LINKE kritisiert Geschäfte der Messe Frankfurt in Saudi-Arabien

Die Messe Frankfurt expandiert kontinuierlich ihre internationalen Geschäfte und mittels der Unternehmenstochter Messe Frankfurt Middle East GmbH baut sie derzeit auch ihre Aktivitäten in Saudi-Arabien aus. Vier Messen werden dort mittlerweile veranstaltet. Dieses Jahr ist eine Fachmesse für die Sicherheitsbranche „Intersec“ hinzugekommen, in der es u.a. um die Innere Sicherheit und Polizeiarbeit Saudi-Arabiens geht, die auch von Militärs besucht wurde und Anfang Oktober in Riad stattgefunden hat. Dazu erklärt Michael Müller, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Die Geschäfte von den Tochtergesellschaften der Messe Frankfurt nehmen Ausmaße an, die nicht mehr vertretbar sind. Dass die Messe Frankfurt über ihr verzweigtes Unternehmenskonstrukt in Saudi-Arabien mit der dortigen Sicherheitsbranche zusammenarbeitet, die eng mit dem Polizeiwesen und den Militärstrukturen verschränkt ist, kann ich nur skandalös nennen. Die Stadt Frankfurt als Hauptgesellschafterin mit 60 prozentigem Anteil an der Messe Frankfurt muss hierfür Rechenschaft ablegen und sich ihrer politischen Verantwortung stellen.“

Zwar sei die Messe Frankfurt nicht direkt beteiligt, aber mittelbar über zwei hundertprozentige Tochterfirmen, die Messe Frankfurt Exhibition GmbH und deren Unternehmenstochter die Messe Frankfurt Middle East GmbH. Müller weiter: „Wo es die wichtigen politischen Regulierungsmöglichkeiten und die demokratische Kontrolle von Wirtschaftstätigkeit noch gibt, sollten diese auch genutzt werden und dadurch die Einhaltung ethischer und moralischer Prinzipien sichergestellt werden. Die Stadt Frankfurt hat diesen Hebel, aber lässt sehr zu wünschen übrig, wenn es um dessen Einsatz geht.“

Müller erläutert das weitere Vorgehen seiner Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Wir stellen aus diesem Grund jetzt eine Anfrage an den Magistrat, wie die städtischen Mitglieder im Aufsichtsrat der Messe Frankfurt sowie die Aufsichtsräte der Tochtergesellschaften diese Geschäfte mit und in Saudi-Arabien, einem Land in dem Menschenrechte missachtet werden, begründen und verantworten. Genauer wollen wir auch wissen, wie eine Zusammenarbeit mit der dortigen Sicherheitsbranche legitim sein kann, insbesondere vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden bewaffneten Konfliktlage im Nahen Osten.“

Dieser Beitrag wurde unter Presse abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
Nach oben