und die Landes- und Stadtregierungen sollen in Verhandlungen mit der Initiative treten und das ohne Androhung und Ausübung gewaltsamer Mittel.“

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