Schauspiel und Oper: Bürgerstiftung stellt einmaligen Charakter der Doppelanlage in Frage

Er könne wenig Gutes dem Ansinnen der „Bürgerstiftung Neue Oper Frankfurt“ abgewinnen, sagt Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer. Die Stiftung sei mit konkreten Vorschlägen vorgeprescht und an die Öffentlichkeit gegangen, noch bevor die Stadtverordneten eine Entscheidung über die Zukunft der Städtischen Bühnen getroffen hätten.

Für Michael Müller sei es klar: „Die Deutungshoheit über die Zukunft der städtischen Bühnen muss bei der Stadt Frankfurt am Main bleiben. Mit der geplanten Bürgerstiftung wird sie diese jedoch verlieren. Bei einem Projekt dieser Tragweite ist dies nicht hinnehmbar. Die Bauherrin für einen etwaigen Neubau einer Oper in Frankfurt muss die Stadt Frankfurt sein und keine private Stiftung.“

Es sei außerdem nicht akzeptabel, dass die Stiftung lediglich von der Oper rede und das Schauspiel nicht erwähnt wird. „Der einmalige Charakter der Doppelanlage würde so in Frage gestellt“, erklärt Müller, „weil ja nur die Oper an einem neuen Standort gebaut würde. Außerdem finde ich den Vorschlag von Seiten der Bürgerstiftung grundfalsch, das Filetgrundstück der Bühnen am Willy-Brandt-Platz – um das es sicherlich in erster Linie geht – auf 30 Jahre in Erbpacht von der Stadt zu übernehmen.“

Die Stadt solle sich stärker als bislang bemühen, bei der Finanzierung des Projekts das Land Hessen mit ins Boot zu holen, um eine tragfähige Finanzierung zu sichern. „Außerdem muss zunächst eine Entscheidung über die Zukunft der städtischen Bühnen getroffen werden, bevor die nächsten Schritte auch nur überlegt werden“, so Müller.

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