Frieden ist keine Selbstverständlichkeit

Antikriegstag Pearl Hahn

Knapp 100 Friedensaktivist*innen sind zum Antikkriegstag am 1. September zur Kundgebung an der Konstablerwache zusammengekommen. Organisiert wurde die öffentliche Kundgebung von der AG Frieden und internationale Politik (AG FIP) der Partei DIE LINKE mit Unterstützung der Fraktion DIE LINKE. im Römer.

Als Redner*innen waren neben Stadtverordneten Pearl Hahn, Wolfgang Gehrcke, MdB DIE LINKE. im Bundestag, Mustafa Korkmaz, Sinem von der Jugendorganisation der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) und Jörg Spyro von der AG FIP. Musikalisch begleitet wurde das Programm vom politisch engagierten Rapper Okan Karasu.

Wolfgang Gehrcke kritisierte die Pläne Bundesregierung, die Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des BIP zu erhöhen. Gehrcke erinnerte an den Slogan der Friedensbewegung „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt“ und bedauerte, dass dieser Satz tausendfach bewiesen wurde. „Ich habe immer gehofft, dass die junge Generation in einem Europa lebt, wo man keinen Krieg mehr befürchten muss. Ich war immer dafür, europäische Politik zu machen. Aber das was ich erlebe ist, dass die europäische Politik deutsch wird. Und nicht die deutsche Politik europäisch. Ich möchte kein deutsches Europa“, sagte Gehrcke.

Pearl Hahn sprach die wahren Ursachen für Kriege auf der Welt an. „Es sind die ausbeuterischen internationalen Machtverhältnisse, die zu Kriegen führen“, sagte sie und wies darauf hin, dass Frankfurt als Finanzmetropole tief in diese Machtstrukturen eingebettet ist. „Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Waffen. Eine Gesellschaft, die gespalten ist, ist im Kriegszustand. Eine Gesellschaft, die die koloniale Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet hat, ist im Kriegszustand. Kriege mit Namen Rassismus, Sexismus und Imperialismus. Reich gegen Arm, Wir gegen die Anderen. Genau diese Denkmuster müssen wir durchbrechen, wenn wir wirklich eine Welt in Frieden sehen wollen“, erklärte sie.

Auf die neueste Offensive des türkischen Militärs in Nordsyrien ging Mustafa Korkmaz ein. Anders als vom türkischen Präsidenten Erdogan dargestellt, ginge es bei der Operation nicht um den Kampf gegen den IS. Vielmehr wolle die Türkei die kurdischen Kräfte in Syrien schwächen.

Alle Reden der Kundgebung können Sie auf YouTube sehen.

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