Neoliberaler Stadtentwicklung in die Suppe spucken

Am heutigen Abend beginnt das neue Frankfurter Suppenfestival. An drei Tagen soll die mysteriöse Urban Phuture (sic!) Frankfurts geformt werden. Ob die Stadtentwicklung zukünftig der Form des Suppentellers, der Suppenterrine oder doch dem guten alten Suppentopf folgt, steht also noch aus. Für Eyup Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer ist heute schon klar:

„Den Frankfurter urbanen Eliten um das S.O.U.P.-Festival gehört die Suppe kräftig versalzen. Bei Eintrittspreisen bis zu 500 Euro kann von einem beteiligungsorientierten Forum für die zukünftige Stadtentwicklung nicht gesprochen werden. Hier sorgt die urbane Elite gezielt dafür, unter sich zu bleiben und den Diskurs gegen Einsprüche weniger wohlhabender Menschen abzuschotten. Es ist ein politischer Skandal, dass die Stadt dafür 250.000 Euro zuschießt und sich auch noch per Grußwort und an Panels beteiligt.“

Anders als von den Veranstaltern bekundet, ist so keine Stadt für alle zu machen. Yilmaz weiter: „Das Veranstaltungsformat folgt den international bekannten TED Talks oder auch den von der Hubert Burda Media veranstalteten DLD Konferenzen. Gemein sind diesen Formaten immer der Ansatz, gesellschaftliche Problemstellungen marktbasiert und unternehmerisch zu lösen. Zentrale Akteure sind sogenannte Entrepreneurs und damit eben nicht die Gesamtheit der Menschen in dieser Stadt. Ein solches Konzept alles in Wert setzender Stadtentwicklung ist ein zutiefst neoliberales, dass wir als LINKE. entschieden ablehnen.“

Für DIE LINKE. stehe bei der Stadtentwicklung das Gemeinwohl im Vordergrund. „Die neue Stadtregierung scheint davon leider keinen Begriff mehr zu haben. Planungsdezernent Mike Josef (SPD) gibt das Zepter seit jeher bereitwillig ab und legt die weitere Stadtentwicklung nur zu gerne in die Hände privater Investoren“, so Yilmaz.

Aber auch von den neuen Shootingstars der Grünen sei absolut nichts zu erwarten. Yilmaz abschließend: „Die neue Kulturpolitikerin und zugleich Geschäftsführerin der Frankfurter Grünen, Daniela Cappelluti, bekundet angesichts der Kritik an den teuren Eintrittspreisen des Festivals, bloß nicht zu meckern, sondern besser selber was auf die Beine zu stellen. Außerdem würden sich die Veranstalter die Kritik schon zu Herzen nehmen. Die städtische Förderung gehe daher schon in Ordnung. Schließlich müssten die Kosten für ein solches Festival ja trotzdem gedeckt werden. Ihr Plädoyer schließt sie damit, den Veranstaltern doch eine Chance zu geben. Das spricht für sich, denke ich.“

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