Clubsterben durch Corona abwenden

Die Stadt Frankfurt will auf Clubbetreiber*innen zugehen, um an geeigneten Örtlichkeiten sichere Veranstaltungsformate zu ermöglichen. Dazu erklärt Martin Kliehm, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer:

„Wir begrüßen den Vorstoß der Umweltdezernentin, die eine vorübergehende Nutzungserlaubnis städtischer Grün- und Freiflächen in Aussicht gestellt hat. Davon profitiert auch die Clubszene, der bei einer noch längeren Zwangspause das Aus droht.“

Kliehm schränkt ein: „Sportplätze und Schwimm­bäder sind allerdings die falschen Plätze für Glasscherben, da müssen andere Orte gefunden werden. Eine Open-Air-Veranstaltung mit „du kommst hier ned rein“-Türstehern dezentral im Stadionbad stellt auch keine Alternative für ein spontanes Treffen mit mitgebrachtem Bier auf dem Opernplatz dar. Das funktioniert vielleicht im Kopf von Markus Frank und Rosemarie Heilig, aber junge Leute, die nicht in der Jungen Union sind, haben eine andere Vorstellung von Freizeit.“

Das Netzwerk „Clubs am Main“ habe konkrete Forderungen genannt, die gehört werden müssten. „Mit Outdoor-Veranstaltungen allein, wie sie jetzt wegen der Jugendrandale am Opernplatz angedacht werden, wird sich das Problem nicht lösen lassen. Jetzt muss in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt ein Konzept für die sichere Öffnung von Clubs oder wie in Berlin eine Übernahme von Miet- und Personalkosten folgen“, so Kliehm weiter.

An die Stadt gerichtet entgegnet Kliehm: „Es gibt so schon kaum nicht-kommerzielle Treffpunkte für Jugendliche und junge Erwachsene. Feiernde, die sich Eintritte nicht ohne weiteres leisten können oder aus rassistischen Gründen abgewiesen werden, nun Wochenende für Wochenende mittels der Polizei vom Opernplatz an andere Orte in der Stadt vertreiben zu wollen, ist keine Lösung. Darum sollte auch die nicht-kommerzielle Freie Partyszene, die im Sommer bisher ohne Genehmigungen feiert, eine Chance erhalten, unbürokratisch öffentlichen Raum in der Innenstadt zu bespielen.“

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