Bildungspolitik von gestern – KGS statt IGS

Die Freude darüber, dass in Niederrad eine Integrierte Gesamtschule errichtet werden soll, wie Bildungsdezernentin Weber vor kurzem erklärt hat, dauerte nicht lange. „Zwei von drei Koalitionspartnern im Frankfurter Magistrat sind für das fortschrittliche Konzept der Integrierten Gesamtschulen, aber der dritte Partner, die CDU mit ihrem verstaubtem Bildungsverständnis, setzt sich durch“, kommentiert Dominike Pauli, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Römer die jüngsten Verlautbarungen aus dem Bildungsdezernat.
SPD und Grüne aus dem Stadtteil, Elternvertreter*innen, Schulleiter*innen und die Bildungsgewerkschaft GEW sprachen sich vergebens für eine IGS als beste Lösung aus. „Alle sind sich einig, dass eine IGS die beste und fortschrittlichste Lösung zur Eröffnung der dringend benötigten Schule in Niederrad ist. Lediglich die CDU beharrt starrsinnig auf einer KGS. Es ist bedauerlich, dass sich SPD und Grüne der rückwärtsgewandten Bildungspolitik der CDU unterwerfen, und sich so gegen die Interessen der Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen stellen“, meint Pauli.
Der Elternwille im Stadtteil tendiere eindeutig zur IGS als Schulform. „Jahrelang haben CDU und Grüne getönt, der Elternwille sei ihnen wichtig. Aber wenn dieser, wie jetzt der Fall, mal nicht passt, wird er prompt ignoriert. Das ist ja ganz in der Tradition von Frau Sorge“, moniert Pauli.
Das ganze Hin und Her um diese Schule in Niederrad werde sich negativ auf die Anmeldungszahlen auswirken, da die Eltern verunsichert seien. Mit einer zu geringen Anmeldungszahl von Schüler*innen ist diese zum Scheitern verurteilt. Es sei ein Irrsinn, dass jetzt größte Anstrengungen unternommen werden müssen, eine Schule zu bewerben, die außer der CDU keiner wolle, weil die Form der KGS ein Auslaufmodell sei.
„Das ist eine schwere Niederlage für die SPD Bildungsdezernentin Weber gleich zu Beginn. Ich frage mich, wie ernsthaft die SPD ihre Wahlkampfversprechungen für eine fortschrittlichere Bildungspolitik wirklich nimmt. Auf die Dauer wird sie sich nämlich nicht hinter der Koalitionsdisziplin verstecken können“, resümiert Pauli.

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