Verkehrswende für ganz Frankfurt – Akzeptanz und Aufenthaltsqualität für das Mainufer schaffen

Die Öffnung des Mainkais für den Fuß- und Radverkehr wird kontrovers diskutiert. Vor allem aus Sachsenhausen sind Stimmen laut geworden, die die Verkehrsbelastung des Stadtteils kritisieren. Dazu erklärt Martin Kliehm, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Römer:

„DIE LINKE. im Römer steht zum Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Verkehrs­beru­hi­gung des nördlichen Mainufers. Es ist nicht zielführend, hier wieder mehr Verkehr zu erzeugen. Vielmehr muss in ganz Frankfurt dafür gesorgt werden, dass der Durchgangsverkehr reduziert wird. Dafür brauchen wird endlich einen großen Wurf in der Verkehrspolitik. Dazu gehört eine Umvertei­lung des Verkehrsraums zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Einzelne Straßensperrungen sind und können Teil dieser überfälligen Verkehrswende sein, dabei müssen aber selbstverständlich auch die Ausweichverkehre mitgedacht werden.“

Auf Sachsenhausen bezogen könne die Verkehrswende etwa mittels Durchfahrtverboten für den Schwerlastverkehr, der Ausweisung von Tempo 30 oder Anliegerstraßen sowie der Umwidmung von Autoverkehrsspuren zu Radwegen gelingen. Kliehm: „Die Sperrung darf nicht einseitig zulasten eines einzelnen Stadtteils gehen. Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und der Ortsbeirat haben die Sper­rung des Schaumainkais ins Spiel gebracht. Wir erwarten darüber hinaus weitere verkehrs­steuernde und -reduzierende Maßnahmen. Auch muss das Dezernat Verkehrsteilnehmende mit Staugefahr- und Umleitungsbeschilderungen besser auf geänderte Verkehrsführungen hinweisen sowie darauf abgestimmte Ampelschaltungen einrichten.“

Zugleich soll am Mainkai die Aufenthaltsqualität verbessert werden. „Wenn es Ziel der Stadt ist, dass sich die Menschen den frei gewordenen öffentlichen Raum aneignen, dann müssen dafür die Voraus­setzungen und punktuell Anreize geschaffen werden. Dafür braucht es eine räumliche Trennung des Rad- vom Fußverkehr und zur Hitzeregulierung eine Begrünung. Während der extrem heißen Sommertage war es auf dem nackten Asphalt kaum auszuhalten“, so Kliehm. Um die Menschen auf die gesperrte Straße zu holen,  müssten Attraktionen geschaffen werden. In den Sommer-, Herbst- und Frühjahrsmonaten könnten mobile Bücher­schrän­ke und Kleider­tauschboxen aufgestellt werden. Ein Tanzparkett, Beachvolleyball-, Streetball- und Bouleplätze könnten auch temporär eingerichtet werden. In den Winter­monaten könnte der Weihnachtsmarkt bis auf den Mainkai ausgedehnt und in dem Zuge auch eine Schlittschuh­bahn aufgeboten werden.

Kliehm abschließend: „Die Schäden, die der motorisierte Individualverkehr an Mensch, Umwelt und öffentlichen Kassen verursacht, wollen wir nicht weiter hinnehmen. Die autogerechte Stadt ist von vorgestern. Einige Menschen sind auf das Auto angewiesen, aber die anderen müssen wir zum Umsteigen auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel bewegen. Dazu gehören auch Busse und Bahnen, die günstiger, pünktlicher und höher getaktet sind. Wir wollen, dass Lebensqualität in die Stadt zurückkehrt mit Ruhe, frischer Luft und Platz zum Spielen, Spazierengehen und Erholen.“

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