Law-and-Order statt humaner Lösung

Auf einem Industriegelände im Gutleutviertel lebten die Menschen unter unwürdigen Bedingungen. Nun hat die Ordnungsbehörde das Gelände räumen lassen, ohne den Betroffenen eine wirkliche Alternative zu bieten.

Ordnungsdezernent Markus Frank hat das Gelände im Gutleutviertel räumen lassen. Eyup Yilmaz, Mitglied im Ortsbeirat 1 und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer, kritisiert das Vorgehen der Stadt. „Vor einer Woche hat der Ordnungsdezernent noch die Gründung eines Runden Tisches angekündigt: Es sollte eine menschenwürdige Lösung für diese Menschen gefunden werden. Heute spielt er den Sheriff und lässt Law-and-Order walten“, erklärt Yilmaz. Die Betroffenen sollen laut Berichten in Notunterkünften untergebracht werden. Yilmaz sieht darin keine langfristige Lösung. Er weist darauf hin, dass die Menschen eine sichere Unterkunft brauchen und fügt hinzu: „Die Frankfurter Notunterkünfte sind ohnehin schon voll ausgelastet. Es ist schon heute absehbar, dass diese Menschen wieder auf der Straße landen werden. Dabei gibt es Möglichkeiten, für diese Gruppe die Obdachlosigkeit zu verhindern. Wir haben diesbezüglich schon mehrmals Vorschläge gemacht. Aber der Frankfurter Magistrat will mit dieser harten Gangart wohl ein Exempel statuieren, um die Menschen davon abzuhalten, in Frankfurt nach einem besseren Leben zu suchen.“

DIE LINKE forderte unter anderem eine kommunale Unterkunft als Boardinghouse, damit die Betroffenen niederschwellig und für einen geringen Betrag ein Zimmer mieten können. Mit einer festen Adresse wäre auch der Zugang zu geregelten Arbeitsverhältnissen möglich.

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