Die zum Verkauf stehenden Mehrfamilienhäuser der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) im Oeder Weg werden an Aberdeen Investments Deutschland verkauft. Dazu äußert sich Dominike Pauli, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Es ist völlig inakzeptabel, dass sich im Preiswettbewerb ein Investor mit nahezu unbegrenztem Budget gegen die ABG durchsetzen konnte. Und sollte der Verkauf ohne irgendwelche sozialverträglichen Auflagen stattgefunden haben, ist es angesichts der grassierenden Wohnungsnot unverantwortlich. Dabei hat die schwarz-rote Bundesregierung lautstark erklärt, für sie hätte der soziale Wohnungsbau Priorität. Die Realität sieht anders aus. Mit diesem Verkauf an einen Investor kommt die Bundesbehörde ihrer sozialen Verantwortung nicht nach. Und das bei einer SPD-Bauministerin. Die große Chance, Mieter*innen aktiv vor Verdrängung zu schützen und günstige Mieten zu erhalten, wurde verspielt. Jetzt passiert das, wovor die Betroffenen immer große Angst hatten: Ein Großinvestor hat zugeschlagen, der mit Wohnraum ausschließlich Geld machen will. Aberdeen ist ein international tätiger Asset Manager, dessen Fokus auf Renditeoptimierung und langfristigen Kapitalanlagen liegt. Das ist eine sehr schlechte Nachricht für die Mieter*innen, die unbedingt von der Stadt hätte verhindert werden müssen.“
Die Mieter*innen seien zu Recht beunruhigt und fürchteten nun Luxusmodernisierungen und hohe Mietsteigerungen. Pauli erklärt: „Der Investor wird alles daransetzen, um den Kaufpreis zu refinanzieren und Gewinne zu erhöhen. Es ist das Mindeste, dass die Stadt jetzt auf den Investor zugeht, um die Verdrängung langjähriger Mieter*innen zu verhindern und sozialverträgliche Lösungen für alle zu finden.“
Pauli abschließend: „Wenn die Stadt Frankfurt ernsthaft die explodierenden Mieten in dieser Stadt in den Griff kriegen will, dann muss sie endlich ihren öffentlichen Wohnungsbestand erhöhen. Wenn Häuser zum Verkauf stehen, muss sie alles daran setzen, um diese zu erwerben. Zudem muss sie proaktiv auf Investoren*innen zugehen und Rückkaufprogramme in die Wege leiten.“