Rassismus nicht wegloben

Racial profiling ist ein Problem der bundes-, hessischen und Frankfurter Polizei. Das zeigt auch der jüngste Vorfall am Frankfurter Flughafen. Beamte der Bundespolizei griffen sich bei einer Passagierkontrolle gezielt Personen mit schwarzer Hautfarbe raus. Dieser Vorfall kam an die Öffentlichkeit, weil sich unter den Kontrollierten der namibische Polizeichef befand.

DIE LINKE. im Römer macht immer wieder auf das Problem des racial profiling aufmerksam. Zuletzt im Zusammenhang mit der Razzia im Frankfurter Tanzclub Elfer. „Sicherheitsdezernent Markus Frank, der für die Frankfurter Polizei zuständig ist, hat immer wieder abgewiegelt und betont, dass es kein Problem mit Rassismus innerhalb der Polizei gibt. Stattdessen lässt er keine Gelegenheit aus, die Polizei für ihr Verhalten zu loben“, erklärt Pearl Hahn, Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE. im Römer. Doch der jetzt bekannt gewordene Vorfall ist für sie ein Beleg für das Gegenteil. „Frankfurter Behörden haben ein Rassismus-Problem und wenden racial profiling an. Sie agieren anhand von rassistischer Stereotype und behandeln Menschen unterschiedlich. Ausgehend von ihrer religiösen, ethnischen und nationalen Zugehörigkeit. Darauf hat auch Amnesty International Deutschland aufmerksam gemacht. Die Generalsekretärin der Organisation wies darauf hin, dass es deutliche Anzeichen von institutionellem Rassismus in deutschen Strafverfolgungsbehörden gibt. Wenn es sich bei einem der kontrollierten Personen nicht um den namibischen Polizeipräsidenten gehandelt hätte, wäre dieser Vorfall nie zur Sprache gekommen. Sicherheitsdezernent Markus Frank muss die gravierende Lage erkennen und progressiv agieren. So zu tun als gäbe es kein Problem, ist keine Lösung“, kritisiert Hahn die Haltung der Verantwortlichen.

Sie weist auch darauf hin, dass viele Migrant*innen Angst haben die Polizei zu rufen, da sie die Polizei nicht als „Freund und Helfer“ sehen. „Diese Haltung kann nur geändert werden, wenn die Praktiken der Behörden sich ändern“, erklärt sie. „Wir brauchen Fortbildungsmaßnahmen, die die Behörden auf `critical whiteness´ (kritisches Weiß-Sein) aufmerksam macht. Damit Individuen lernen können, deren Privilegien und deren stereotypische Denkweisen zu hinterfragen. Früh anzusetzen, nämlich in Schulen und Bildungsstätten, ist meiner Meinung nach der beste Weg, einen gesellschaftlichen Wandel hervorzurufen. Damit wir uns zukünftig einer Gesellschaft nähern können, die freier von Diskriminierung ist“, stellt Hahn fest.

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