In keiner anderen Stadt in Deutschland ist der Radverkehr in den letzten Jahren so rasant angestiegen wie in Frankfurt. Die Nutzung des Autos hingegen ist gesunken, gerade bei jungen Leuten. Dieses verĂ€nderte Verkehrsverhalten muss sich noch viel stĂ€rker auch in der Umverteilung des StraĂenraums zu Gunsten umweltfreundlicher VerkehrstrĂ€ger wiederspiegeln, auch wenn dafĂŒr Autospuren weichen mĂŒssen. Das ZurĂŒckdrĂ€ngen des Autoverkehrs ist der zentrale Hebel fĂŒr eine Verkehrswende. Der FuĂ- und Radverkehr, aber auch der ĂPNV mĂŒssen noch viel stĂ€rker in den Mittelpunkt gerĂŒckt werden, um die dicke Luft in der Stadt aber auch die Klimakrise in den Griff zu bekommen.
DarĂŒber wollen wir diskutieren mit unserem Fraktionsvorsitzenden und verkehrspolitischem Sprecher Martin Kliehm, mit dem Frankfurter Verkehrsdezernenten Klaus Oesterling und mit der MobilitĂ€tsdesignerin Janina Albrecht. Mitdiskutieren ist möglich und erwĂŒnscht per Livestream unter www.dielinke-im-roemer.de/platzda
Das Leitbild der autogerechten Stadt hat ausgedient. >>Weniger Raum fĂŒr Autos, mehr Platz fĂŒr Menschen<< muss zur neuen Leitlinie urbaner MobilitĂ€t in Frankfurt werden. Ăberall auf der Welt wurden wegen der Corona-Pandemie StraĂenzĂŒge fĂŒr den Autoverkehr gesperrt und ganze Fahrbahnen auf HauptverkehrsstraĂen dem Radverkehr zugeschlagen, damit sich Menschen mit ausreichend Sicherheitsabstand an der frischen Luft fortbewegen können. In Frankfurt hingegen hat die Stadtregierung zur selben Zeit die Sperrung des Mainkais wieder aufgehoben und dafĂŒr gesorgt, dass dort wieder tĂ€glich 20.000 Autos und LKWs durch die Innenstadt donnern.
Die Mehrheit der Frankfurterinnen und Frankfurter hĂ€tte sich gewĂŒnscht, der Mainkai wĂ€re dauerhaft fĂŒr die Menschen offen geblieben. Wie also weiter mit der autofreien Innenstadt und was ist eigentlich mit den Stadtteilen? Haben es die Menschen hier nicht genauso verdient, dass geeignete StraĂenzĂŒge fĂŒr den motorisierten Verkehr gesperrt werden? Was also sind die Herausforderungen fĂŒr eine MobilitĂ€t fĂŒr alle und welche Rolle spielen dabei soziale Teilhabe, InklusivitĂ€t und Vernetzung?