Mobiles Impfen

Dringlicher Antrag der Fraktion DIE LINKE. im Römer gemäß § 17 (3) GOS

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, eine Impfstrategie zu erarbeiten und umzusetzen, die Menschen in segregierten Stadtteilen einbindet, um dort eine durchschnittliche Impfquote von mehr als 70 Prozent zu erreichen.

Folgendes soll dabei berücksichtigt werden:

  1. Es werden mobile Impf- und Testmöglichkeiten in den Stadtteilen in Zusammenarbeit mit Vereinen und Initiativen, die bereits vor Ort verankert und bekannt sind, geschaffen.
  2. Die Impf- und Testmöglichkeiten müssen sich an Orten befinden, an denen sich die Menschen schon aus anderen Gründen aufhalten (Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote, soziale Einrichtungen, etc.)
  3. Die Stadt wirkt auf die Kassenärztliche Vereinigung ein, dass die wenigen Arztpraxen in den segregierten Quartieren mehr Impfstoff erhalten, um das Fehlen weiterer Arztpraxen auszugleichen.
  4. Um alle Menschen einzubinden, müssen Informationsmaterialien in verschiedenen Sprachen bereitstehen. Durch aufsuchende Beratungen sollen Menschen über die Test-und Impfangebote informiert und aufgeklärt werden.
  5. Es werden mehrsprachige Anti-Corona-Guides und Streetworker in den Stadtteilen eingesetzt, um auf die Menschen zuzugehen, zu informieren, ihnen Hilfen anzubieten, Masken zur Verfügung zu stellen und auf Test- und Impfmöglichkeiten hinzuweisen.
  6. Die in den Stadtteilen vorhandenen Bürgerhäuser, Jugendzentren, Jugendorganisationen und Jugendhilfeträger werden mit zusätzlichen Finanzmitteln ausgestattet, um weitere Angebote zur Pandemiebekämpfung und deren sozialen Folgen zu schaffen.

Begründung:

Intensivmediziner haben Länder und Kommunen aufgefordert, verstärkt in Quartieren, in denen viele Menschen mit geringen Einkommen leben, Impfangebote zu machen, um die Krankenhäuser zu entlasten. Anlass ist die überdurchschnittliche Anzahl von Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten und Menschen mit Migrationshintergrund, die aufgrund einer Corona-Infektion auf den Intensivstationen liegen.

Auch Frankfurt benötigt schnellstmöglich eine Impfstrategie, die die Menschen in den segregierten Stadtteilen einbindet. Durch meist beengte Wohnverhältnisse und Jobs, die ein Homeoffice nicht ermöglichen, sind diese einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt. Hierfür müssen mobile Impf- und Testmöglichkeiten in den Stadtteilen geschaffen werden – am besten in Zusammenarbeit mit Vereinen und Initiativen, die bereits vor Ort verankert und bekannt sind. So können gezielt Menschen in Stadtteilen mit hohen Inzidenzwerten vor einer Corona-Infektion geschützt werden.

Vor allem in den äußeren Stadtteilen haben die Menschen sowieso schon mit einer schlechteren ärztlichen Versorgung zu kämpfen. Auch fehlen oftmals Informationen bezüglich der Gesundheitsversorgung oder werden durch Sprachbarrieren nicht wahrgenommen. Aufgrund dessen müssen die Menschen vor Ort niederschwellig auf Angebote und Hilfen angesprochen und aufmerksam gemacht werden.

DIE LINKE. im Römer

Dominike Pauli und Michael Müller

Fraktionsvorsitzende

Antragsteller*innen

  • Stadtv. Ayse Dalhoff
  • Stadtv. Daniela Mehler-Würzbach
  • Stadtv. Dominike Pauli
  • Stadtv. Eyup Yilmaz
  • Stadtv. Michael Müller
  • Stadtv. Monika Christann
  • Stadtv. Pearl Hahn

 

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