Sanierungen nicht als Vorwand für Gentrifizierung nutzen!

Die Stadt Frankfurt will Teile der Siedlungen des Neuen Frankfurts aus den 1920er Jahren in der Römerstadt, Heimatsiedlung, Sachsenhausen und Riederwald umfassend sanieren und renovieren. Diese sollen zum Weltkulturerbe erklären werden. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit fünf Millionen Euro.

„Die Siedlungen des Neuen Frankfurts stehen für eine Antwort auf die damalige Wohnungsnot. Sie dürfen nicht zum Symbol des heutigen extremen Mangels an bezahlbarem Wohnraum werden. Der Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hat dafür Sorge zu tragen, dass durch die Sanierungsmaßnahmen, die von der Stadt und vom Bund mitfinanziert werden, die Alteingesessene Bevölkerung nicht aus ihren Wohnungen verdrängt wird. Genau das war die Regel in der Vergangenheit. Im Gallus wurden durch entsprechende Maßnahmen in der Friedrich-Ebert-Siedlung und der Hellerhofsiedlung die Mieten derart erhöht, dass die Mieter*innen verdrängt wurden. Das die angesprochenen Siedlungen überhaupt sanierungsbedürftig sind, liegt daran, dass zum Beispiel die Nassauische Heimstätte nötige Reparaturen aufgeschoben hat. Jetzt werden die Wohnungen mit städtischer Hilfe saniert“, so Eyup Yilmaz, planungs- und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Yilmaz macht darauf aufmerksam, dass Frankfurt alles Mögliche zu Schaffung bezahlbaren Wohnraums unternehmen muss:
„Ein Ansatz diesen zu schaffen betrifft die Eigentumsverhältnisse in der Wohnraumfrage, mit der aktuellen bundesweiten Diskussion der Enteignung. Die Wohnraumversorgung muss dem kapitalistischen Markt- und Verwertungsprozessen entzogen werden. Nicht nur Frankfurt befindet sich diesbezüglich in einer Notsituation. Ich fordere den Magistrat auf, sich mit der Möglichkeit der Enteignung großer Wohnungsunternehmen auseinanderzusetzten.“

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