Mietspiegel nicht schön rechnen!

Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kommentiert den am Freitag verabschiedeten neuen Mietspiegel: „Der neue Mietspiegel stellt die Situation am Frankfurter Wohnungsmarkt so dar, wie sie ist, nämlich katastrophal. Die Mieten steigen in der ganzen Stadt – und zwar aufgrund der Lagezuschläge um deutlich mehr als die von Mike Josef angegebenen acht Prozent.“

Die Lagezuschläge für sehr gute Wohnlagen sind im Vergleich zu 2014 um 18,8 Prozent gestiegen, in gehobener Wohnlage sogar um mehr als das doppelte. Die pauschalen Lagezuschläge gelten auch für baufällige Häuser, wenn sie bspw. in einem Altbaugebiet stehen. Während Abschläge für minderwertige Wohnqualität teilweise gestrichen wurden, wurden Zuschläge für Luxusmerkmale vielfach gesenkt.

Yilmaz findet: „Neben den Zu- und Abschlägen treffen auch die Miethöhen auf unterschiedliche Mietparteien zu. Große Wohnungen sind beispielsweise besonders von Erhöhungen betroffen. Aber genau diese Wohnungen brauchen Familien. Selbst die durchschnittlich veranschlagten zwei Prozent pro Jahr Mieterhöhung, sind nicht zu leisten. Beispielsweise Rentner*innen haben nach einer Rentenerhöhung nichts mehr übrig, wenn alles für die gestiegene Miete ausgegeben werden muss.“

Denn neben den Mieten steigen auch die Lebenshaltungskosten in Frankfurt immer weiter, während die Löhne, Renten und Transferleistungen nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit fortgeschrieben werden.

Yilmaz: „Viele Mieter*innen müssen angesichts des neuen Mietspiegels überlegen, ob sie sich Frankfurt noch leisten können. Der Magistrat versagt offensichtlich darin, die Mietsteigerungen aufzuhalten. Auch mit dem neuen Mietspiegel werden die Mieten wieder sprunghaft weiter steigen können. Denn der Mietspiegel ist nicht nur eine wissenschaftliche Abbildung der Mieten, sondern auch Grundlage von neuen Mietverträgen und Mieterhöhungen, auf die sich Vermieter*innen beziehen können. Demgegenüber sind Mietsenkungen mit diesem politischen Instrument, wie es zurzeit besteht, nicht durchzusetzen.“

 

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