Neuer Stadtteil – alte Fehler?

Oberbürgermeister Peter Feldmann, Bürgermeister Uwe Becker und die Stadträte Stefan Majer und Mike Josef haben ihren Standortvorschlag für einen neuen Frankfurter Stadtteil vorgestellt. Demnach soll im Frankfurter Norden auf einem Areal beidseits der Autobahn A5, östlich der Stadtteile Niederursel und Praunheim ein neuer Stadtteil entstehen.
Bisher haben Oberbürgermeister und Dezernenten die Pläne für den Standort vorgestellt. Eine Erschließung und Bebauung sollte nicht ohne die Beteiligung der Bürger*innen geschehen, warnt Yilmaz, planungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Wir haben beim Innovationquartier gesehen, wie wichtig es ist, die Bürger*innen von Anfang an zu beteiligen. Damit können Planungen über die Köpfe der Menschen hinweg ausgeschlossen werden. Am Ende sollten die Menschen darüber entscheiden, ob und wenn ja, was für ein Stadtteil sie wollen. Bei dem neuen Plan sehe ich auch das Problem mit der Autobahn. Die Stadt müsste sich im Klaren sein, was es bedeutet an einer Autobahn ein Wohngebiet auszuweisen. Die Erfahrungen mit New Atterberry zum Beispiel sollten wir vor Augen haben“, sagt Yilmaz.
Yilmaz erklärt, dass DIE LINKE die neuen Pläne kritisch begleiten wird. Für Yilmaz würde ein neuer Stadtteil nur Sinn machen, wenn auch ausreichend bezahlbare Wohnungen entstehen. „Die Diskussion über einen neuen Stadtteil ist nicht neu. Angesichts des Wachstums und des Mangels an bezahlbarem Wohnraums ist sie auch angebracht“, erklärt Yilmaz und weist darauf hin, dass bei der Planung und Realisierung nicht dieselben Fehler gemacht werden sollten wie in der Vergangenheit. „Bestes Beispiel hierfür ist der Riedberg. Hier wurde aus unserer Sicht vieles falsch gemacht. Angefangen bei der Infrastruktur bis dahin, dass kaum bezahlbarer Wohnraum entstanden ist. Am Ende hat die Stadt die Verluste aus der Erschließungsmaßnahme Riedberg übernommen. Bei der Erschließung des neuen Areals sollte von Anfang an die Infrastruktur so angelegt werden, dass sie zukünftigen Entwicklungen gerecht wird. Insbesondere die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Kitas, Schulen und die Nahversorgung. Vor allem sollte nicht wieder der Fehler gemacht werden, den Bau von Wohnungen Investoren zu überlassen. Die sind nur an ihren Profiten interessiert. Deshalb muss, wenn die Entscheidung für ein neuen Stadtteil getroffen wird, die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding mit Erschließung und Bau beauftragt werden“, sagt Yilmaz.
Hier können Sie die Pläne herunterladen.

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