Bezahlbare Wohnungen in Gefahr – Stadt Frankfurt soll Wohnungen am Oeder Weg kaufen

In einem Antrag fordert die Linke im Römer die Stadt Frankfurt auf, die knapp 100 zum Verkauf stehenden Wohnungen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) am Oeder Weg zu kaufen. Die Immobilien sollen von der ABG Holding (ABG), der Nassauischen Heimstätte (NH) oder der Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH (KEG) erworben werden. Alternativ soll die Genossenschaftliche Immobilienagentur Frankfurt am Main eG (GIMA) zeitnah einen sozialverträglichen Hausverkauf in die Wege leiten. Dazu Dominike Pauli, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:

„Frankfurt steht kurz davor, erneut dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum zu verlieren – und das ausgerechnet durch das Handeln einer öffentlichen Einrichtung: Die VBL, eine Pensionskasse für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, plant, über 100 Wohnungen in Frankfurt zu verkaufen – still und heimlich, ohne Einbindung der Mieter*innen und ohne soziale Verantwortung. Diese haben berechtigte Angst vor Verdrängung, Luxussanierungen und explodierenden Mieten. Viele – darunter zahlreiche Rentner*innen und Familien – wohnen dort seit Jahrzehnten in günstigen Mietwohnungen, wie sie in Frankfurt heutzutage kaum noch zu finden sind. Die Stadt muss jetzt aktiv werden und die zum Verkauf stehenden Wohnungen schnellstmöglich kaufen, um die Mieter*innen zu schützen.“

Pauli kritisiert das verantwortungslose Handeln der VBL: „Es kann nicht sein, dass Mieter*innen erst durch eigene Recherchen oder die Presse vom drohenden Verkauf erfahren. Eine staatliche Einrichtung, die Gebäude verfallen lässt, notwendige Sanierungen ignoriert und den Verkauf bezahlbarer Wohnungen ohne sozialen Kompass betreibt, hat ihren öffentlichen Auftrag nicht erfüllt. Die Stadt muss jetzt handeln und den Wohnraum langfristig sichern – auch bei anderen Objekten wie zum Beispiel in der Waldschmidtstraße 55.“

Pauli abschließend: „Die Absicht, nicht an die Höchstbietenden zu verkaufen, ist eine sehr gute Ausgangslage für einen Verkauf an eine öffentliche Gesellschaft oder gemeinnützige Akteur*innen. Deshalb muss die Stadt proaktiv Verhandlungen mit der VBL aufnehmen und zeitnah einen sozialverträglichen Kauf in die Wege leiten, um den knapp 100 Mietparteien Klarheit und Sicherheit zu bieten.“

Zum Verkauf stehen unter anderem Wohnungen im Oeder Weg 74-78, in der Adlerflychtstraße 35–41, im Röderbergweg 199 sowie in der Hermannstraße 42–42b und 46–46a.

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