Die Eröffnung des sogenannten „HOME Hostels“ im Schönhof-Viertel kritisiert die Linke aufs Schärfste. Dort wurden kürzlich 30 Schlafkapseln und 183 möblierte Mini-Zimmer fertiggestellt. Dazu Dominike Pauli, wohnungs- und planungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Das ‚Weltraum-Hostel‘ mit seinen winzigen Zimmern, die als ‚Abenteuer‘ vermarktet werden, ist kein Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot, sondern ein Symbol für das Versagen der städtischen Wohnungspolitik. 29 Euro pro Nacht für eine 2,5 Quadratmeter kleine Kapsel – das wären knapp 900 Euro pro Monat – sind astronomische Preise, die sich kein Studi leisten kann. Statt in dauerhafte und bezahlbare Wohnheime zu investieren, werden Studierende mit kurzfristigen und völlig überteuerten Angeboten abgespeist. In einer Zeit, in der über 2.500 Studierende in Frankfurt auf einen Wohnheimplatz warten und die Mieten für WG-Zimmer bei durchschnittlich 680 Euro liegen – weit über der BAföG-Wohnpauschale von 380 Euro – lässt die Stadt Studierende schlichtweg im Stich. Dass die Grünen auf Instagram das als Erfolg mit ‚Raumschiffgefühl‘ feiern ist reine Verhöhnung.“
Torben Zick, Ortsbeirat für die farbechten/Die Linke im Ortsbeirat 7, kritisiert:
„Das Schönhofviertel ist das gefeierte neue Stadtquartier, das auf dem ehemaligen Industriegebiet Industriehof/Siemensstadt entstanden ist. Stets wurde die Schaffung von ‚preisgünstigem‘ studentischen Wohnen hervorgehoben. Mit Hilfe des Studentenwerks und der Nassauischen Heimstätte (NH) wurde jedoch kein bezahlbares Studentenwohnheim realisiert – wie dringend benötigt, sondern ein teures Hostel. Das hat sehr wenig mit studentischem Wohnen, aber mit einem klassischen Hotelbetrieb sehr viel zu tun. Das Angebot richtet sich auch an Private und Geschäftsleute, die ausreichend Hotelbetten in Frankfurt finden. Diese tageweise Vermietung eines möblierten Zimmers mit Höchstdauer von drei Monaten ermöglicht somit Maximalgewinn. Ein solch profitables Projekt ist für eine öffentliche Wohnungsgesellschaft beschämend.“
Pauli abschließend: „Hotels gibt es in Frankfurt wie Sand am Meer, studentischen Wohnraum sucht man vergebens. Wann wird die Stadtregierung endlich die Nöte der Studierenden und Azubis ernst nehmen? Die Linke fordert die Stadt Frankfurt auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden und massiv in den Bau von gefördertem studentischem Wohnraum zu investieren. Es braucht langfristige Lösungen statt PR-Gags, um allen Studierenden unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund ein Studium in Frankfurt zu ermöglichen.“