Nur weiter so, Herr Becker!

Der Frankfurter CDU-Vorsitzende und Stadtkämmerer Uwe Becker tritt Ende Mai als Partei-Chef zurück und empfiehlt den derzeitigen Frankfurter Baudezernenten Jan Schneider als Kandidaten für das Amt. Dazu Dominike Pauli, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Römer: „Der Rücktritt überrascht uns nicht.  Nach Abtritt der OB-Kandidatur ist dieser Schritt eigentlich nur die logische Folge. Wer Herrn Becker einmal dabei zugeschaut hat, wie er in kurzen Lederhosen und kariertem Hemd erfolglos versucht, bei einem Oktoberfest ein Bierfass anzustechen, um sich volkstümlich zu geben, der/die weiß: Aus einem städtischen Buchhalter wird eben kein Volkstribun! Vielleicht schafft das ja der designierte Nachwuchs. Der ist immerhin jung und unverbraucht. Als langjähriger Proporzdezernent konnte der bisher auch noch nicht viel falsch machen.“

Becker hinterlasse die CDU in einem miserablen Zustand. Pauli: „Die Konservativen haben kein wirkliches Konzept für Frankfurt. Wie schon der von Becker verlorene Zwist um die Wahl des/der Kandidat/in für die Bundestagswahl gezeigt hat, sind der Wirtschafts- und der Arbeitnemer*innenflügel vollends in Seilschaften verstrickt. Die Frankfurter CDU ist flügellahm. Die Herrenriege hat keinen Durchgriff mehr. Das könnte uns eigentlich recht sein. Nur ist es doch so, dass die CDU, und gerade Becker an vorderster Stelle, maßgeblich auch für die miserablen Zustände in Frankfurt verantwortlich sind. Des Kämmerers Maßgabe des Sparens als Selbstzweck hat zu kaputten Schulen, maroden Brücken, einer unterpersonalisierten Stadtverwaltung und zu verheerenden Privatisierungen im Bereich der Daseinsvorsorge geführt. Alles zu Lasten der Frankfurter Bürger*innen.“

Das müsse sich ändern in Frankfurt. Pauli abschließend: „Vom Rücktritt Herrn Beckers als Partei-Chef hat vielleicht die Frankfurter CDU etwas. Von einem Rücktritt Herrn Beckers als Kämmerer hätten allerdings alle Frankfurter etwas. Auch seine Eignung als Kirchendezernent sollte in Frage gestellt werden. Wer für eine Kunstaktion, die u.a. die Leistungen der Kirchen in der Flüchtlingsarbeit in Frankfurt würdigen sollte, den städtischen Dom sperrt, ist vielleicht auch da fehl am Platz.“

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