Kein Wachstum der Made im Speckgürtel!

Hessen-Center wird nicht erweitert

Das Hessen-Center wird nicht um 14.000 qm erweitert. Der Betreiber des Zentrums ECE hat von seinen Plänen Abstand genommen. Nicht zuletzt weil die Umlandgemeinden Hanau und Bad Vilbel ihren Einzelhandel durch das Hessen-Center gefährdet sahen.

Die ECE Projektmanagement GmbH will das Hessen-Center nicht weiter ausbauen. Das Unternehmen teilte mit, dass das Einkaufszentrum in Bergen-Enkheim lediglich generalüberholt werden soll. Rainer Lehmann, für DIE LINKE im Ortsbeirat 16, überrascht diese Entscheidung nicht. „Das Vorhaben, das Einkaufszentrum um 14.000 qm zu erweitern, stand ohnehin auf tönernen Füssen. Schon als die Stadt und ECE die Baubauungspläne im Ortsbeirat vorstellten, machten wir darauf aufmerksam, dass für den vorgelegten Plan der baurechtlich zwingend vorgeschriebene ‚Interessen-Abgleich‘ mit den betroffenen Nachbargemeinden noch nicht einmal eingeleitet wurde. Stadt und Investor veranstalteten einen medialen Budenzauber, der nur ein potemkinsches Dorf war. Ihnen musste auch klar sein, dass in diesen Dimensionen wohl nie gebaut werden kann“, erklärt Lehmann.

Auch hatte der Ortsbeirat seine Zustimmung für das Projekt an Bedingungen geknüpft. Lehmann: „Im März 2017 beschloss der Ortsbeirat eine Vorlage der LINKEN. Darin war festgehalten, dass die Pläne für das Einkaufszentrum sich an den Interessen der Bewohner*innen des Stadtteils orientieren und regionalverträglich sein sollten. Außerdem forderten wir eine Offenlegung der städtebaulichen Verträge.“ Um den lokalen Einzelhandel zu schützen, war es dem Ortsbeirat auch wichtig, dass im Center keine „nahversorgungsrelevanten Sortimente“ vertrieben werden dürfen. Darüber hinaus forderte der Ortsbeirat einen offenen Architekturwettbewerb, da es auch darum geht, die unzeitgemäße „Zitadellen-Struktur“ des Areals zu überwinden.

Lehmann kritisiert die Informationspolitik des Frankfurter Magistrats. Er weist darauf hin, dass der Ortsbeirat über den Stand und Fortschritt der Planungen nicht informiert wurde. „Die betroffenen Ämter, Verwaltungen, Firmen und Politiker schwiegen für mehr als ein Jahr. Beharrlich. Dann erfahren wir aus der Presse, dass das gesamte Projekt seitens des Investors wohl der Gnadenschuss ereilt hat. Der erwartete Aufwand und der kalkulierte Gewinn ließen die Firma ECE wohl das Handtuch werfen. Der Investor hatte seinerzeit im Brustton der Ãœberzeugung verkündet, eine profitable Weiterführung des Einkaufszentrums sei nur unter der Bedingung der beantragten Erweiterung zu garantieren. Da es sich bei der ECE um einen Monopolisten in Frankfurt handelt, der alle Einkaufszentren der Stadt betreibt, darf man auf die nächsten Schritte gespannt sein. Eins können wir als LINKE garantieren: Wir werden immer ein Auge darauf haben, dass das Handeln der kommunalpolitischen `Macher´ auch rechtskonform ist“, erklärt Lehmann.

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