Solidarität mit den Bewohner*innen des Wagenplatzes

Seit über 400 Tagen leben zwölf junge Menschen auf dem ehemaligen Parkplatz am Ostbahnhof. Laut Medienberichten liegt eine Abrissgenehmigung für das alte Bahnhofsgebäude vor. Bagger sind bereits angerückt, um Vorbereitungen für die künftige Umsiedlung der Mauereidechsen, die unter Naturschutz stehen, zu treffen. Der Wagenplatz soll einem Hotel weichen. Dazu erklärt Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„In Frankfurt, zeigt sich, wie Investor*innenpolitik über die Interessen der Menschen gestellt wird. Der Wagenplatz bietet einen alternativen, nicht-kommerzielle Raum zum Wohnen für Menschen, die der Wohnungsmarkt vernachlässigt. Dass wie aus dem Nichts eine Abrissgenehmigung ohne jegliche Bleibeperspektive für die Bewohner*innen erteilt wird, zeigt die mangelnde Solidarität der Stadtregierung. Sie agiert einmal mehr zugunsten eines weiteren, überflüssigen Hotels. Besonders die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es mehr als genug Unterbringungsmöglichkeiten für Reiche gibt und wie essenziell Wohnraum als Schutzraum für alle ist.“

Aufgrund des eklatanten Mangels an bezahlbarem Wohnraum gebe es kaum Alternativen für die Bewohner*innen des Wagenplatzes, auf dem auch einige Obdachlose leben: Yilmaz weiter: „Da die Stadt Frankfurt dabei versagt, den Menschen bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen, haben die Besetzer*innen das Ruder selbst in die Hand genommen. Sie haben einen alternativen, selbstverwalteten Ort der Solidarität geschaffen, der geschützt werden muss.“

DIE LINKE. fordere langfristige Lösungen für die Bewohner*innen des Wagenplatzes und den Erhalt von selbstverwalteten Freiräumen. „Eine Abriss- bzw. Baugenehmigung kurz vor Wintereinbruch kommt einer Zwangsräumung gleich“, so Yilmaz abschließend.

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