Hungerlohnabgabe statt Lohndumping-Subvention

In Frankfurt hatten 2017 mehr als 50.000 Beschäftigte mehrere Jobs. Das belegen die aktuell veröffentlichten Zahlen der Stadt Frankfurt in der aktuellen Ausgabe statistik.aktuell. Gleichzeitig müssen über 14.000 Menschen in Frankfurt ihren Lebensunterhalt mit Hilfe von Hartz 4 aufstocken.
„Die Zahlen verdeutlichen, dass immer mehr Menschen nicht mehr von ihrer Arbeit bzw. einem Job in Frankfurt leben können. Während Unternehmen Rekordgewinne einfahren, kommen viele trotz Vollzeitjob nicht über die Runden. Daran ändert auch eine eventuelle Steigerung des Mindestlohns auf 9,19 Euro brutto nichts“, kritisiert Dominike Pauli, Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer, die Arbeitsmarktentwicklung in Frankfurt.
Die Anzahl der Mehrfachbeschäftigten in Frankfurt ist seit 2003 um knapp 113 Prozent gestiegen, die der Hartz IV-Aufstocker*innen seit 2007 um etwa 36 Prozent.
„Damit die Menschen von ihrer Arbeit leben können, braucht es einen guten Lohn. Ein Schritt dies sicherzustellen, wäre die Entwicklung einer kommunalen Abgabe. Diese müssten Unternehmen entrichten, deren Arbeitnehmer*innen trotz Vollzeitarbeit gezwungen sind, ergänzende Leistungen zum Lebensunterhalt beim Jobcenter zu beantragen oder einen Zweit- oder gar Drittjob anzunehmen. DIE LINKE. im Römer hat diesen Vorschlag für eine „Hungerlohnabgabe“ schon mehrfach in das Stadtparlament eingebracht. Leider ohne Erfolg, obwohl die formalen Vorgaben für eine solche kommunale Abgabe durchaus gegeben sind,“ moniert Pauli.
So subventioniert die Kommune mit dem Geld der Steuerzahler*innen weiterhin Lohndumpingmodelle von Unternehmen.

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