Das Ende der Wahlperiode nähert sich und ein zentrales Koalitionsversprechen wurde immer noch nicht eingehalten: den Mainkai dauerhaft für die Menschen zu öffnen. Dazu äußert sich Daniela Mehler-Würzbach, mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Das im Koalitionsvertrag fest zugesagte Versprechen, den Mainkai dauerhaft zu öffnen, wurde bei der Pressekonferenz von Grünen, SPD und Volt nach dem Verlassen der FDP aus der Koalition bekräftigt. Sechs Jahre nach der ersten probeweisen Öffnung des Mainkais durch den damaligen SPD-Verkehrsdezernenten Oesterling, stellt die SPD nun eine Bedingung. SPD-Planungsdezernent Gwechenberger, der das Gesamtkonzept für die Neugestaltung des Mainkais verantworten soll, will diesen nur öffnen, wenn die Berliner Straße wieder vierspurig für den Autoverkehr wird. Das ist nicht nur ein absurder Kurswechsel, sondern auch einfach Quatsch: Das würde einen Rückbau des ÖPNV bedeuten – denn die Berliner Straße wurde 2022 umgestaltet, um die Haltestellen am Börneplatz für die längeren Straßenbahnen umzubauen.“
Mehler-Würzbach ergänzt: „Bereits im November wurde im Rahmen einer Fragestunde erklärt, dass eine Beschlussvorlage zur Vorbereitung der notwendigen Planungs- und Verfahrensschritte zur Umgestaltung des Mainkais sei unter allen fachlich beteiligten Stellen abgestimmt sei. Bis heute liegt sie nicht vor. Was zunächst mit der FDP zu erklären war, ist mittlerweile einfach nicht mehr vermittelbar. Anders als von der Presse und der rechten Opposition bisweilen empört dargestellt, geht es auch nicht um eine sofortige Schließung des Mainkais für Autos, sondern zunächst um die Freigabe von Planungsmitteln für einen mehrstufigen Planungsprozess, um Nutzungs- und Gestaltungsperspektiven zu erarbeiten. Es braucht dauerhafte Perspektiven für die Umgestaltung mit mehr Grün, Schatten und Aufenthaltsqualität sowie für die Verkehrslenkung. Wenn der Mainkai immer nur temporär geöffnet wird, gewöhnt sich natürlich niemand daran, und die Autos stauen sich in Sachsenhausen.“
Mehler-Würzbach abschließend: „Statt immer wieder neidisch auf andere Städte zu schauen, die mutig ihren öffentlichen Raum für die Zukunft verändern, muss es jetzt darum gehen, in Frankfurt nach Jahren der Diskussion klare Beschlüsse zu fassen: für einen Mainkai für die Menschen. Die FDP ist raus aus der Koalition. Für die übrige Koalition muss gelten: Haltet euer Versprechen!“