Verstolperte Fashion Week kommt Frankfurt teuer zu stehen

Nach knapp einem Jahr hat der Magistrat der Stadt Frankfurt eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Römer zu Kosten und Nutzen der Frankfurt Fashion Week (FFW) beantwortet. Dazu erklärt Michael Müller, ihr Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher:

„Damit ist bestätigt, was sowieso schon alle wussten. Die Frankfurt Fashion Week war ein sündhaft teures Intermezzo, das die Stadt viel Geld und Renommee gekostet, aber so gut wie keinen Nutzen gebracht hat. Der Magistrat ist hier einem unschönen Fördergeldtourismus aufgesessen. Ohne erkennbare Positivwirkungen für die lokale Modewirtschaft, hat man sich gutgläubig über den Tisch ziehen lassen.“

Für irgendwelche Onlineformate und einige wenige exklusive Laufstegshows der Dachmarke FFW seien mehr als 4 Millionen Euro geflossen. Der Anteil für die direkte Förderung der lokalen Modebranche und Kreativszene liege bei gerade Mal 14.500 Euro. „Der Fashion-Week-Zirkus sackt 4 Millionen ein und zieht damit vorzeitig wieder ab nach Berlin, während die lokalen Designer*innen und Kreativen mit Brosamen abgespeist werden. Das ist ein absolut krasses und weiterhin erklärungsbedürftiges Missverhältnis“, so Müller weiter.

Der gesamte Vorgang werfe kein gutes Licht auf die Wirtschaftsdezernentin Frau Wüst (FDP) und die ihr zugeordnete Wirtschaftsförderung. Müller abschließend: „Aus Sicht der Linken wurden hier Mittel aus der Tourismusabgabe zweckentfremdet. Die Millioneneinnahmen aus den Tourismusbeiträgen müssen zielführend zum Vorteil der Stadt Frankfurt eingesetzt werden. Ohne parlamentarische Mitwirkung wird hier das Geld zum Fenster hinausgeworfen. Sinnvoller wäre es gewesen, die Millionen in nachhaltige Investitionen für Frankfurt zu stecken, wie etwa die Unterstützung der lokalen Einzelhändler*innen durch Steigerung der Attraktivität der Einkaufsstraßen in den Stadtvierteln. Seit langer Zeit fordern wir, die Opposition am Tourismusbeirat zu beteiligen. Mit uns am Tisch hätte es das Debakel der Frankfurt Fashion Week nie gegeben.“

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