Die Linke ruft zur Beteiligung einer Protestaktion gegen Abschiebungen am 16. Mai 2025 um 13:45 Uhr an der Bockenheimer Warte auf. In den Osterferien wurde eine vierköpfige Familie – darunter zwei Schüler aus der Johanna-Tesch-Schule – nach Indien abgeschoben. Die Familie lebte bereits seit sechs Jahren in Deutschland. Dazu Ayse Dalhoff, jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Römer:
„Die Nachricht der Abschiebung der afghanischen Familie erfüllt uns mit Trauer und Entsetzen. Darunter sind die beiden Schüler Gunit und Angad im Alter von 12 und 15 Jahren. Angad stand kurz vor seinem Abschluss. Die Abschiebung ist an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten: Die Familie ging am 16.04.2025 zu einem vermeintlichen Routinetermin zur Ausländerbehörde. Anstatt jedoch eine Verlängerung ihrer Duldung zu erhalten, wurden sie unangekündigt von Polizeibeamt*innen abgeführt, in ein Flugzeug gesetzt und nach Indien abgeschoben. Sie hatten keine Möglichkeit, ihre Sachen zu packen und konnten sich nicht von Freund*innen und Angehörigen verabschieden. Sie wurden von der einen auf die andere Sekunde aus ihrem Leben gerissen. Zu wissen, dass die Familie dort vor dem Nichts steht, ist unerträglich. Menschenrechte und der Schutz des Kindeswohls werden hier mit Füßen getreten. Gunits und Angads Zukunft ist in Deutschland. Sie müssen schnellstmöglich nach Deutschland zurückgeholt werden.“
Dalhoff erklärt: „Die Praxis der Abschiebung hat sich in den letzten Jahren verschärft. Es häufen sich Berichte über unangekündigte Abschiebungen, beispielsweise aus Krankenhäusern, Jugendhilfeeinrichtungen oder Notunterkünften. Für die Behörden sind es lediglich Papierakten, doch hinter den Zahlen stehen sich echte Menschen mit echten Schicksalen. Es kann nicht sein, dass Kinder, die hier zur Schule gehen, Freund*innen haben und Träume verfolgen, plötzlich wie Kriminelle behandelt und abgeschoben werden. Warum die Familie nach Indien gebracht wurde, ist völlig willkürlich und nicht nachvollziehbar. “
Dalhoff abschließend: „Abschiebungen sind kategorisch abzulehnen. Dass Schüler*innen und Träger der Jugendhilfe den morgigen Protest organisieren, zeigt den großen gesellschaftlichen Rückhalt für den Verbleib der Familie. Die Politik und Behörden müssen jetzt schnell reagieren. Gunit, Angad und ihre Familie müssen sofort zurückgeholt werden. Wir fordern ein dauerhaftes Bleiberecht für sie und einen Stopp von Abschiebungen.“
Stadtverordnete Ayse Dalhoff wird beim Protest anwesend sein. Die Linke unterstützt ausdrücklich die Petition gegen die Abschiebung: https://innn.it/abschlussstattabschiebung