Zehn Jahre Mailänder Abkommen: Frankfurt braucht endlich Ernährungsgerechtigkeit

Anlässlich des zehnten Jahrestags der Unterzeichnung des Mailänder Abkommens über städtische Ernährungspolitik erklärt Daniela Mehler-Würzbach, klimapolitische Sprecherin der Linksfraktion im Römer:

„Vor zehn Jahren hat Frankfurt das Mailänder Abkommen unterschrieben – doch von einer echten städtischen Ernährungspolitik ist bis heute kaum etwas zu sehen. Wie die grüne Umweltdezernentin Zapf-Rodriguez auf meine Anfrage einräumen musste, gibt es zwar einzelne Aktivitäten, aber keine übergreifende Strategie, keine Koordinierung, keine systematische Verankerung. Mit anderen Worten: Ernährungspolitik bleibt in Frankfurt Stückwerk – und das in einer Stadt, in der sich immer mehr Menschen kein gutes Essen mehr leisten können.“

Mehler-Würzbach weiter: „Die Realität zeigt: Wir brauchen endlich einen Kurswechsel. Der Aufschrei um das `Kartoffelgate´ beim Schulessen, der Aufnahmestopp der Frankfurter Tafel, die wachsende Ernährungsarmut – all das sind keine Einzelfälle, sondern Symptome eines Systems, das Essen zur Ware macht. Während Konzerne Profite abschöpfen, werden Kinder, Rentner*innen und Geringverdienende an den Rand gedrängt. Dabei ist Ernährung keine Privatsache – sie ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und öffentlichen Verantwortung.“

Mehler-Würzbach abschließend: „Frankfurt darf nicht länger auf kleine Events oder symbolische Projekte setzen. Wir brauchen eine öffentliche Ernährungsinfrastruktur, die sich am Gemeinwohl orientiert, nicht an Marktlogik. Ernährungssicherheit muss als Grundrecht verstanden werden – genauso wie Wohnen oder Bildung. Deshalb unterstützen wir die Initiative ‚Ernährungsgerechtigkeit jetzt – Kommunale Stadtteilküchen für Frankfurt‘. Denn gutes, gesundes und bezahlbares Essen darf kein Luxus sein, sondern muss für alle garantiert werden.“

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