Karin Zennig von medico international war aus Belém zugeschaltet – direkt von der Weltklimakonferenz. Sie machte klar: Wenn wir über Klimaschutz reden, müssen wir auch über Verantwortung reden. Der globale Norden steht hier besonders in der Pflicht. Klimaklagen und der Loss and Damage Fund sind wichtige Instrumente: Denn geht nicht nur um Klimaziele, sondern darum, wie man Regierungen und Konzerne tatsächlich für Klimafolgen in die Verantwortung nimmt.
Unsere klimapolitische Sprecherin Daniela Mehler-Würzbach holte das Thema nach Frankfurt: Die Stadt hat sich Klimaneutralität bis 2035 vorgenommen. Ohne klare Strategie und das nötige Tempo bleibt das aber ein Papiertiger.
Lukas Hopp von Fridays for Future Frankfurt erinnerte daran, dass FFF und die Scientists for Future schon 2021 klare Forderungen an die Stadt gestellt haben. Die meisten davon sind unerfüllt. Er sprach darüber, wie Wut politisch motivieren kann – und wie gleichzeitig viele in der Bewegung frustriert sind. Klar ist: Für junge Menschen bleibt Klimaschutz ein absolut zentrales Thema.
Dennis Eversberg, Umweltsoziologe an der Goethe-Uni, ordnete die Entwicklung der Klimabewegung ein. Die Pandemie hat viel ausgebremst, und das rächt sich jetzt. Vieles, was innerhalb der Logik kapitalistischer Modernisierung möglich war, ist abgearbeitet – jetzt bräuchte es echten, tiefgreifenden Wandel. Doch genau davor drücken sich viele, gerade die, die von ihrem Besitzstand profitieren. Er machte deutlich: Wir brauchen ein Bewusstsein für gemeinsame Klasseninteressen und für eine Infrastruktur, die ein gutes, gemeinschaftliches und klimafreundliches Leben für alle ermöglicht. Das wäre nicht nur nachhaltiger, sondern auch gerechter – und eine Antwort auf die Verunsicherung vieler Menschen.
Daniela brachte immer wieder Beispiele aus der Stadtpolitik ein und betonte, wie sehr Frankfurt auf Druck von Bewegungen angewiesen ist. Ohne klare Prioritäten und ohne politischen Mut bleibt vieles Stückwerk. Die Fragen aus dem Publikum zeigten nochmal deutlich: Klimaschutz ist für viele ein Herzensanliegen – und zwar dringender denn je.
Unser Fazit: Wir nehmen viel mit, bleiben dran und machen Druck – für eine Klimapolitik, die sozial gerecht ist und wirklich etwas verändert.









