Die Linke Fraktion im Römer fordert in einem Antrag den Erwerb der Immobilien des Deutschen Fußball-Bund (DFB) durch die Stadt Frankfurt. Dafür soll der Magistrat in einem Gespräch mit dem DFB darauf drängen, dass das laufende Bieter*innenverfahren zur Veräußerung seiner Immobilien abgebrochen wird. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion die Linke im Römer:
„Das Bieter*innenverfahren muss unbedingt abgebrochen werden. Der Verkauf an private Investoren ist eine Bankrotterklärung an den Mieter*innenschutz. Die Stadt muss jetzt handeln, um Spekulation mit Wohnraum und Verdrängung zu verhindern. Der DFB und auch die Stadt Frankfurt müssen ihrer sozialen Verantwortung nachkommen. Die Stadt Frankfurt darf nicht tatenlos dabei zusehen, wie erneut bezahlbarer Wohnraum in private Hände übergeht. Einmal verkauft, sind die Wohnungen für immer verloren.“
Die Liegenschaft Hans-Sachs-Straße 3-5, die verkauft werden soll, sei auch ein Stück jüdischer Geschichte in Frankfurt. Yilmaz erklärt: „Ehemalige jüdische Eigentümer*innen der Wohnungen waren während der NS-Zeit enteignet worden. Ein Verkauf an Höchstbietende befindet sich dadurch mit einer verantwortungs- und geschichtsbewussten Stadtpolitik im Widerspruch.“
Yilmaz abschließend: „Hinsichtlich der großen Wohnungsnot, explodierender Mieten und dem geschichtlichen Erbe ist es von enormer Dringlichkeit, dass die DFB-Immobilien in städtische Hand übergehen. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) müssen jetzt handeln und eine sozialverträgliche Einigung herbeiführen.“