Brauchwassernetz zur Bewässerung der Stadtbäume

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, zu prüfen und zu berichten, wie für die Bewässerung der Stadtbäume ein Brauch- und Flusswassernetz geschaffen werden kann.

Begründung:

Die monatelange Trockenheit und die Temperaturen nahe 40 Grad Celsius in den Jahren 2018 und 2019 haben ein großes Baumsterben zur Folge. Frankfurt war 2018 die heißeste Stadt in Deutschland. Betroffen sind Stadtbäume in allen Stadtteilen, in den Grünanlagen und Parks, entlang der Straßen und im Stadtwald. Die Grundwasserabsenkung ist enorm. Wochenlanger Regen, der die großflächig sehr eingeschränkte Wasserversorgung für die Natur ausgleichen könnte, ist nicht zu erwarten. Auch mit den vereinzelten, trinkwassergespeisten Bewässerungsmaßnahmen gelingt es nicht, die Bäume in der Stadt zu stabilisieren. Wegen der schlechten Bewässerungslage vertrocknen selbst junge, neu gepflanzte Bäume.

Die Notwendigkeit der nachhaltigen künstlichen Bewässerung von Stadtbäumen mit Brauch- und Flusswasser hat sich seit Jahren abgezeichnet. Im Jahr 2008 hat die FAG mit der Anfrage Nr. 586 auf das notwendige Brauchwassernetz hingewiesen. Im Bericht B 604/ 2008 hat der damalige CDU-Grünen-Magistrat ein Brauchwassernetz abgelehnt. Seitdem ist nur im Hauptfriedhof ein solches entstanden, gespeist aus Brunnen und Zisternen.

Dabei gab es in Frankfurt schon einmal ein Brauchwassernetz, das im Wesentlichen aus Mainwasser gespeist wurde. Es ist im Zuge des Baus der A-Strecke der Stadtbahn wohl gekappt und nie wieder reaktiviert worden. Hieran könnte wieder angedockt werden. Das Brauchwassernetz könnte wie ehemals hauptsächlich aus entsprechend aufbereitetem Mainwasser (Uferfiltrat) gespeist werden.

Die Gräser in den Wallanlagen werden seit Jahren mit kostbarem Trinkwasser grün gehalten. Im Rothschildpark wird derzeit ein Trinkwassernetz zur Wässerung der Wiesen verlegt, weil es dort keine Blumenwiesen gibt. Sowohl in den Wallanlagen als auch im Rothschildpark könnte die erste Bauphase des Brauchwassersystems starten.

Der Vogelsberg, Burgwald und das Hessische Ried dürfen nicht weiter für die Wiesenbewässerung ausgetrocknet werden. Ein aktueller Hintergrundbericht der Hessenschau (https://t1p.de/jcmx) zeigt die Zusammenhänge deutlich auf.

DIE LINKE. im Römer
Dominike Pauli und Martin Kliehm
Fraktionsvorsitzende

Antragstellende:
Stv. Ayse Dalhoff
Stv. Dominike Pauli
Stv. Eyup Yilmaz
Stv. Martin Kliehm
Stv. Merve Ayyildiz
Stv. Michael Müller
Stv. Monika Christann
Stv. Pearl Hahn

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